7213#1.Schemuël,1,1#1. UND es war ein Mann aus ha-Ramataim-Zofim vom Gebirge Efraim, sein Name war Elkana, der Sohn Jerohams, des Sohnes Elihus, des Sohnes Tohus, des Sohnes Zufs, ein Efraimite.
7214#1.Schemuël,1,2#2. Und er hatte zwei Frauen, der Name der einen war Hanna und der Name der zweiten Peninna. Nun hatte Peninna Kinder, Hanna aber hatte keine Kinder.
7215#1.Schemuël,1,3#3. Und jener Mann zog aus seiner Stadt Jahr für Jahr hinauf, um sich niederzuwerfen und dem Ewigen der Scharen zu opfern in Schilo. Dort aber waren die beiden Söhne Elis, Hofni und Pinehas, Priester dem Ewigen.
7216#1.Schemuël,1,4#4. War da nun der Tag, da Elkana schlachtete, so gab er Peninna, seinem Weib, und allen ihren Söhnen und Töchtern Anteile.
7217#1.Schemuël,1,5#5. Hanna aber gab er einen Teil obendrauf, denn er liebte Hanna, obschon der Ewige ihren Schoß verschlossen hatte.
7218#1.Schemuël,1,6#6. Ihr Mitweib aber fügte ihr Kränkung über Kränkung zu, durch ihr Vorwerfen, daß der Ewige ihren Mutterschoß verschlossen hatte.
7219#1.Schemuël,1,7#7. So tat er Jahr für Jahr. So oft sie zum Haus des Ewigen hinaufzog, kränkte sie jene; da weinte sie und aß nicht.
7220#1.Schemuël,1,8#8. Da sprach zu ihr Elkana, ihr Mann: «Hanna, warum weinst du, und warum ißt du nicht, und warum ist dein Herz betrübt? Bin ich dir nicht besser als zehn Söhne?»
7221#1.Schemuël,1,9#9. Hanna aber stand auf, nachdem man gegessen hatte zu Schilo und getrunken, und Eli, der Priester, saß auf dem Stuhl an dem Türpfosten des Tempels des Ewigen,
7222#1.Schemuël,1,10#10. sie aber war verbitterten Gemüts, betete zum Ewigen und weinte sehr.
7223#1.Schemuël,1,11#11. Und sie tat ein Gelöbnis und sprach: «Ewiger der Scharen, wenn du sehen wirst auf das Elend deiner Magd und meiner gedenkst und deine Magd nicht vergißt und deiner Magd männlichen Samen gibst, so will ich ihn dem Ewigen weihen alle Tage seines Lebens, und ein Schermesser soll nicht auf sein Haupt kommen.»
7224#1.Schemuël,1,12#12. Es war aber, als sie lange vor dem Ewigen betete, - Eli aber achtete auf ihren Mund:
7225#1.Schemuël,1,13#13. Hanna, die redete zu ihrem Herzen, nur ihre Lippen bewegten sich, ihre Stimme aber wurde nicht gehört -, da hielt sie Eli für eine Trunkene.
7226#1.Schemuël,1,14#14. Da sagte Eli zu ihr: «Wie lange willst du dich trunken zeigen? Tu deinen Weinrausch von dir!»
7227#1.Schemuël,1,15#15. Hanna aber antwortete und sprach: «Nein, mein Herr, ein Weib schweren Gemüts bin ich, Wein und Rauschtrank habe ich nicht getrunken, meine Seele habe ich vor dem Ewigen ausgeschüttet.
7228#1.Schemuël,1,16#16. Halte deine Magd nicht für ein ruchloses Weib, denn aus großem Kummer und Gram habe ich bisher geredet.»
7229#1.Schemuël,1,17#17. Da antwortete Eli und sprach: «Geh in Frieden, und der Gott Jisraëls gewähre deine Bitte, die du von ihm erbeten hast.»
7230#1.Schemuël,1,18#18. Und sie sprach: «Mag deine Magd Gunst finden in deinen Augen!» Dann ging das Weib ihres Weges und aß, und hatte ihr (betrübtes) Gesicht nicht mehr.
7231#1.Schemuël,1,19#19. Und sie machten sich früh am Morgen auf, warfen sich nieder vor dem Ewigen und kehrten zurück und kamen in ihr Haus nach ha-Rama. Dann erkannte Elkana sein Weib Hanna, und der Ewige gedachte ihrer.
7232#1.Schemuël,1,20#20. Und es war nach dem Umlauf der Tage, da war Hanna schwanger geworden, und sie gebar einen Sohn und nannte seinen Namen Schemuël, denn: «Vom Ewigen habe ich ihn erbeten.»
7233#1.Schemuël,1,21#21. Da zog der Mann, Elkana, und sein ganzes Haus hinauf, um dem Ewigen das jährliche Opfer und sein Gelöbnis darzubringen,
7234#1.Schemuël,1,22#22. Hanna aber zog nicht hinauf; denn sie sprach zu ihrem Mann: «Bis der Knabe entwöhnt sein wird, dann bringe ich ihn hin, daß er vor dem Antlitz des Ewigen erscheine und dort bleibe für immer.»
7235#1.Schemuël,1,23#23. Da sagte ihr Elkana, ihr Mann: «Tu, was recht ist in deinen Augen, bleib, bis du ihn entwöhnt hast, möge nur der Ewige sein Wort erfüllen!» Und das Weib blieb, und sie säugte ihren Sohn, bis sie ihn entwöhnt hatte.
7236#1.Schemuël,1,24#24. Dann nahm sie ihn mit sich hinauf, sobald sie ihn entwöhnt hatte, mit drei Stieren und einem Efa Mehl und einem Schlauch Wein, und sie brachte ihn in das Haus des Ewigen nach Schilo. - Und der Knabe war noch klein.
7237#1.Schemuël,1,25#25. Und sie schlachteten den Stier und brachten den Knaben zu Eli.
7238#1.Schemuël,1,26#26. Da sprach sie: «Ach, mein Herr, - Leben deiner Seele! Mein Herr, ich bin das Weib, das bei dir hier gestanden, um zum Ewigen zu beten.
7239#1.Schemuël,1,27#27. Um diesen Knaben habe ich gebetet, und der Ewige hat mir meine Bitte gewährt, die ich von ihm erbeten.
7240#1.Schemuël,1,28#28. So erbiete ich ihn dem Ewigen; alle Tage, die er lebt, sei er dem Ewigen erboten.» Dann warf er sich dort nieder vor dem Ewigen.
7241#1.Schemuël,2,1#1. Und Hanna betete und sprach: «Es jubelt mir das Herz im Ewigen, Erhöht ist durch den Ewigen mein Horn, Weit wegen meiner Hasser ist mein Mund, Ich freu mich deiner Hilfe.
7242#1.Schemuël,2,2#2. Ist Keiner heilig wie der Ewge, Ja, Keiner außer dir, Kein Fels wie unser Gott!
7243#1.Schemuël,2,3#3. Häuft nimmer Reden hochmutsvoll, Vermessenes entfahr nicht eurem Mund; Denn Gott des Wissens ist der Ewige, Ihm sind die Taten ausgemessen.
7244#1.Schemuël,2,4#4. Die Bogenhelden schrecken nieder, Und Strauchelnde umgürten sich mit Kraft.
7245#1.Schemuël,2,5#5. Die Satten dingen sich um Brot, Die hungern, müssens nimmermehr. Die unfruchtbar, gebärt noch sieben, Die Kinderreiche welkt dahin.
7246#1.Schemuël,2,6#6. Der Ewge tötet und belebt, Senkt in die Gruft und holt herauf.
7247#1.Schemuël,2,7#7. Der Ewge macht arm, macht reich, Erniedrigt und erhöht auch.
7248#1.Schemuël,2,8#8. Er richtet aus dem Staub empor den Niedern, Und aus dem Kot höht er den Elenden, Um ihn zu setzen mit den Fürsten, Den Thron der Ehre weist er ihnen zu; Sind ja des Ewigen der Erde Säulen, das Festland hat er drauf gestellt.
7249#1.Schemuël,2,9#9. Er hütet seiner Frommen Tritte, Die Ruchlosen im Dunkel stummen, Denn nicht durch Stärke siegt der Mann.
7250#1.Schemuël,2,10#10. Der Ewge - seine Widersacher schrecken nieder, Darob im Himmel donnert er, Der Ewge richtet Weltenenden Und seinem König gibt er Macht, Erhöht das Horn des ihm Gesalbten.»
7251#1.Schemuël,2,11#11. Und Elkana ging nach ha-Rama in sein Haus; der Knabe aber war ein Diener dem Ewigen vor Eli, dem Priester.
7252#1.Schemuël,2,12#12. Elis Söhne jedoch waren ruchlose Menschen, sie kannten den Ewigen nicht.
7253#1.Schemuël,2,13#13. Und das Verhalten der Priester gegenüber dem Volk war: Sooft jemand ein Opfer schlachtete, kam der Bursch des Priesters, wenn man das Fleisch kochte, mit der dreizinkigen Gabel in der Hand
7254#1.Schemuël,2,14#14. und stieß in den Kessel oder Topf oder in die Pfanne oder in den Tiegel; was immer dann die Gabel heraufbrachte, nahm der Priester davon. So taten sie ganz Jisraël, denen, die dorthin nach Schilo kamen.
7255#1.Schemuël,2,15#15. Sogar noch bevor man das Fett in Rauch aufgehn ließ, kam des Priesters Bursch und sagte zu dem Schlachtenden: «Gib Fleisch her für den Priester zu braten, er nimmt von dir kein gekochtes Fleisch, sondern nur rohes.»
7256#1.Schemuël,2,16#16. Wenn nun jener zu ihm sagte: «Sollen sie doch jetzt erst das Fett in Rauch aufgehn lassen, dann nimm dir, wie es deine Seele begehrt», so sprach er: «Nein, jetzt sollst du es geben; wenn nicht, so nehm ichs mit Gewalt.»
7257#1.Schemuël,2,17#17. So war die Sünde der Burschen sehr groß vor dem Ewigen, denn die Leute höhnten die Opfergabe des Ewigen.
7258#1.Schemuël,2,18#18. Schemuël aber tat Dienst vor dem Ewigen - ein Knabe, umgürtet mit einem leinenen Efod-1-. -1) Schulterkleid.++
7259#1.Schemuël,2,19#19. Und ein kleines Oberkleid macht ihm seine Mutter und brachte es ihm hinauf Jahr für Jahr, wenn sie mit ihrem Mann hinaufzog, das jährliche Opfer zu schlachten.
7260#1.Schemuël,2,20#20. Dann segnete Eli Elkana und sein Weib und sprach: «Der Ewige gebe dir Samen von diesem Weib anstatt des Erbietens, das man dem Ewigen erboten.» Und sie gingen an seinen Ort.
7261#1.Schemuël,2,21#21. Denn Gott bedachte Hanna, und sie ward schwanger und gebar drei Söhne und zwei Töchter. Und der Knabe Schemuël wuchs heran bei dem Ewigen.
7262#1.Schemuël,2,22#22. Und Eli war sehr alt, und er hörte alles, was seine Söhne ganz Jisraël taten, und daß sie den Frauen beilagen, die sich am Eingang des Erscheinungszeltes scharten.
7263#1.Schemuël,2,23#23. Und er sprach zu ihnen: «Warum tut ihr dergleichen, wie ich diese eure bösen Dinge höre von dem ganzen Volk?
7264#1.Schemuël,2,24#24. Nicht doch, meine Söhne, denn nicht gut ist das Gerücht, das ich das Volk des Ewigen verbreiten höre.
7265#1.Schemuël,2,25#25. Wenn ein Mann gegen den andern sündigt, so kann Gottheit ihn schützen, wenn aber gegen den Ewigen ein Mann sündigt, wer sollte da für ihn Schutz erwirken?» Sie hörten aber nicht auf die Stimme ihres Vaters; denn der Ewige wollte sie töten.
7266#1.Schemuël,2,26#26. Doch der Knabe Schemuël wurde immer größer und wohlgefälliger, sowohl beim Ewigen als bei den Menschen.
7267#1.Schemuël,2,27#27. Da kam ein Gottesmann zu Eli und sprach zu ihm: «So spricht der Ewige: Habe ich mich offenbart deinem Vaterhause, als sie in Mizraim am Haus Par'os waren,
7268#1.Schemuël,2,28#28. und habe es erwählt von allen Stämmen Jisraëls, mir zum Priester, an meinem Altar hinanzusteigen, um Räucherwerk darzubringen, ein Efod vor mir zu tragen, und gab ich deinem Vaterhaus alle Feueropfer der Kinder Jisraël?
7269#1.Schemuël,2,29#29. Warum gebt ihr meinem Schlacht- und Mehlopfer, das ich geboten, den Fußtritt, (scheel) blickend, und ehrst du deine Söhne mehr als mich, euch zu mästen mit dem Ersten aller Gaben meines Volkes Jisraël?
7270#1.Schemuël,2,30#30. Darum ist der Spruch des Ewigen, des Gottes Jisraël: Ich dachte, dein Haus und das Haus deines Vaters werden vor mir wandeln bis in Ewigkeit. Nun aber ist der Spruch des Ewigen: Schmach sei es mir! Denn die mich ehren, ehre ich; und die mich verachten, werden gering.
7271#1.Schemuël,2,31#31. Sieh, Tage kommen, da haue ich ab deinen Arm und den Arm des Hauses deines Vaters, daß keiner alt werde in deinem Haus.
7272#1.Schemuël,2,32#32. Und du wirst scheeläugig blicken auf alles, was er Gutes an Jisraël tut, und ein Greis soll nimmer sein in deinem Haus, allezeit.
7273#1.Schemuël,2,33#33. Doch einen Mann will ich dir nicht ausgehn lassen an meinem Altar, daß deine Augen vergehen und deine Seele sich verzehre, aller Zuwachs deines Hauses aber wird sterben, (die) Männer.
7274#1.Schemuël,2,34#34. Und dies sei dir das Zeichen, das, was deine beiden Söhne treffen wird, Hofni und Pinehas: An einem Tag werden sie beide sterben.
7275#1.Schemuël,2,35#35. Ich aber will mir einen getreuen Priester bestellen, der nach meinem Sinn und nach meinem Willen handeln wird; ihm will ich ein zuverlässig Haus errichten, und er wird vor meinem Gesalbten wandeln alle Tage.
7276#1.Schemuël,2,36#36. Und es wird sein: Wer von deinem Haus übrig bleibt, der wird kommen, sich vor ihm hinzuwerfen um ein Geldstück oder um ein Flachbrot und sprechen: ,Geselle mich doch einer der Priesterschaften zu, daß ich ein Stück Brot esse.'»
7277#1.Schemuël,3,1#1. Und der Knabe Schemuël diente dem Ewigen vor Eli. Das Wort des Ewigen aber war selten in jenen Tagen, Gesichte waren nicht verbreitet.
7278#1.Schemuël,3,2#2. Es war nun zu jener Zeit - Eli lag an seinem Ort, und seine Augen hatten begonnen trübe zu sein, er konnte nicht sehen,
7279#1.Schemuël,3,3#3. und die Leuchte Gottes war noch nicht erloschen, und Schemuël lag im Tempel des Ewigen, wo die Lade Gottes stand -
7280#1.Schemuël,3,4#4. da rief der Ewige zu Schemuël. Und er sprach: «Hier bin ich!»
7281#1.Schemuël,3,5#5. Und er lief zu Eli und sagte: «Hier bin ich, denn du hast mich gerufen.» Er aber sprach: «Ich habe nicht gerufen, leg dich wieder hin.» Und er ging und legte sich.
7282#1.Schemuël,3,6#6. Und der Ewige fuhr fort und rief nochmals: «Schemuël!» Da stand Schemuël auf, ging zu Eli und sprach: «Hier bin ich, denn du hast mich gerufen»; er aber sprach: «Ich habe nicht gerufen, mein Sohn, leg dich wieder hin.»
7283#1.Schemuël,3,7#7. Schemuël aber kannte den Ewigen noch nicht, noch hatte sich ihm das Wort des Ewigen nicht offenbart.
7284#1.Schemuël,3,8#8. Und der Ewige fuhr fort und rief: «Schemuël», zum drittenmal; und er stand auf und ging zu Eli und sprach: «Hier bin ich, denn du hast mich gerufen!» Da merkte Eli, daß der Ewige den Knaben rief.
7285#1.Schemuël,3,9#9. Da sprach Eli zu Schemuël: «Geh, leg dich hin, und es wird sein, wenn es dir wieder zuruft, so sprich: ,Rede, Ewiger, denn dein Knecht hört.'» Und Schemuël ging und legte sich hin an seinem Ort.
7286#1.Schemuël,3,10#10. Da kam der Ewige, stellte sich hin und rief wie Mal um Mal: «Schemuël, Schemuël!» Und Schemuël sprach: «Rede, denn dein Knecht hört.»
7287#1.Schemuël,3,11#11. Da sprach der Ewige zu Schemuël: «Sieh, ich tue etwas in Jisraël, wovon jedem, der es hört, beide Ohren gellen sollen.
7288#1.Schemuël,3,12#12. An jenem Tag will ich an Eli verwirklichen alles, was ich über sein Haus geredet habe, beginnen und enden.
7289#1.Schemuël,3,13#13. Und ich tue ihm kund, daß ich sein Haus richte bis in Ewigkeit; um die Sünde, daß er gewußt, daß seine Söhne sich verlästern, und er ihnen nicht Einhalt getan.
7290#1.Schemuël,3,14#14. Deshalb habe ich geschworen dem Haus Elis: Ob gesühnt wird die Schuld des Hauses Eli durch Schlachtopfer oder Mehlopfer bis in Ewigkeit!»
7291#1.Schemuël,3,15#15. Und Schemuël lag bis zum Morgen, dann öffnete er die Türen am Haus des Ewigen. Und Schemuël fürchtete, die Schau Eli zu berichten.
7292#1.Schemuël,3,16#16. Eli aber sprach: «Schemuël, mein Sohn!» Und er sprach: «Da bin ich.»
7293#1.Schemuël,3,17#17. Und er sprach: «Was war es, was der Ewige zu dir geredet? Hehle es mir nicht; so tue dir Gott an, so und noch mehr, wenn du mir etwas verhehlst von allem, was er zu dir gesprochen!»
7294#1.Schemuël,3,18#18. Da berichtete ihm Schemuël alles und verhehlte ihm nichts. Und er sprach: «Der Ewige ist es; was recht ist in seinen Augen, tue er.»
7295#1.Schemuël,3,19#19. Und Schemuël wuchs heran, und der Ewige war mit ihm und ließ nichts von all seinen Worten zur Erde fallen.
7296#1.Schemuël,3,20#20. Und ganz Jisraël von Dan bis Beer-Scheba erkannte, daß Schemuël bewährt war als gottbegeistet vom Ewigen.
7297#1.Schemuël,3,21#21. Und der Ewige fuhr fort, sich schauen zu lassen in Schilo, denn der Ewige offenbarte sich Schemuël in Schilo mit dem Wort des Ewigen.
7298#1.Schemuël,4,1#1. Und das Wort Schemuëls erging an ganz Jisraël, und Jisraël zog aus, den Pelischtäern entgegen, zum Krieg, und sie lagerten bei Eben-ha-Eser, und die Pelischtäer lagerten bei Afek.
7299#1.Schemuël,4,2#2. Und die Pelischtäer ordneten sich gegen Jisraël. Und der Kampf griff um sich, und Jisraël wurde geschlagen vor den Pelischtäern, und sie erschlugen auf dem Kampfplatz auf dem Feld an viertausend Mann.
7300#1.Schemuël,4,3#3. Als aber das Volk ins Lager gekommen war, sprachen die Ältesten Jisraëls: «Warum hat uns heute der Ewige vor den Pelischtäern geschlagen? Laßt uns aus Schilo die Bundeslade des Ewigen holen, daß sie in unsere Mitte komme und uns aus der Hand unserer Feinde rette.»
7301#1.Schemuël,4,4#4. Da schickte das Volk nach Schilo, und man brachte von dort die Bundeslade des Ewigen der Scharen, des Kerubimthronenden. Und dort waren die beiden Söhne Elis bei der Bundeslade Gottes, Hofni und Pinehas.
7302#1.Schemuël,4,5#5. Es war nun, als die Bundeslade des Ewigen in das Lager kam, da erhob ganz Jisraël ein großes Lärmgeschrei, daß die Erde erdröhnte.
7303#1.Schemuël,4,6#6. Als nun die Pelischtäer das Lärmgeschrei hörten, sprachen sie: «Was ist dies große Lärmgeschrei im Lager der Hebräer?» Da merkten sie, daß die Lade des Ewigen in das Lager gekommen war.
7304#1.Schemuël,4,7#7. Da fürchteten die Pelischtäer, denn sie sagten: «Gott ist ins Lager gekommen.» Und sie sprachen: «Wehe uns, denn so war es nicht gestern und ehegestern.
7305#1.Schemuël,4,8# 8. Wehe uns! Wer wird uns aus der Hand dieser gewaltigen Götter erretten? Das sind ja jene Götter, die die Mizräer mit allerlei Plagen geschlagen in der Wüste.
7306#1.Schemuël,4,9#9. Seid stark, werdet Männer, Pelischtäer, damit ihr nicht Knechte werdet den Hebräern, wie sie euch Knechte waren; werdet denn Männer und kämpfet!»
7307#1.Schemuël,4,10#10. Da kämpften die Pelischtäer, und Jisraël wurde geschlagen, und sie flohen, ein jeder zu seinem Zelt. Und es ward der Schlag sehr groß, und es fielen von Jisraël dreißigtausend Mann, Marschfähige.
7308#1.Schemuël,4,11#11. Und die Lade Gottes wurde genommen, und die beiden Söhne Elis starben, Hofni und Pinehas.
7309#1.Schemuël,4,12#12. Da lief ein Mann von Binjamin vom Schlachtfeld und kam nach Schilo an jenem Tag; und seine Gewänder waren zerrissen, und Erde war auf seinem Haupt.
7310#1.Schemuël,4,13#13. Und als er ankam, da saß eben Eli auf dem Stuhl an der Seite des Weges, ausschauend; denn sein Herz war unruhig wegen der Lade Gottes. Als nun der Mann kam, um in der Stadt zu berichten, da schrie die ganze Stadt auf.
7311#1.Schemuël,4,14#14. Als Eli das Wehgeschrei hörte, da sprach er: «Was bedeutet dieses lärmende Geschrei?» Und der Mann eilte herzu und berichtete Eli.
7312#1.Schemuël,4,15#15. Eli aber war achtundneunzig Jahre alt, und seine Augen waren starr geworden, und er konnte nicht mehr sehen.
7313#1.Schemuël,4,16#16. Und der Mann sagte zu Eli: «Ich bin es, der da vom Schlachtfeld gekommen ist, und ich bin heute vom Schlachtfeld geflohen.» Da sagte er: «Wie war die Sache, mein Sohn?»
7314#1.Schemuël,4,17#17. Und der Künder antwortete und sprach: «Geflohen ist Jisraël vor den Pelischtäern, ja es war ein großer Gottesschlag im Volk, und auch deine beiden Söhne sind tot, Hofni und Pinehas, und die Lade Gottes ist genommen.»
7315#1.Schemuël,4,18#18. Es war aber, als er die Lade Gottes erwähnte, da fiel er vom Stuhl rücklings über die Seite des Tores hinweg, und sein Genick brach, und er starb. Denn der Mann war alt und gewichtig. Und vierzig Jahre hatte er Jisraël gerichtet.
7316#1.Schemuël,4,19#19. Seine Schwiegertochter aber, das Weib des Pinehas, war schwanger zum Gebären. Als sie nun die Kunde von der Wegnahme der Lade Gottes hörte, und daß ihr Schwiegervater und ihr Mann tot waren, da sank sie nieder und gebar; denn ihre Wehen hatten sie überkommen.
7317#1.Schemuël,4,20#20. Als sie nun am Sterben war, da sprachen die (Frauen), die um sie standen: «Fürchte dich nicht, denn du hast einen Sohn geboren.» Sie aber antwortete nicht und achtete nicht darauf.
7318#1.Schemuël,4,21#21. Und sie nannte den Knaben I-Kabod, was besagt: «Fortgezogen ist die Herrlichkeit-1- von Jisraël», wegen der Wegnahme der Lade Gottes und wegen ihres Schwiegervaters und ihres Mannes. -1) -+kabod-.++
7319#1.Schemuël,4,22#22. Und sie sagte: «Fortgezogen ist die Herrlichkeit von Jisraël, denn genommen ist die Lade Gottes.»
7320#1.Schemuël,5,1#1. Die Pelischtäer aber nahmen die Lade Gottes und brachten sie von Eben-ha-Eser nach Aschdod.
7321#1.Schemuël,5,2#2. Darauf nahmen die Pelischtäer die Lade Gottes und brachten sie in das Haus des Dagon und stellten sie neben Dagon.
7322#1.Schemuël,5,3#3. Als aber die Aschdodäer am andern Morgen aufgestanden waren, da lag Dagon vor ihr auf der Erde, vor der Lade des Ewigen. Da nahmen sie den Dagon und stellten ihn wieder an seine Stelle.
7323#1.Schemuël,5,4#4. Als sie aber am andern Morgen früh aufgestanden waren, sieh, da lag Dagon vor ihr auf der Erde, vor der Lade des Ewigen, der Kopf des Dagon und die beiden Hände abgeschlagen an der Schwelle, nur der Dagon(rumpf) war daran geblieben.
7324#1.Schemuël,5,5#5. Darum treten die Priester des Dagon und alle, die in das Haus des Dagon kommen, nicht auf die Schwelle des Dagon in Aschdod, bis auf diesen Tag.
7325#1.Schemuël,5,6#6. Und die Hand des Ewigen wuchtete auf den Aschdodäern, und er verheerte sie und schlug sie mit Beulen, Aschdod und sein Gebiet.
7326#1.Schemuël,5,7#7. Als nun die Leute von Aschdod sahen, daß es so war, da sagten sie: «Nicht soll die Lade des Gottes Jisraëls bei uns bleiben, denn hart liegt seine Hand auf uns und auf unserm Gott Dagon.»
7327#1.Schemuël,5,8#8. Da schickten sie hin und versammelten alle Fürsten der Pelischtäer zu sich und fragten: «Was sollen wir tun mit der Lade des Gottes Jisraëls?» Und die sprachen: «Nach Gat ziehe die Lade des Gottes Jisraëls hinüber.» Und man führte die Lade des Gottes Jisraëls hinüber.
7328#1.Schemuël,5,9#9. Aber es war, nachdem sie sie hinübergeführt hatten, da war die Hand des Ewigen über der Stadt - eine sehr große Zerrüttung -, und er schlug die Männer der Stadt, klein und groß, und es brachen ihnen Beulen hervor.
7329#1.Schemuël,5,10#10. Da sandten sie die Lade Gottes nach Ekron fort. Es war aber, als die Lade Gottes in Ekron ankam, da schrien die Ekroniter auf und sagten: «Sie haben die Lade des Gottes Jisraëls zu mir herübergebracht, um mich zu töten und mein Volk.»
7330#1.Schemuël,5,11#11. Darauf schickten sie hin und versammelten alle Fürsten der Pelischtäer und sprachen: «Schicke die Lade des Gottes Jisraëls weg, daß sie an ihre Stelle zurückkehre und nicht mich und mein Volk töte», denn eine Todeszerrüttung war über der ganzen Stadt, gar schwer war die Hand Gottes dort.
7331#1.Schemuël,5,12#12. Und die Leute, die nicht umgekommen waren, wurden mit Beulen geschlagen, und das Wehgeschrei der Stadt stieg gegen den Himmel.+
7332#1.Schemuël,6,1#1. Und die Lade des Ewigen war sieben Monate im Gefilde der Pelischtäer.
7333#1.Schemuël,6,2#2. Da beriefen die Pelischtäer die Priester und Wahrsager und sprachen: «Was sollen wir mit der Lade des Ewigen machen? Tut uns kund, womit wir sie an ihren Ort schicken sollen.»
7334#1.Schemuël,6,3#3. Da sprachen sie: «Wenn man die Lade des Gottes Jisraëls wegschickt, so schickt sie nicht leer weg, sondern erstattet ihr ein Bußgeschenk, dann werdet ihr geheilt werden, und ihr werdet erfahren, warum seine Hand nicht von euch abläßt.»
7335#1.Schemuël,6,4#4. Da sprachen sie: «Was für ein Bußgeschenk sollen wir ihr erstatten?» Und sie sprachen: «Nach der Anzahl der Fürsten der Pelischtäer, fünf goldene Beulen und fünf goldene Mäuse; denn einerlei Gottesschlag hat alle und eure Fürsten getroffen.
7336#1.Schemuël,6,5#5. So macht Abbilder eurer Beulen und Abbilder eurer Mäuse, die das Land verderben, und gebt dem Gott Jisraëls Ehre, vielleicht macht er seine Hand leichter über euch, euren Göttern und eurem Land.
7337#1.Schemuël,6,6#6. Und warum wollt ihr euer Herz verstocken, wie die Mizräer und Par'o ihr Herz verstockt haben? Nicht wahr, als er seine Macht wider sie brauchte, da entließen sie sie, daß sie gingen?
7338#1.Schemuël,6,7#7. Und nun nehmt und verfertigt einen neuen Wagen, dazu zwei säugende Kühe, auf die noch kein Joch gekommen ist, dann spannt die Kühe an den Wagen und führt ihre Jungen hinter ihnen zurück nachhause.
7339#1.Schemuël,6,8#8. Dann nehmt die Lade des Ewigen, stellt sie auf den Wagen, und die goldenen Geräte, die ihr als Bußgeschenk erstatten sollt, legt in einen Kasten neben sie, und laßt sie fortziehn.
7340#1.Schemuël,6,9#9. Gebt dann acht: Wenn sie den Weg nach ihrem Gebiet hinaufgeht, nach Bet-Schemesch, so hat er uns dies große Unglück zugefügt, wenn aber nicht, so werden wir wissen, daß nicht seine Hand uns berührt hat, und daß es uns Zufall gewesen ist.»
7341#1.Schemuël,6,10#10. Da taten die Leute so, nahmen zwei säugende Kühe, spannten sie an den Wagen, ihre Jungen aber hielten sie zuhause zurück.
7342#1.Schemuël,6,11#11. Dann stellten sie die Lade des Ewigen auf den Wagen, und den Kasten, die goldenen Mäuse und die Abbilder ihrer Beulen.
7343#1.Schemuël,6,12#12. Da gingen die Kühe geradezu, den Weg nach Bet-Schemesch, auf einer Straße gingen sie brüllend und bogen weder rechts noch links ab. Und die Fürsten der Pelischtäer gingen hinter ihnen her bis zum Gebiet von Bet-Schemesch.
7344#1.Schemuël,6,13#13. In Bet-Schemesch aber hielten sie eben den Weizenschnitt im Tal, da hoben sie ihre Augen, sahen die Lade und freuten sich bei dem Anblick.
7345#1.Schemuël,6,14#14. Und als der Wagen an das Feld Jehoschuas von Bet-Schemesch kam, machte er dort halt. Und dort war ein großer Stein. Und sie spalteten das Holz des Wagens und brachten die Kühe als Hochopfer dem Ewigen dar.
7346#1.Schemuël,6,15#15. Die Lewiten aber nahmen die Lade des Ewigen herab und den Kasten daneben, darin die goldenen Geräte waren, und stellten es auf den großen Stein. Und die Leute von Bet-Schemesch brachten Hochopfer dar und schlachteten dem Ewigen Opfer an jenem Tag.
7347#1.Schemuël,6,16#16. Als die fünf Fürsten der Pelischtäer das sahen, kehrten sie nach Ekron zurück an jenem Tag.
7348#1.Schemuël,6,17#17. Und dies sind die goldenen Beulen, welche die Pelischtäer als Bußgeschenk dem Ewigen erstatteten: Für Aschdod eine, für Asa eine, für Aschkelon eine, für Gat eine, für Ekron eine.
7349#1.Schemuël,6,18#18. Und die goldenen Mäuse waren nach der Anzahl aller Städte der Pelischtäer unter den fünf Fürsten, von der befestigten Stadt bis zum offenen Dorf. Und (sie kamen) nach dem großen Abel-1-, worauf sie die Lade des Ewigen hingesetzt hatten, auf dem Feld Jehoschuas von Bet-Schemesch bis auf diesen Tag. -1) Stein.++
7350#1.Schemuël,6,19#19. Und er schlug von den Leuten von Bet-Schemesch, weil sie die Lade des Ewigen gesehen hatten, er schlug vom Volk siebzig Mann, fünfzigtausend Mann. Da trauerte-1- das Volk, daß der Ewige dem Volk einen schweren Schlag versetzt hatte. -1) -+wajjit'abbelu-.++
7351#1.Schemuël,6,20#20. Und die Leute von Bet-Schemesch riefen aus: «Wer kann vor dem Ewigen bestehen, diesem heiligen Gott? Und zu wem soll er nun von uns hinaufziehen?»
7352#1.Schemuël,6,21#21. Da schickten sie Boten zu den Bewohnern von Kirjat-Jearim und ließen sagen: «Die Pelischtäer haben die Lade des Ewigen zurückgebracht; kommt herab und holt sie zu euch hinauf.»
7353#1.Schemuël,7,1#1. Da kamen die Leute von Kirjat-Jearim und führten die Lade des Ewigen hinauf und brachten sie in das Haus Abinadabs auf der Anhöhe und weihten seinen Sohn El'asar, der Lade des Ewigen zu warten.
7354#1.Schemuël,7,2#2. Und es war von dem Tag an, da die Lade sich in Kirjat-Jearim niederließ, da war es eine lange Zeit, es wurden zwanzig Jahre. Und das ganze Haus Jisraël klagte dem Ewigen nach.
7355#1.Schemuël,7,3#3. Schemuël aber sprach zum ganzen Haus Jisraël: «Wenn ihr mit ganzem Herzen zurückkehren wollt zum Ewigen, so schafft die Götter der Fremde aus eurer Mitte fort und die Astarten und richtet euer Herz zum Ewigen und dient ihm allein; dann wird er euch erretten aus der Hand der Pelischtäer.»
7356#1.Schemuël,7,4#4. Da schafften die Kinder Jisraël die Baale und die Astarten fort und dienten dem Ewigen allein.
7357#1.Schemuël,7,5#5. Darauf sprach Schemuël: «Versammelt ganz Jisraël nach ha-Mizpa, dann will ich für euch zum Ewigen beten.»
7358#1.Schemuël,7,6#6. Da versammelten sie sich nach ha-Mizpa und schöpften Wasser und gossen es vor dem Ewigen aus und fasteten an jenem Tag und sprachen dort: «Wir haben gegen den Ewigen gesündigt.» Und Schemuël richtete die Kinder Jisraël in ha-Mizpa.
7359#1.Schemuël,7,7#7. Als nun die Pelischtäer hörten, daß die Kinder Jisraël sich nach ha-Mizpa versammelt hatten, da zogen die Fürsten der Pelischtäer hinauf gegen Jisraël. Und als die Kinder Jisraël dies hörten, da fürchteten sie vor den Pelischtäern.
7360#1.Schemuël,7,8#8. Und die Kinder Jisraël sprachen zu Schemuël: «Schweige unserthalben nicht, zum Ewigen, unserm Gott, zu rufen, daß er uns rette aus der Hand der Pelischtäer.»
7361#1.Schemuël,7,9#9. Da nahm Schemuël ein Milchlamm und brachte es dem Ewigen als Hochopfer, vollverbrannt, dar; dann rief Schemuël für Jisraël zum Ewigen, und der Ewige erhörte ihn.
7362#1.Schemuël,7,10#10. Es war nun, während Schemuël das Hochopfer darbrachte, da rückten die Pelischtäer zum Kampf mit Jisraël heran; da donnerte der Ewige an jenem Tag mit gewaltigem Getöse wider die Pelischtäer, und er brachte sie in Verwirrung, daß sie geschlagen wurden vor Jisraël.
7363#1.Schemuël,7,11#11. Und die Männer Jisraëls rückten aus von ha-Mizpa, setzten den Pelischtäern nach und schlugen sie bis unterhalb von Bet-Kar.
7364#1.Schemuël,7,12#12. Dann nahm Schemuël einen Stein und setzte ihn zwischen ha-Mizpa und ha-Schen. Und er nannte ihn Eben-ha-Eser-1- und sprach: «Bis hierher hat uns der Ewige geholfen.» -1) Stein der Hilfe.++
7365#1.Schemuël,7,13#13. So waren die Pelischtäer gedemütigt und kamen nicht mehr in das Gebiet Jisraëls; und die Hand des Ewigen war auf den Pelischtäern alle Tage Schemuëls.
7366#1.Schemuël,7,14#14. Und es kamen die Städte, die die Pelischtäer von Jisraël weggenommen hatten, an Jisraël zurück, von Ekron bis Gat, samt ihrem Gebiet, das entriß Jisraël der Hand der Pelischtäer. Und es war Friede zwischen Jisraël und dem Emoriter.
7367#1.Schemuël,7,15#15. Und Schemuël richtete Jisraël alle Tage seines Lebens.
7368#1.Schemuël,7,16#16. Und er ging Jahr für Jahr und machte die Runde nach Bet-El, ha-Gilgal und ha-Mizpa, und er richtete Jisraël, alle diese Orte.
7369#1.Schemuël,7,17#17. Und seine Heimkehr war nach ha-Rama; denn dort war sein Haus, und dort richtete er Jisraël. Und er baute dort dem Ewigen einen Altar.
7370#1.Schemuël,8,1#1. Und es war, als Schemuël alt geworden war, da bestellte er seine Söhne zu Richtern über Jisraël.
7371#1.Schemuël,8,2#2. Und der Name seines erstgeborenen Sohnes war Joël, und der Name seines zweiten Abija: Richter in Beer-Scheba.
7372#1.Schemuël,8,3#3. Seine Söhne wandelten aber nicht in seinen Wegen, sondern wandten sich dem Gewinn nach, nahmen Bestechung und beugten das Recht.
7373#1.Schemuël,8,4#4. Da versammelten sich alle Ältesten Jisraëls und kamen zu Schemuël nach ha-Rama
7374#1.Schemuël,8,5#5. und sagten zu ihm: «Siehe, du bist alt, und deine Söhne wandeln nicht in deinen Wegen, nun, setze uns einen König, uns zu richten, gleich allen Völkern.»
7375#1.Schemuël,8,6#6. Da war die Sache übel in Schemuëls Augen, als sie sagten: «Gib uns einen König, uns zu richten.» Und Schemuël betete zum Ewigen.
7376#1.Schemuël,8,7#7. Da sprach der Ewige zu Schemuël: «Höre auf die Stimme des Volkes in allem, was sie zu dir sagen, denn nicht dich, sondern mich haben sie verworfen, König über sie zu sein.
7377#1.Schemuël,8,8#8. Wie all ihr Tun, das sie getan seit dem Tag, da ich sie aus Mizraim führte, bis auf diesen Tag, indem sie mich verließen und andern Göttern dienten, so tun sie auch dir.
7378#1.Schemuël,8,9#9. Und nun, höre auf ihre Stimme, jedoch verwarne sie und tu ihnen die Weise des Königs kund, der über sie herrschen soll.»
7379#1.Schemuël,8,10#10. Da sagte Schemuël alle Worte des Ewigen dem Volk, das einen König von ihm forderte.
7380#1.Schemuël,8,11#11. Und er sprach: «Dies wird die Weise des Königs sein, der über euch herrschen wird: Eure Söhne wird er nehmen und sie sich bestellen für seinen Wagen und seine Reiterei, daß sie vor seinem Wagen herlaufen;
7381#1.Schemuël,8,12#12. und um sie sich als Obere über Tausende oder Obere über fünfzig zu machen, sein Ackerland zu pflügen, seinen Schnitt zu schneiden, seine Kriegsgeräte und sein Wagengeschirr zu verfertigen.
7382#1.Schemuël,8,13#13. Und eure Töchter wird er nehmen zu Salbenmischerinnen, zu Köchinnen und zu Bäckerinnen.
7383#1.Schemuël,8,14#14. Und eure Felder, eure Weinberge, eure Ölbäume, die besten wird er nehmen und seinen Dienern geben.
7384#1.Schemuël,8,15#15. Und von eurem Saatland und euren Weinbergen wird er den Zehnten nehmen und ihn seinen Höflingen und Dienern geben.
7385#1.Schemuël,8,16#16. Und eure Knechte und Mägde, eure Jünglinge, die besten, und eure Esel wird er nehmen und zu seiner Arbeit verwenden.
7386#1.Schemuël,8,17#17. Eure Schafe wird er zehnten, und ihr werdet ihm Sklaven werden.
7387#1.Schemuël,8,18#18. Wenn ihr dann schreit an jenem Tag wegen eures Königs, den ihr euch erwählt habt, so wird der Ewige euch nicht antworten an jenem Tag.»
7388#1.Schemuël,8,19#19. Aber das Volk weigerte sich, auf Schemuëls Stimme zu hören, und sie sagten: «Nein, ein König soll über uns sein,
7389#1.Schemuël,8,20#20. daß auch wir gleich allen Völkern werden, daß unser König uns richtet, vor uns herzieht und unsere Kriege führt.»
7390#1.Schemuël,8,21#21. Da hörte Schemuël alle Worte des Volkes und redete so vor den Ohren des Ewigen.
7391#1.Schemuël,8,22#22. Der Ewige aber sprach zu Schemuël: «Höre auf ihre Stimme und setze einen König über sie.» Da sagte Schemuël zu den Männern Jisraëls: «Geht, ein jeder nach seiner Stadt.»
7392#1.Schemuël,9,1#1. Und es war ein Mann aus Binjamin, und sein Name war Kisch, ein Sohn Abiëls, des Sohnes Zerors, des Sohnes Bechorats, des Sohnes Afiahs, des Sohnes eines Binjaminiten, ein wackerer Mann.
7393#1.Schemuël,9,2#2. Der hatte einen Sohn, namens Schaul, erlesen und schön. Und es gab keinen schöneren Mann unter den Kindern Jisraël, von seiner Schulter aufwärts das ganze Volk überragend.
7394#1.Schemuël,9,3#3. Nun waren Kisch, dem Vater Schauls, die Eselinnen verloren gegangen. Da sagte Kisch zu seinem Sohn Schaul: «Nimm doch mit dir einen der Burschen und mach dich auf, suche die Eselinnen.»
7395#1.Schemuël,9,4#4. Da durchzog er das Gebirge Efraim und die Landschaft Schalischa, und sie fanden nichts, dann durchwanderten sie die Landschaft Schaalim, doch da war nichts; da durchzog er das Land Binjamins, und sie fanden nichts.
7396#1.Schemuël,9,5#5. Als sie nun in die Landschaft Zuf gekommen waren, sagte Schaul zu seinem Burschen, der mit ihm war: «Komm, wir wollen umkehren, es könnte mein Vater die Eselinnen sein lassen und um uns besorgt sein.»
7397#1.Schemuël,9,6#6. Da sagte er ihm: «Sieh, da ist ein Gottesmann in dieser Stadt, und der Mann ist bedeutend, alles was er sagt, trifft ein. Nun denn, wir wollen dorthin gehen, vielleicht tut er uns den Weg kund, auf dem wir zu gehen hätten.»
7398#1.Schemuël,9,7#7. Da sagte Schaul zu seinem Burschen: «Und wenn wir nun gehen - aber was wollen wir dem Mann mitbringen? Denn das Brot ist aus unseren Geräten ausgegangen, und ein Geschenk ist nicht da, es dem Gottesmann zu bringen; was haben wir bei uns?»
7399#1.Schemuël,9,8#8. Da erwiderte der Bursch Schaul weiter: «Sieh, da hat sich bei mir noch ein Viertelschekel Silber gefunden, den werde ich dem Gottesmann geben, damit er uns unsern Weg kundtut.»
7400#1.Schemuël,9,9#9. - Vormals in Jisraël sprach so der Mann, wenn er Gott befragen ging: «Kommt, wir wollen zum Seher gehen!» Denn den Gottbegeisteten von heute nannte man vormals den Seher. -
7401#1.Schemuël,9,10#10. Da sprach Schaul zu seinem Burschen: «Gut ist deine Rede, komm, wir wollen gehen!» Und sie gingen nach der Stadt, wo der Gottesmann war.
7402#1.Schemuël,9,11#11. Wie sie da den Anstieg zur Stadt hinangingen, da trafen sie Mädchen, die herauskamen, Wasser zu schöpfen. Da sprachen sie zu ihnen: «Ist hier der Seher?»
7403#1.Schemuël,9,12#12. Da antworteten sie ihnen und sagten: «Ja, da ist er vor dir, eile jetzt, denn heute kommt er zur Stadt, denn das Volk hat heute ein Opfermahl in der Kultkammer.
7404#1.Schemuël,9,13#13. Wenn ihr in die Stadt kommt, werdet ihr ihn gerade treffen, bevor er zur Kultkammer hinaufgeht zum Essen; denn das Volk ißt nicht, bis er kommt; denn er segnet das Opfermahl, nachher erst essen die Eingeladenen. Und nun, steigt hinauf, denn ihn - gerade jetzt werdet ihr ihn treffen.»
7405#1.Schemuël,9,14#14. Da stiegen sie zur Stadt hinauf. Sie waren in die Stadt gekommen, sieh, da kam Schemuël heraus, ihnen entgegen, um zur Kultkammer hinaufzugehen.
7406#1.Schemuël,9,15#15. Der Ewige aber hatte das Ohr Schemuëls aufgetan einen Tag vor der Ankunft Schauls und gesprochen:
7407#1.Schemuël,9,16#16. «Morgen um diese Zeit werde ich zu dir einen Mann schicken aus dem Land Binjamin; so salbe ihn zum Fürsten über mein Volk Jisraël, und er wird mein Volk retten aus der Hand der Pelischtäer; denn gesehen habe ich mein Volk, denn sein Geschrei ist zu mir gekommen.»
7408#1.Schemuël,9,17#17. Als nun Schemuël Schaul sah, da redete der Ewige ihn an: «Sieh, da ist der Mann, von dem ich dir gesagt: Der soll mein Volk beherrschen.»
7409#1.Schemuël,9,18#18. Da trat Schaul an Schemuël heran im Tor und sprach: «Sag mir doch, wo ist denn das Haus des Sehers?»
7410#1.Schemuël,9,19#19. Da antwortete Schemuël Schaul und sprach: «Ich bin der Seher! Geh vor mir zur Kultkammer hinauf; heute sollt ihr mit mir essen, und am Morgen will ich dich ziehen lassen, und alles was du im Herzen hast, will ich dir künden.
7411#1.Schemuël,9,20#20. Den Eselinnen aber, die dir heute vor drei Tagen verloren gegangen sind, wende deinen Sinn nicht zu, denn sie haben sich gefunden. Und wessen ist alles Köstliche Jisraëls? Nicht dein und deines ganzen Vaterhauses?»
7412#1.Schemuël,9,21#21. Da antwortete Schaul und sprach: «Bin ich nicht aus Binjamin, dem kleinsten der Stämme Jisraëls, und ist nicht mein Geschlecht das geringste unter allen Geschlechtern der Stämme Binjamins? Und warum redest du solches zu mir?»
7413#1.Schemuël,9,22#22. Schemuël aber nahm Schaul und seinen Burschen und brachte sie in die Halle, und gab ihnen einen Platz an der Spitze der Eingeladenen; und sie waren etwa dreißig Mann.
7414#1.Schemuël,9,23#23. Und Schemuël sagte zum Koch: «Gib den Teil her, den ich dir gegeben, wobei ich dir sagte: Leg ihn bei dir zurück!»
7415#1.Schemuël,9,24#24. Da hob der Koch das Schenkelstück und was daran war und setzte es Schaul vor und sprach: «Da ist das Zurückbehaltene, leg es vor dich und iß, denn zur Bestimmung für dich war es aufbewahrt», was besagt: «Das Volk habe ich (darum) geladen.» Und Schaul aß mit Schemuël an jenem Tag.
7416#1.Schemuël,9,25#25. Dann stiegen sie von der Kultkammer zur Stadt hinab, und er redete mit Schaul auf dem Dach.
7417#1.Schemuël,9,26#26. Und sie standen früh auf. Es war aber, als die Morgendämmerung sich hob, da rief Schemuël aufs Dach zu Schaul und sprach: «Steh auf, ich will dich ziehen lassen.» Und Schaul stand auf, und sie gingen beide, er und Schemuël, hinaus ins Freie.
7418#1.Schemuël,9,27#27. Als sie nun im Abstieg waren, am Ende der Stadt, da sagte Schemuël: «Sprich zu dem Burschen, daß er uns vorausgehe.» - Und er ging voraus. - «Du aber bleibe jetzt stehen, daß ich dich Gottes Wort hören lasse!»
7419#1.Schemuël,10,1#1. Da nahm Schemuël die Ölflasche und übergoß sein Haupt, küßte ihn und sprach: «Ists nicht, daß dich der Ewige zum Fürsten über sein Erbe gesalbt?
7420#1.Schemuël,10,2#2. Wenn du heute von mir gehst, so wirst du zwei Männer treffen beim Grab Rahels, im Gebiet Binjamins, in Zelzah, und sie werden zu dir sagen: ,Gefunden haben sich die Eselinnen, die du zu suchen gegangen. Sieh, dein Vater hat die Sache mit den Eselinnen sein gelassen und sorgt um euch und denkt: Was soll ich wegen meines Sohnes tun?'
7421#1.Schemuël,10,3#3. Wenn du von dort weiter ziehst und zur Eiche Tabor kommst, werden dich dort drei Männer treffen, die zu Gott nach Bet-El hinaufziehn: Der eine trägt drei Böcklein, der eine drei Flachbrote, und der eine einen Schlauch Wein.
7422#1.Schemuël,10,4#4. Und sie werden dich nach dem Wohl fragen und dir zwei Brote geben; die nimm aus ihrer Hand.
7423#1.Schemuël,10,5#5. Nachher wirst du nach dem Gib'a Gottes kommen, woselbst die Posten der Pelischtäer sind. Und es wird sein, wenn du dort in die Stadt kommst, da wirst du auf eine Schar Gottbegeisteter stoßen, die von der Kultkammer herabkommen, vor ihnen Harfe, Pauke, Flöte und Zither; die werden sich begeistet gebärden.
7424#1.Schemuël,10,6#6. Da wird der Geist des Ewigen über dich kommen, und du wirst begeistet werden und dich zu einem andern Mann wandeln.
7425#1.Schemuël,10,7#7. Und dann, wenn diese Zeichen dir eintreffen, dann tu, was deine Hand nur erreicht, denn Gott ist mit dir.
7426#1.Schemuël,10,8#8. Und du sollst vor mir nach dem Gilgal hinabziehn. Sieh, ich werde zu dir hinabkommen, um Hochopfer darzubringen und Mahlopfer zu schlachten. Sieben Tage sollst du warten, bis ich zu dir komme, und dir kundtue, was du tun sollst.»
7427#1.Schemuël,10,9#9. Es war nun, als er seine Schulter wandte, von Schemuël hinwegzugehn, da gab ihm Gott ein anderes Herz, und es trafen alle diese Zeichen ein an jenem Tag.
7428#1.Schemuël,10,10#10. Und als sie dorthin nach ha-Gib'a gekommen waren, sieh, da kam eine Schar Gottbegeisteter ihm entgegen, und der Geist Gottes kam über ihn, daß er in ihrer Mitte begeistet ward.
7429#1.Schemuël,10,11#11. Als aber alle, die ihn seit gestern und ehegestern kannten, sahen, wie er sich mit den Gottbegeisteten begeistete, da sagte das Volk, einer zum andern: «Was ist da dem Sohn des Kisch geschehen? Ist auch Schaul unter den Gottbegeisteten?»
7430#1.Schemuël,10,12#12. Da hob ein Mann von dort an und sagte: «Und wer ist denn ihr Vater?» Darum ist es zum Sprichwort geworden: «Ist auch Schaul unter den Begeisteten?»
7431#1.Schemuël,10,13#13. Und er hörte auf, sich begeistet zu zeigen, und kam zur Kultkammer.
7432#1.Schemuël,10,14#14. Da sprach Schauls Oheim zu ihm und zu seinem Burschen: «Wohin seid ihr gegangen?» Und er sagte: «Die Eselinnen zu suchen; und als wir sahen, daß sie nirgends waren, da kamen wir zu Schemuël.»
7433#1.Schemuël,10,15#15. Da sprach der Oheim Schauls: «Berichte mir doch, was Schemuël euch gesagt hat.»
7434#1.Schemuël,10,16#16. Da sagte Schaul seinem Oheim: «Er hat uns gekündigt, daß sich die Eselinnen gefunden haben.» Aber die Sache mit dem Königtum berichtete er ihm nicht, wovon Schemuël gesprochen hatte.
7435#1.Schemuël,10,17#17. Dann berief Schemuël das Volk zum Ewigen nach ha-Mizpa.
7436#1.Schemuël,10,18#18. Und er sprach zu den Kindern Jisraël: «So spricht der Ewige, der Gott Jisraëls: Ich habe Jisraël aus Mizraim heraufgeführt und habe euch errettet aus der Hand Mizraims und aus der Hand aller Königreiche, die euch bedrängten.
7437#1.Schemuël,10,19#19. Ihr aber habt heute euren Gott verworfen, der euch Retter war aus allen euren Leiden und Nöten, und habt zu ihm gesprochen: ,Nein, einen König sollst du über uns setzen!' Nun denn, stellt euch hin vor dem Ewigen nach euren Stämmen und Tausendschaften.»
7438#1.Schemuël,10,20#20. Da ließ Schemuël alle Stämme Jisraëls herantreten, und es wurde gefaßt der Stamm Binjamin.
7439#1.Schemuël,10,21#21. Und er ließ den Stamm Binjamin herantreten nach seinen Geschlechtern, da wurde gefaßt das Geschlecht Matri; dann wurde Schaul gefaßt, der Sohn des Kisch. Und sie suchten ihn, er fand sich aber nicht.
7440#1.Schemuël,10,22#22. Da befragten sie nochmals den Ewigen: «Ist noch jemand hierher gekommen?» Und der Ewige sprach: «Da ist er, versteckt bei den Geräten.»
7441#1.Schemuël,10,23#23. Da liefen sie hin und holten ihn von dort. Und er stellte sich mitten unter das Volk; da ragte er über alles Volk von der Schulter aufwärts.
7442#1.Schemuël,10,24#24. Da sprach Schemuël zum ganzen Volk: «Habt ihr gesehen, wen der Ewige erwählt hat, daß nicht seinesgleichen ist im ganzen Volk.» Da jubelte das ganze Volk und rief: «Es lebe der König!»
7443#1.Schemuël,10,25#25. Dann trug Schemuël dem Volk das Recht des Königtums vor, schrieb es in das Buch und legte es hin vor dem Ewigen. Darauf entließ Schemuël das ganze Volk, jeden nach seinem Haus.
7444#1.Schemuël,10,26#26. Und auch Schaul ging nach seinem Haus, nach Gib'a, und mit ihm ging die Schar, denen Gott ans Herz gerührt hatte.
7445#1.Schemuël,10,27#27. Ruchlose Leute aber sagten: «Was kann uns der helfen?» Und sie verachteten ihn und brachten ihm kein Geschenk. Er aber tat, als ob er schwieg.
7446#1.Schemuël,11,1#1. Da zog Nahasch, der Ammoniter, herauf und belagerte Jabesch-Gil'ad. Da ließen alle Bewohner von Jabesch Nahasch sagen: «Schließe einen Bund mit uns, so wollen wir dir dienen.»
7447#1.Schemuël,11,2#2. Da sprach zu ihnen Nahasch, der Ammoniter: «Auf das hin will ich ihn mit euch schließen, wenn ihr euch jeder das rechte Auge ausstechen laßt, daß ich es zum Schimpf mache an ganz Jisraël.»
7448#1.Schemuël,11,3#3. Da ließen ihm die Ältesten von Jabesch sagen: «Laß von uns sieben Tage, daß wir Boten senden durch das ganze Gebiet Jisraëls. Wenn uns dann niemand hilft, so kommen wir zu dir hinaus.»
7449#1.Schemuël,11,4#4. Da kamen die Boten nach dem Gib'a Schauls und redeten die Worte vor den Ohren des Volkes; da erhob das ganze Volk seine Stimme und weinte.
7450#1.Schemuël,11,5#5. Da kam eben Schaul hinter den Rindern her vom Feld. Da sagte Schaul: «Was hat das Volk, daß sie weinen?» Da erzählten sie ihm die Worte der Männer von Jabesch.
7451#1.Schemuël,11,6#6. Da kam der Geist Gottes über Schaul, als er diese Worte hörte, und sein Antlitz flammte gar sehr.
7452#1.Schemuël,11,7#7. Und er nahm ein Gespann Rinder, zerstückte es und schickte es durch das ganze Gebiet Jisraëls durch Boten aus und ließ sagen: «Wer nicht auszieht hinter Schaul und Schemuël, dessen Rindern soll ebenso geschehen.» Da fiel Schrecken des Ewigen auf das Volk, daß sie auszogen wie ein Mann.
7453#1.Schemuël,11,8#8. Und er musterte sie in Besek, und es waren der Kinder Jisraël dreihunderttausend und der Männer von Jehuda dreißigtausend.
7454#1.Schemuël,11,9#9. Da sagten sie zu den Boten, die gekommen waren: «So sollt ihr sprechen zu den Männern von Jabesch-Gil'ad: Morgen soll euch Rettung werden, wenn die Sonne heiß scheint!» Da kamen die Boten und berichteten den Männern von Jabesch, und sie freuten sich.
7455#1.Schemuël,11,10#10. Und die Männer von Jabesch ließen sagen: «Morgen werden wir zu euch hinauskommen, daß ihr uns tut, ganz wie es recht ist in euren Augen.»
7456#1.Schemuël,11,11#11. Es war nun am andern Morgen, da stellte Schaul das Volk in drei Ausläufen auf; und sie kamen ins Lager um die Morgenwache und schlugen Ammon, bis der Tag heiß ward, die Übriggebliebenen aber zerstreuten sich, daß nicht zwei beisammenblieben.
7457#1.Schemuël,11,12#12. Da sprach das Volk zu Schemuël: «Wer ist's, der gesprochen hat: ,Sollte Schaul über uns König sein?' Gebt die Leute her, daß wir sie töten.»
7458#1.Schemuël,11,13#13. Schaul aber sagte: «Niemand soll getötet werden an diesem Tag, denn heute hat der Ewige Sieg gewirkt in Jisraël.»
7459#1.Schemuël,11,14#14. Dann sagte Schemuël zum Volk: «Kommt, laßt uns nach dem Gilgal gehen, daß wir dort das Königtum erneuern.»
7460#1.Schemuël,11,15#15. Da zog das ganze Volk nach dem Gilgal, und sie setzten dort Schaul vor dem Ewigen in Gilgal zum König ein und schlachteten dort Mahlopfer vor dem Ewigen, und Schaul und alle Männer Jisraëls waren dort sehr fröhlich.
7461#1.Schemuël,12,1#1. Und Schemuël sprach zu ganz Jisraël: «Seht, ich habe auf eure Stimme gehört, in allem, was ihr mir gesagt habt, und habe über euch einen König gesetzt.
7462#1.Schemuël,12,2#2. Und nun, seht, der König geht vor euch her, ich aber bin alt und grau geworden, und meine Söhne, sie sind bei euch, und ich bin vor euch gewandelt von meiner Jugend bis auf diesen Tag.
7463#1.Schemuël,12,3#3. Hier bin ich. Sagt aus wider mich vor dem Ewigen und vor seinem Gesalbten! Wessen Ochsen hab ich genommen und wessen Esel hab ich genommen? Wem hab ich etwas abgepreßt, wen hab ich unterdrückt? Aus wessen Hand hab ich Lösung genommen, daß ich darum meine Augen abwandte? Ich will es euch erstatten.»
7464#1.Schemuël,12,4#4. Und sie sprachen: «Du hast uns nichts abgepreßt, hast uns nicht bedrückt und von keines Hand etwas genommen.»
7465#1.Schemuël,12,5#5. Und er sprach zu ihnen: «Zeuge ist der Ewige gegen euch und Zeuge sein Gesalbter diesen Tag, daß ihr nichts in meiner Hand gefunden.» Und sie sprachen: «Zeuge.»
7466#1.Schemuël,12,6#6. Da sprach Schemuël zum Volk: «Der Ewige ist's, der mit Mosche und Aharon gewirkt und eure Väter aus dem Land Mizraim geführt!
7467#1.Schemuël,12,7#7. Und nun, stellt euch her, ich will mit euch rechten vor dem Ewigen wegen all der Wohltaten des Ewigen, die er euch und euren Vätern getan.
7468#1.Schemuël,12,8#8. Als Jaakob nach Mizraim gekommen war, da schrien eure Väter zum Ewigen, und der Ewige schickte Mosche und Aharon, und sie führten eure Väter aus Mizraim und siedelten sie an an diesem Ort.
7469#1.Schemuël,12,9#9. Sie aber vergaßen den Ewigen, ihren Gott, und er lieferte sie in die Hand Siseras, des Heeresobersten von Hazor, und in die Hand der Pelischtäer und in die Hand des Königs von Moab, und sie kämpften mit ihnen.
7470#1.Schemuël,12,10#10. Und sie schrien zum Ewigen und sprachen: ,Wir haben gesündigt, daß wir den Ewigen verließen und den Baalen und den Astarten dienten, und nun errette uns aus der Hand unserer Feinde, und wir wollen dir dienen.'
7471#1.Schemuël,12,11#11. Da schickte der Ewige Jerubbaal und Bedan und Jiftah und Schemuël, und er errettete euch aus der Hand eurer Feinde ringsum, daß ihr sicher wohntet.
7472#1.Schemuël,12,12#12. Als ihr nun saht, daß Nahasch, der König der Söhne Ammons, über euch gekommen, da spracht ihr zu mir: ,Nein! Ein König soll über uns herrschen!' - Wo doch der Ewige, euer Gott, euer König ist.
7473#1.Schemuël,12,13#13. Und nun seht, das ist der König, den ihr gewählt, den ihr gefordert, seht, der Ewige hat einen König über euch gesetzt.
7474#1.Schemuël,12,14#14. Wenn ihr den Ewigen fürchtet und ihm dient und auf seine Stimme hört und nicht trotzt dem Befehl des Ewigen, und sowohl ihr als euer König, der über euch herrscht, dem Ewigen, eurem Gott, folgt (ist es gut).
7475#1.Schemuël,12,15#15. Gehorcht ihr aber nicht der Stimme des Ewigen und trotzt dem Befehl des Ewigen, so wird die Hand des Ewigen an euch sein wie an euren Vätern.
7476#1.Schemuël,12,16#16. Schon jetzt aber tretet her und schaut dies Große, das der Ewige vor euren Augen tun wird.
7477#1.Schemuël,12,17#17. Ist nicht jetzt Weizenschnitt? Ich werde zum Ewigen rufen, und er wird Donner und Regen geben; erkennt so und seht, wie groß eure Bosheit ist, die ihr begangen in den Augen des Ewigen, euch einen König zu fordern.»
7478#1.Schemuël,12,18#18. Da rief Schemuël zum Ewigen, und der Ewige gab Donner und Regen an jenem Tag, da fürchtete das ganze Volk gar sehr den Ewigen und Schemuël.
7479#1.Schemuël,12,19#19. Und das ganze Volk sprach zu Schemuël: «Bete für deine Knechte zum Ewigen, deinem Gott, daß wir nicht sterben; denn wir haben zu all unseren Sünden noch Böses hinzugefügt, uns einen König zu fordern.»
7480#1.Schemuël,12,20#20. Und Schemuël sprach zum Volk: «Fürchtet nicht! Ihr habt all dieses Böse getan, doch geht nicht hinweg vom Ewigen, sondern dient dem Ewigen mit eurem ganzen Herzen.
7481#1.Schemuël,12,21#21. Geht ja nicht hinweg, denn es wäre nach dem Leeren, nach denen, die nicht nützen und nicht retten, denn Leere sind sie.
7482#1.Schemuël,12,22#22. Der Ewige wird sein Volk nicht verlassen um seines großen Namens willen, weil der Ewige sich entschlossen, euch sich zum Volk zu machen.
7483#1.Schemuël,12,23#23. Auch ich, Schmach sei es mir, gegen den Ewigen zu sündigen, aufzuhören für euch zu beten; und ich werde euch den guten und rechten Weg weisen.
7484#1.Schemuël,12,24#24. Nur fürchtet den Ewigen und dient ihm in Wahrhaftigkeit mit ganzem Herzen, denn seht, was er Großes mit euch getan.
7485#1.Schemuël,12,25#25. Wenn ihr aber Böses tut, so werdet sowohl ihr als euer König hinweggerafft werden.»
7486#1.Schemuël,13,1#1. . . . Jahre war Schaul alt, als er König wurde. Und zwei Jahre hatte er über Jisraël geherrscht,
7487#1.Schemuël,13,2#2. da wählte Schaul sich dreitausend aus Jisraël; davon waren bei Schaul zweitausend in Michmas und auf dem Berg von Bet-El, und tausend waren bei Jonatan im Gib'a Binjamins; und den Rest des Volkes entließ er, jeden zu seinen Zelten.
7488#1.Schemuël,13,3#3. Da schlug Jonatan den Posten der Pelischtäer, der in Geba war, und die Pelischtäer hörten es. Und Schaul ließ in die Posaune stoßen im ganzen Land, anzusagen: «Hören sollen es die Ebräer!»
7489#1.Schemuël,13,4#4. Und als ganz Jisraël sagen hörte: «Schaul hat den Posten der Pelischtäer geschlagen, auch hat Jisraël sich anrüchig gemacht bei den Pelischtäern», da sammelte sich das Volk hinter Schaul nach dem Gilgal.
7490#1.Schemuël,13,5#5. Die Pelischtäer aber sammelten sich, um wider Jisraël zu kämpfen, dreißigtausend Wagen und sechstausend Reiter und Volk wie Sand am Meeresufer in Menge; und sie zogen hinauf und lagerten sich zu Michmas, im Osten von Bet-Awen.
7491#1.Schemuël,13,6#6. Als da der Mann von Jisraël sah, daß er in Not war, daß das Volk bedrängt war, da versteckte sich das Volk in den Höhlen, den Erdlöchern, in den Felsen, den Grabkammern und den Zisternen.
7492#1.Schemuël,13,7#7. Und Ebräer hatten den Jarden durchschritten in das Land von Gad und Gil'ad. Schaul aber war noch im Gilgal, und das ganze Volk war eilig hinter ihm her.
7493#1.Schemuël,13,8#8. Und er wartete sieben Tage bis zu der von Schemuël bestimmten Zeit, aber Schemuël kam nicht nach dem Gilgal. Und das Volk verlief sich von ihm.
7494#1.Schemuël,13,9#9. Da sprach Schaul: «Bringt mir das Hochopfer und die Mahlopfer heran.» Und er brachte das Hochopfer dar.
7495#1.Schemuël,13,10#10. Es war aber, da er die Darbringung des Hochopfers vollendet hatte, sieh, da kam Schemuël! Da ging Schaul ihm entgegen, um ihn zu begrüßen.
7496#1.Schemuël,13,11#11. Schemuël aber sprach: «Was hast du getan?» Da sprach Schaul: «Weil ich sah, daß das Volk sich von mir verlief, und du zur festgesetzten Zeit nicht kamst, und die Pelischtäer sich in Michmas sammelten,
7497#1.Schemuël,13,12#12. da dachte ich: Nun werden die Pelischtäer zu mir nach dem Gilgal herabziehn, ehe ich das Antlitz des Ewigen besänftigt habe; da überwand ich mich und brachte das Hochopfer dar.»
7498#1.Schemuël,13,13#13. Da sprach Schemuël zu Schaul: «Töricht warst du! Hast nicht gewahrt das Gebot des Ewigen, deines Gottes, das er dir geboten; dann hätte doch der Ewige deine Herrschaft über Jisraël für immer errichtet.
7499#1.Schemuël,13,14#14. Jetzt aber wird deine Herrschaft keinen Bestand haben. Gesucht hat sich der Ewige einen Mann nach seinem Herzen, und bestellt hat ihn der Ewige zum Fürsten über sein Volk, weil du nicht gewahrt, was der Ewige dir geboten.»
7500#1.Schemuël,13,15#15. Dann machte sich Schemuël auf und zog vom Gilgal hinauf nach dem Gib'a Binjamins. Da musterte Schaul das Volk, das sich bei ihm befand: Etwa sechshundert Mann.
7501#1.Schemuël,13,16#16. Und Schaul, sein Sohn Jonatan und das Volk, das sich bei ihnen befand, weilten im Geba Binjamins, während die Pelischtäer in Michmas lagerten.
7502#1.Schemuël,13,17#17. Da zog die Vernichtungsschar aus dem Lager der Pelischtäer in drei Ausläufen aus: Der eine Lauf wandte sich auf den Weg nach Ofra, nach der Landschaft Schual,
7503#1.Schemuël,13,18#18. und der eine Lauf wandte sich des Weges von Bet-Horon, und der eine Lauf wandte sich des Weges nach der Grenze, die hinabschaut auf das Tal der Hyänen-1- nach der Wüste hin. -1) -+Zeboim-.++
7504#1.Schemuël,13,19#19. Ein Schmied aber fand sich nicht im ganzen Land Jisraël, denn die Pelischtäer dachten, die Hebräer könnten sich sonst Schwert oder Speer anfertigen.
7505#1.Schemuël,13,20#20. So kam ganz Jisraël zu den Pelischtäern hinab, ein jeder um seine Pflugschar und seinen Karst, seine Axt und sein Werkgerät zu schärfen.
7506#1.Schemuël,13,21#21. So diente der Hartstein als Schneide für die Pflugscharen, die Karste, die Dreizacke und die Äxte, und die Stachelspitze einzusetzen.
7507#1.Schemuël,13,22#22. So war es, daß am Tag des Kampfs sich nicht Schwert noch Speer fand bei dem ganzen Volk, das mit Schaul und Jonatan war, doch fand es sich für Schaul und seinen Sohn Jonatan.
7508#1.Schemuël,13,23#23. Da rückte der Posten der Pelischtäer aus an den Paß von Michmas.
7509#1.Schemuël,14,1#1. Und es war eines Tages, da sagte Jonatan, der Sohn Schauls, zu dem Knappen, seinem Waffenträger: «Komm, wir wollen hinübergehn zum Posten der Pelischtäer, der auf jener Seite steht.» Seinem Vater jedoch sagte er es nicht.
7510#1.Schemuël,14,2#2. Und Schaul weilte am Ende von ha-Gib'a unter dem Granatenbaum, der in Migron war. Und das Volk, das bei ihm war, war an sechshundert Mann,
7511#1.Schemuël,14,3#3. und Ahija, der Sohn Ahitubs, des Bruders Ikabods, des Sohnes des Pinehas, des Sohnes Elis, des Priesters des Ewigen in Schilo, ein Efod tragend. Und das Volk wußte nicht, daß Jonatan fortgegangen war.
7512#1.Schemuël,14,4#4. Zwischen den Pässen aber, durch die Jonatan zu dem Posten der Pelischtäer hindurchwollte, war eine Felszacke auf der einen und eine Felszacke auf der andern Seite; die eine hieß Bozez, die andere Sene;
7513#1.Schemuël,14,5#5. die eine Zacke, ein Pfeiler, im Norden nach Michmas zu, und die eine im Süden nach Geba zu.
7514#1.Schemuël,14,6#6. Und Jehonatan sprach zum Knappen, seinem Waffenträger: «Komm, wir wollen hinübergehn zu dem Posten dieser Unbeschnittenen, vielleicht wird der Ewige für uns handeln, denn es gibt für den Ewigen kein Hindernis, zu helfen durch Viele oder durch Wenige.»
7515#1.Schemuël,14,7#7. Da sprach zu ihm sein Waffenträger: «Tu ganz, wie dir im Sinn ist, geh nur zu, ich bin mit dir, nach deinem Sinn.»
7516#1.Schemuël,14,8#8. Da sagte Jehonatan: «Nun gehen wir da hinüber zu den Männern und zeigen uns ihnen:
7517#1.Schemuël,14,9#9. Wenn sie so zu uns sprechen: ,Haltet still, bis wir zu euch hinkommen', dann bleiben wir an unsrer Stelle und steigen nicht zu ihnen hinauf.
7518#1.Schemuël,14,10#10. Wenn sie aber so sprechen: ,Steigt herauf zu uns', dann steigen wir hinauf, denn gegeben hat sie der Ewige in unsere Hand. Und dies sei uns das Zeichen.»
7519#1.Schemuël,14,11#11. Als sich nun die beiden dem Posten der Pelischtäer zeigten, da sagten die Pelischtäer: «Sieh, Ebräer kommen aus den Löchern hervor, worin sie sich versteckt haben.»
7520#1.Schemuël,14,12#12. Und die Männer des Postens redeten Jonatan und seinem Waffenträger an und sprachen: «Steigt herauf zu uns, wir wollen euch etwas kundtun!» Da sagte Jonatan zu seinem Waffenträger: «Steig mir nach, denn der Ewige hat sie in die Hand Jisraëls gegeben.»
7521#1.Schemuël,14,13#13. Und Jonatan stieg hinauf auf Händen und Füßen, und sein Waffenträger ihm nach, und sie stürzten hin vor Jonatan, und sein Waffenträger tötete, hinter ihm her.
7522#1.Schemuël,14,14#14. Und es betrug der erste Schlag, den Jonatan schlug und sein Waffenträger, an zwanzig Mann, so wie wenn die Pflugbahn mitten das Joch Feld durchteilt.
7523#1.Schemuël,14,15#15. Da war Schrecken im Lager auf dem Feld und unter dem ganzen Volk; der Posten und die Vernichtungsschar, auch sie erschraken, und die Erde erbebte, es ward ein Gottesschrecken.
7524#1.Schemuël,14,16#16. Und die Späher Schauls im Gib'a Binjamins sahen, sieh, da wogte das Getümmel und ging hin und her.
7525#1.Schemuël,14,17#17. Da sprach Schaul zu dem Volk, das bei ihm war: «Haltet doch Musterung und seht, wer von uns gegangen ist!» Da hielten sie Musterung, und sieh, da waren Jonatan und sein Waffenträger nicht da.
7526#1.Schemuël,14,18#18. Da sprach Schaul zu Ahija: «Bring doch die Lade Gottes!» Denn die Lade Gottes war an jenem Tag bei den Kindern Jisraël.
7527#1.Schemuël,14,19#19. Es war nun, während Schaul noch zum Priester redete, da wurde das Getümmel im Lager der Pelischtäer immerzu größer; da sprach Schaul zu dem Priester: «Zieh deine Hand zurück!»
7528#1.Schemuël,14,20#20. Dann sammelten sich Schaul und alles Volk, das bei ihm war, und als sie zum Kampf kamen, sieh, da war das Schwert des einen gegen den andern, eine sehr große Wirrnis.
7529#1.Schemuël,14,21#21. Die Ebräer aber, - die hatten zu den Pelischtäern gehalten gestern und ehegestern, die mit ihnen ins Lager gezogen waren, - (schwenkten herum) auch sie, mit Jisraël zu sein, das bei Schaul und Jonatan war.
7530#1.Schemuël,14,22#22. Und alle die Männer von Jisraël, die sich im Gebirge Efraim versteckt hatten, hörten, daß die Pelischtäer geflohen waren, da setzten auch sie ihnen nach, in den Kampf.
7531#1.Schemuël,14,23#23. So half der Ewige Jisraël an jenem Tag. Und die Schlacht ging über Bet-Awen hinaus.
7532#1.Schemuël,14,24#24. Und die Mannschaft von Jisraël war abgejagt an jenem Tag; da beschwor Schaul das Volk und sprach: «Verflucht der Mann, der Speise ißt bis zum Abend, bis ich mich an meinen Feinden gerächt habe.» Und es kostete das ganze Volk keine Speise.
7533#1.Schemuël,14,25#25. Und das gesamte Landvolk kam ins Gestrüpp, da war Honig auf des Feldes Fläche.
7534#1.Schemuël,14,26#26. Als nun das Volk ins Gestrüpp gekommen war, sieh, da war eine Honigtriefe; niemand aber führte seine Hand zum Mund, denn das Volk fürchtete den Schwurfluch.
7535#1.Schemuël,14,27#27. Jonatan jedoch hatte nicht gehört, wie sein Vater das Volk beschwor, und er streckte das Ende des Stabes in seiner Hand aus und tauchte es in die Honigwabe und führte seine Hand zum Mund. Da wurden seine Augen hell.
7536#1.Schemuël,14,28#28. Da hob einer aus dem Volk an und sprach: «Beschworen hat dein Vater das Volk und gesprochen: ,Verflucht der Mann, der heute Speise ißt'»; doch das Volk war ermattet.
7537#1.Schemuël,14,29#29. Da sagte Jonatan: «Mein Vater hat das Land ins Verderben gestürzt! Seht doch, wie meine Augen hell geworden, da ich ein wenig von diesem Honig gekostet habe.
7538#1.Schemuël,14,30#30. Nun gar, wenn das Volk heute von der Beute seiner Feinde, die es gefunden, gegessen hätte, - wäre dann der Schlag gegen die Pelischtäer nicht größer?»
7539#1.Schemuël,14,31#31. Sie schlugen aber an jenem Tag auf die Pelischtäer los von Michmas bis Ajjalon, und das Volk war sehr ermattet.
7540#1.Schemuël,14,32#32. Da machte sich das Volk über die Beute her, und sie nahmen Schafe, Rinder und Jungrinder und schlachteten es zur Erde hin, und das Volk aß es über dem Blut.
7541#1.Schemuël,14,33#33. Da berichtete man Schaul, sprechend: «Sieh, das Volk sündigt gegen den Ewigen, indem es über dem Blut ißt!» Da sprach er: «Ihr habt treulos gehandelt! Wälzt sogleich einen großen Stein zu mir her!»
7542#1.Schemuël,14,34#34. Und Schaul sprach: «Verstreut euch unter das Volk und sagt ihnen: Bringt her zu mir ein jeder seinen Ochsen und sein Lamm, schlachtet es hier, und dann eßt, damit ihr nicht gegen den Ewigen sündigt, indem ihr bei dem Blut eßt.» Da brachte das ganze Volk ein jeder seinen Ochsen mit sich zur Nacht, und sie schlachteten dort.
7543#1.Schemuël,14,35#35. Und Schaul baute einen Altar dem Ewigen, den baute er als ersten Altar für den Ewigen.
7544#1.Schemuël,14,36#36. Und Schaul sprach: «Ziehen wir hinab hinter den Pelischtäern her, bei Nacht, und plündern unter ihnen, bis der Morgen leuchtet, und lassen wir nicht einen Mann von ihnen übrig.» Und sie sprachen: «Alles, was recht ist in deinen Augen, das tu!» Da sprach der Priester: «Laßt uns hieher vor Gott treten.»
7545#1.Schemuël,14,37#37. Und Schaul befragte Gott: «Soll ich hinabziehn hinter den Pelischtäern her? Wirst du sie in die Hand Jisraëls geben?» Aber er antwortete ihm nicht an jenem Tag.
7546#1.Schemuël,14,38#38. Da sprach Schaul: «Tretet hierher, all ihr Enden des Volkes, erkennt und seht, worin heute diese Sünde geschehen ist!
7547#1.Schemuël,14,39#39. Denn, - es lebt der Ewige, der Retter Jisraëls! - wäre es an meinem Sohn Jonatan, so soll er des Todes sterben.» Aber keiner antwortete ihm vom ganzen Volk.
7548#1.Schemuël,14,40#40. Dann sprach er zu ganz Jisraël: «Ihr sollt zu einer Seite sein, und ich und mein Sohn Jonatan zu einer Seite.» Und das Volk sagte zu Schaul: « Was recht ist in deinen Augen, tu!»
7549#1.Schemuël,14,41#41. Und Schaul sprach zum Ewigen: «Gott Jisraëls: Gib Wahrheit!» Und es wurden Jonatan und Schaul gefaßt, das Volk aber ging frei aus.
7550#1.Schemuël,14,42#42. Und Schaul sprach: «Lost zwischen mir und meinem Sohn Jonatan!» Da wurde Jonatan gefaßt.
7551#1.Schemuël,14,43#43. Da sprach Schaul zu Jonatan: «Sag mir, was du getan hast!» Da berichtete ihm Jonatan und sagte: «Gekostet hab ich mit dem Ende des Stabs in meiner Hand ein wenig Honig. Hier bin ich, ich sterbe.»
7552#1.Schemuël,14,44#44. Da sprach Schaul: «So tue mir Gott an, so und noch mehr! Ja, sterben mußt du, Jonatan!»
7553#1.Schemuël,14,45#45. Aber das Volk sagte zu Schaul: «Sollte Jonatan sterben, der diesen großen Sieg in Jisraël gewirkt hat? Schmach sei das! Es lebt der Ewige! Kein Haar soll von seinem Haupt zur Erde fallen; denn mit Gott hat er geschafft an diesem Tag!» Da löste das Volk Jonatan, und er starb nicht.
7554#1.Schemuël,14,46#46. Nun zog Schaul hinauf, von den Pelischtäern ab, und die Pelischtäer gingen nach ihrem Ort.
7555#1.Schemuël,14,47#47. Und Schaul gewann das Königtum über Jisraël und kämpfte ringsum gegen alle seine Feinde, gegen Moab und die Söhne Ammons, gegen Edom und die Könige von Zoba und gegen die Pelischtäer, und wohin er sich wandte, strafte er.
7556#1.Schemuël,14,48#48. Und er schaffte Sieg und schlug Amalek und rettete Jisraël aus der Hand seines Plünderers.
7557#1.Schemuël,14,49#49. Und es waren die Söhne Schauls: Jonatan, Jischwi und Malkischua; und der Name seiner zwei Töchter war: Der Name der älteren Merab, und der der jüngeren Michal.
7558#1.Schemuël,14,50#50. Und Schauls Weib hieß Ahinoam, die Tochter Ahimaaz'; und sein Heerführer hieß Abiner, der Sohn Ners, des Oheims Schauls.
7559#1.Schemuël,14,51#51. Und Kisch, der Vater Schauls, und Ner, der Vater Abners, waren Söhne Abiëls.
7560#1.Schemuël,14,52#52. Und der Kampf war heftig gegen die Pelischtäer alle Tage Schauls, und sah Schaul irgendeinen starken oder einen kriegstüchtigen Mann, so nahm er ihn zu sich.
7561#1.Schemuël,15,1#1. Und Schemuël sprach zu Schaul: «Mich hat der Ewige gesandt, um dich zum König über sein Volk, über Jisraël, zu salben; und nun höre auf den Laut der Worte des Ewigen.
7562#1.Schemuël,15,2#2. So spricht der Ewige der Scharen: Ich habe bedacht, was Amalek an Jisraël getan, was er ihm in den Weg gelegt, als es aus Mizraim hinaufzog.
7563#1.Schemuël,15,3#3. So geh denn und schlage Amalek, und ihr sollt bannen alles, was sein ist; und schone ihn nicht, sondern töte Mann wie Weib, Kind wie Säugling, Ochs wie Lamm, Kamel wie Esel!»
7564#1.Schemuël,15,4#4. Da bot Schaul das Volk auf und musterte es in ha-Telaim: Zweihunderttausend Marschfähige und zehntausend, mit der Mannschaft von Jehuda.
7565#1.Schemuël,15,5#5. Und Schaul kam zur Stadt Amaleks und legte sich in einen Hinterhalt im Tal.
7566#1.Schemuël,15,6#6. Und Schaul sprach zu den Kenitern: «Auf, entfernt euch und zieht hinab aus der Mitte der Amalekiter, damit ich euch nicht mit ihnen raffe, da ihr doch Liebe geübt an allen Kindern Jisraël, als sie aus Mizraim heraufzogen.» Da zogen die Keniter fort aus der Mitte Amaleks.
7567#1.Schemuël,15,7#7. Und Schaul schlug Amalek von Hawila bis gegen Schur, das vor Mizraim liegt.
7568#1.Schemuël,15,8#8. Und er ergriff Agag, den König Amaleks, lebend; alles Volk aber bannte er, ins Schwert hinein.
7569#1.Schemuël,15,9#9. Doch tat es Schaul und dem Volk leid um Agag und um das Beste der Schafe und Rinder, die Zweitgeworfenen, und die Mastlämmer und um alles Gut, und sie wollten sie nicht bannen, aber allen verächtlichen und schwachen Bestand, den bannten sie.
7570#1.Schemuël,15,10#10. Da erging das Wort des Ewigen an Schemuël, besagend:
7571#1.Schemuël,15,11#11. «Mich reut es, daß ich Schaul zum König eingesetzt, denn er hat sich von mir abgewandt und meine Worte nicht erfüllt.» Das verdroß Schemuël, und er schrie zum Ewigen die ganze Nacht.
7572#1.Schemuël,15,12#12. Und am Morgen machte Schemuël sich früh auf, Schaul entgegen. Da wurde Schemuël berichtet, besagend: «Schaul ist nach dem Karmel gekommen, und sieh, er setzt sich dort ein Handzeichen, dann hat er sich gewandt und ist weiter nach dem Gilgal hinaufgezogen.»
7573#1.Schemuël,15,13#13. Als nun Schemuël zu Schaul kam, da sagte ihm Schaul: «Gesegnet seist du dem Ewigen, ich habe das Wort des Ewigen erfüllt.»
7574#1.Schemuël,15,14#14. Aber Schemuël sprach: «Und was ist das Geschrei der Schafe in meinen Ohren und das der Rinder, das ich höre?»
7575#1.Schemuël,15,15#15. Da sprach Schaul: «Von den Amalekitern haben sie sie gebracht, weil das Volk das Beste der Schafe und der Rinder verschonte, um es dem Ewigen, deinem Gott zu schlachten; das Übrige aber haben wir gebannt.»
7576#1.Schemuël,15,16#16. Da sprach Schemuël zu Schaul: «Laß ab, daß ich dir künde, was der Ewige zu mir in der Nacht geredet.» Und er sprach zu ihm: «Rede!»
7577#1.Schemuël,15,17#17. Und Schemuël sagte: «Nicht so? Bist du dir auch gering in deinen Augen, bist du doch das Haupt der Stämme Jisraëls, und der Ewige hat dich zum König über Jisraël gesalbt!
7578#1.Schemuël,15,18#18. Dann hat der Ewige dich auf den Weg geschickt und gesprochen: ,Geh und banne die Sünder, die Amalekiter, und kämpfe mit ihnen bis zu ihrer Vernichtung!'
7579#1.Schemuël,15,19#19. Und warum hast du nicht gehört auf die Stimme des Ewigen, sondern bist über die Beute hergefallen und hast getan, was böse ist in den Augen des Ewigen?»
7580#1.Schemuël,15,20#20. Da sprach Schaul zu Schemuël: «Ich habe ja auf die Stimme des Ewigen gehört und bin den Weg gegangen, den mich der Ewige geschickt hat, ich habe Agag, den König der Amalekiter mitgebracht und Amalek gebannt,
7581#1.Schemuël,15,21#21. aber das Volk nahm von der Beute Schafe und Rinder, das Beste des Bannguts, um es dem Ewigen, deinem Gott, zu schlachten im Gilgal.»
7582#1.Schemuël,15,22#22. Schemuël aber sprach: «Hat Lust der Ewige an Hochopfer und Schlachtung Wie an dem Hören auf des Ewgen Stimme? Gehorsam, sieh, ist besser als das Opfer, Auflauschen als der Widder Fett.
7583#1.Schemuël,15,23#23. Denn gleich Wahrsagerschuld ist Trotz, Gleich Wahn- und Puppendienst die Dreistigkeit. Weil du des Ewgen Wort verworfen, Verwarf er dich als König.»
7584#1.Schemuël,15,24#24. Da sprach Schaul zu Schemuël: «Ich habe gesündigt, da ich den Befehl des Ewigen übertreten und deine Worte, weil ich das Volk fürchtete und auf seine Stimme hörte.
7585#1.Schemuël,15,25#25. Nun aber, vergib doch meine Sünde und kehre zurück mit mir, daß ich mich hinwerfe vor dem Ewigen.»
7586#1.Schemuël,15,26#26. Schemuël aber sprach zu Schaul: «Ich kehre nicht mit dir zurück. Weil du das Wort des Ewigen verworfen, hat der Ewige dich verworfen, König zu sein über Jisraël.»
7587#1.Schemuël,15,27#27. Nun wandte sich Schemuël zu gehen; da faßte er den Zipfel seines Oberkleids, daß er abriß.
7588#1.Schemuël,15,28#28. Da sprach Schemuël zu ihm: «So hat der Ewige das Königtum Jisraëls heute von dir gerissen und hat es deinem Genossen gegeben, der besser ist als du!
7589#1.Schemuël,15,29#29. Ja, Jisraëls Hort lügt nimmer, noch läßt er sich's gereuen, denn kein Mensch ist er, daß es ihn reue.»
7590#1.Schemuël,15,30#30. Und er sprach: «Ich habe gesündigt, nun aber ehre mich doch vor den Ältesten meines Volks und vor Jisraël und kehre mit mir zurück, daß ich mich hinwerfe vor dem Ewigen, deinem Gott.»
7591#1.Schemuël,15,31#31. Da kehrte Schemuël im Gefolge Schauls zurück, und Schaul warf sich hin vor dem Ewigen.
7592#1.Schemuël,15,32#32. Dann sprach Schemuël: «Bringt Agag zu mir heran, den König Amaleks.» Da ging Agag zu ihm hin in Ketten, und er sprach: «Fürwahr, herb ist des Todes Bitternis.»
7593#1.Schemuël,15,33#33. Schemuël aber sagte: «Wie Fraun dein Schwert der Kinder hat beraubt, So werde kinderlos von Frauen deine Mutter!» Und Schemuël zerhieb Agag vor dem Ewigen in Gilgal.
7594#1.Schemuël,15,34#34. Dann ging Schemuël nach ha-Rama, Schaul aber zog hinauf in sein Haus, nach dem Gib'a Schauls.
7595#1.Schemuël,15,35#35. Und Schemuël sah Schaul nicht wieder bis zum Tag seines Todes, denn Schemuël trauerte um Schaul. Und den Ewigen reute es, daß er Schaul zum König über Jisraël gemacht hatte.
7596#1.Schemuël,16,1#1. Und der Ewige sprach zu Schemuël: «Wie lange trauerst du um Schaul, da ich ihn verworfen, über Jisraël zu herrschen? Fülle dein Horn mit Öl und geh, ich sende dich zu Jischai aus Bet-Lehem, denn ersehen habe ich unter seinen Söhnen mir einen König.»
7597#1.Schemuël,16,2#2. Da sprach Schemuël: «Wie kann ich hingehn? Wenn es Schaul erfährt, so wird er mich töten.» Und der Ewige sprach: «Eine junge Kuh nimm mit dir und sage: ,Um dem Ewigen zu opfern, bin ich gekommen.'
7598#1.Schemuël,16,3#3. Und lade Jischai zum Opfer, und ich will dich wissen lassen, was du tun sollst. Dann salbe mir, wen ich dir ansagen werde.»
7599#1.Schemuël,16,4#4. Da tat Schemuël, was der Ewige geredet hatte, und als er nach Bet-Lehem kam, da eilten die Ältesten der Stadt ihm entgegen, und man sprach: «Kommst du zum Frieden?»
7600#1.Schemuël,16,5#5. Und er sprach: «Frieden! Dem Ewigen zu opfern bin ich gekommen, heiligt euch und kommt mit mir zum Opfermahl.» Da heiligte er Jischai und seine Söhne und lud sie zum Opfermahl.
7601#1.Schemuël,16,6#6. Es war nun, als sie kamen, da sah er Eliab; da dachte er: «Gewiß, vor dem Ewigen ist sein Gesalbter.»
7602#1.Schemuël,16,7#7. Aber der Ewige sprach zu Schemuël: «Blick nicht auf sein Aussehn und seinen hohen Wuchs, denn ich verwerfe ihn. Denn nicht wie der Mensch sieht, (sieht Gott), denn der Mensch sieht auf die Augen, der Ewige aber sieht aufs Herz.»
7603#1.Schemuël,16,8#8. Da rief Jischai Abinadab und führte ihn an Schemuël vorbei, aber der sagte: «Auch diesen hat der Ewige nicht erwählt.»
7604#1.Schemuël,16,9#9. Da führte Jischai Schamma vorbei, aber er sagte: «Auch diesen hat der Ewige nicht erwählt.»
7605#1.Schemuël,16,10#10. So führte Jischai seine sieben Söhne vor Schemuël vorbei, aber Schemuël sagte zu Jischai: «Diese hat der Ewige nicht erwählt.»
7606#1.Schemuël,16,11#11. Dann sprach Schemuël zu Jischai: «Sind das die Burschen alle?» Und er sprach: «Noch ist der Jüngste übrig, sieh, er hütet die Schafe.» Da sprach Schemuël zu Jischai: «Sende hin und laß ihn holen, denn wir setzen uns nicht zum Mahl, bevor er hieher kommt.»
7607#1.Schemuël,16,12#12. Und er schickte hin und ließ ihn bringen. Und er war rötlich, mit schönen Augen und gut von Aussehn. Da sprach der Ewige: «Auf, salbe ihn, denn dieser ist es.»
7608#1.Schemuël,16,13#13. Da nahm Schemuël das Horn mit Öl und salbte ihn inmitten seiner Brüder. Da kam der Geist des Ewigen über Dawid, von jenem Tag an und weiterhin. Schemuël aber machte sich auf und ging nach ha-Rama.
7609#1.Schemuël,16,14#14. Und der Geist des Ewigen wich von Schaul, und es ängstigte ihn ein böser Geist, vom Ewigen her.
7610#1.Schemuël,16,15#15. Da sprachen die Diener Schauls zu ihm: «Sieh doch, ein böser Geist Gottes ängstigt dich:
7611#1.Schemuël,16,16#16. so befehle doch unser Herr, daß deine Knechte vor dir einen Mann suchen, der auf der Zither zu spielen versteht; wenn dann der böse Geist Gottes über dich kommt, so mag er mit seiner Hand spielen, und es wird dir wohl werden.»
7612#1.Schemuël,16,17#17. Da sagte Schaul zu seinen Dienern: «Erseht mir doch einen Mann, der gut spielen kann, und bringt ihn zu mir.»
7613#1.Schemuël,16,18#18. Da antwortete einer von den Burschen und sprach: «Sieh, ich sah einen Sohn bei Jischai aus Bet-Lehem, der zu spielen versteht, ein wackrer Held, ein Kriegsmann, verständig in der Rede, ein Mann von Gestalt, und der Ewige ist mit ihm.»
7614#1.Schemuël,16,19#19. Da schickte Schaul Boten zu Jischai und ließ sagen: «Sende zu mir deinen Sohn Dawid, der bei den Schafen ist.»
7615#1.Schemuël,16,20#20. Da nahm Jischai eine Eselslast Brot, einen Schlauch Wein und ein Ziegenböcklein und schickte es durch seinen Sohn Dawid an Schaul.
7616#1.Schemuël,16,21#21. Und Dawid kam zu Schaul, und er stand vor ihm; und der gewann ihn sehr lieb, und er ward ihm sein Waffenträger.
7617#1.Schemuël,16,22#22. Und Schaul schickte zu Jischai hin und ließ ihm sagen: «Laß doch Dawid vor mir bleiben, denn er hat Gunst in meinen Augen gefunden.»
7618#1.Schemuël,16,23#23. Und es war, sooft der Geist Gottes über Schaul kam, da nahm Dawid die Zither und spielte mit seiner Hand, und es wurde Schaul leichter und ward ihm wohl, und der böse Geist wich von ihm.
7619#1.Schemuël,17,1#1. Und die Pelischtäer zogen ihre Heerlager zum Krieg zusammen, sammelten sich bei Socho, das zu Jehuda gehört, und lagerten zwischen Socho und Aseka, in Efes-Dammim.
7620#1.Schemuël,17,2#2. Schaul aber und die Männer von Jisraël sammelten sich und lagerten sich im Terebinthental und ordneten sich zur Schlacht den Pelischtäern gegenüber.
7621#1.Schemuël,17,3#3. Und die Pelischtäer standen am Berg diesseits, und Jisraël stand am Berg jenseits, und das Tal war zwischen ihnen.
7622#1.Schemuël,17,4#4. Da trat der Mittelsmann aus den Heerlagern der Pelischtäer hervor, Goljat mit Namen, aus Gat; er war sechs Ellen und eine Spanne hoch.
7623#1.Schemuël,17,5#5. Und ein eherner Helm war auf seinem Haupt, und mit einem Schuppenpanzer war er bekleidet, und das Gewicht des Panzers war fünftausend Schekel, Erz.
7624#1.Schemuël,17,6#6. Und eherne Schienen waren an seinen Beinen, und ein eherner Wurfspieß zwischen seinen Schultern.
7625#1.Schemuël,17,7#7. Und der Schaft seines Speers war wie ein Weberbaum, und die Klinge seines Speers wog sechshundert Schekel, Eisen; und der Schildträger ging vor ihm her.
7626#1.Schemuël,17,8#8. So trat er hin und rief den Reihen Jisraëls zu und sprach zu ihnen: «Warum zieht ihr aus, euch zum Kampf zu ordnen? Bin ich nicht der Pelischtäer, und ihr Knechte Schauls? Wählt euch einen Mann, daß er zu mir herabkomme.
7627#1.Schemuël,17,9#9. Wenn er mit mir zu kämpfen vermag und mich schlägt, so wollen wir euch Knechte sein, wenn aber ich ihm beikomme und ihn schlage, so sollt ihr uns Knechte sein und uns dienen.»
7628#1.Schemuël,17,10#10. Und der Pelischtäer sprach: «Ich habe die Reihen Jisraëls verhöhnt an diesem Tag, gebt mir einen Mann, daß wir miteinander kämpfen.»
7629#1.Schemuël,17,11#11. Und Schaul und ganz Jisraël hörten diese Worte des Pelischtäers und erschraken und fürchteten sehr.
7630#1.Schemuël,17,12#12. Und Dawid war der Sohn jenes Efratiters aus Bet-Lehem in Jehuda, und dessen Name war Jischai, und er hatte acht Söhne; und der Mann war zur Zeit Schauls alt und unter die (betagten) Männer gekommen.
7631#1.Schemuël,17,13#13. Da gingen die drei älteren Söhne Jischais und folgten Schaul nach in den Krieg; und die Namen seiner drei Söhne, die in den Krieg gegangen waren: Eliab, der Erstgeborene, der zweite Abinadab und der dritte Schamma.
7632#1.Schemuël,17,14#14. Dawid aber war der Jüngste - die drei älteren waren Schaul gefolgt.
7633#1.Schemuël,17,15#15. Dawid aber ging immer hin und kehrte heim von Schaul, um die Schafe seines Vaters in Bet-Lehem zu weiden.
7634#1.Schemuël,17,16#16. Der Pelischtäer aber trat morgens und abends heran und stellte sich hin, vierzig Tage lang.
7635#1.Schemuël,17,17#17. Da sagte Jischai zu seinem Sohn Dawid: «Nimm doch für deine Brüder dieses Efamaß gerösteter Körner und diese zehn Brote und bringe es schnell ins Lager zu deinen Brüdern.
7636#1.Schemuël,17,18#18. Und diese zehn Milchkäse sollst du bringen für den Obersten der Tausendschaft, sieh dich um nach dem Wohlbefinden deiner Brüder und ihr Tauschgut nimm mit.»
7637#1.Schemuël,17,19#19. Schaul aber und sie und alle Männer Jisraëls waren im Terebinthental, im Kampf mit den Pelischtäern.
7638#1.Schemuël,17,20#20. Und Dawid machte sich früh am Morgen auf, überließ die Schafe einem Hüter, lud auf und ging, wie ihm Jischai befohlen, und als er in den Lagerring kam, da erhob eben das Heer, das in Schlachtordnung ausrückte, ein Kampfgeschrei.
7639#1.Schemuël,17,21#21. Und es ordneten sich Jisraël und die Pelischtäer Reihe gegen Reihe.
7640#1.Schemuël,17,22#22. Und Dawid überließ die Sachen von sich an den Troßhüter, lief in die Reihe und kam und fragte seine Brüder nach dem Wohl.
7641#1.Schemuël,17,23#23. Während er noch mit ihnen redete, sieh, da kam der Mittelsmann, Goljat der Pelischtäer mit Namen, aus Gat, hervor aus den Reihen der Pelischtäer und redete solche Reden, und Dawid hörte es.
7642#1.Schemuël,17,24#24. Alle Mann von Jisraël aber, wie sie den Mann sahen, flohen sie vor ihm und fürchteten sehr.
7643#1.Schemuël,17,25#25. Da sprachen die Männer von Jisraël: «Habt ihr den Mann gesehen, der da hervortritt? Um Jisraël zu beschimpfen tritt er auf! Es soll aber sein: Der Mann, der ihn schlägt, den will der König mit großem Reichtum beschenken und ihm seine Tochter geben und seines Vaters Haus frei machen in Jisraël.»
7644#1.Schemuël,17,26#26. Da sprach Dawid zu den Männern, die neben ihm standen: «Was soll dem Mann geschehen, der den Pelischtäer dort schlägt und den Schimpf abtut von Jisraël? Denn wer ist dieser unbeschnittene Pelischtäer, daß er die Reihen des lebendigen Gottes beschimpft?»
7645#1.Schemuël,17,27#27. Da sprach zu ihm das Volk in solcher Rede: «So soll dem Mann geschehen, der ihn schlägt.»
7646#1.Schemuël,17,28#28. Als aber sein älterer Bruder Eliab hörte, wie er mit den Leuten redete, da flammte Eliabs Angesicht auf über Dawid, und er sagte: «Wozu doch bist du herabgekommen? Und wem hast du jene paar Schafe in der Steppe überlassen? Ich kenne deinen Frevelmut und die Bosheit deines Herzens; denn um den Kampf zu sehen, bist du herabgekommen.»
7647#1.Schemuël,17,29#29. Dawid aber sprach: «Was habe ich denn nun getan? Es ist ja bloß ein Wort.»
7648#1.Schemuël,17,30#30. Dann wandte er sich von ihm weg nach einer andern Seite und sprach desgleichen, und das Volk erwiderte ihm gleich der ersten Rede.
7649#1.Schemuël,17,31#31. Und es wurden die Worte, die Dawid geredet, vernommen, und man meldete sie vor Schaul, und der ließ ihn holen.
7650#1.Schemuël,17,32#32. Und Dawid sprach zu Schaul: «Möge keines Menschen Mut an ihm sinken! Dein Knecht wird hingehn und mit diesem Pelischtäer kämpfen.»
7651#1.Schemuël,17,33#33. Schaul aber sprach zu Dawid: «Du kannst nicht zu diesem Pelischtäer gehen, um mit ihm zu kämpfen, denn ein Knabe bist du, er aber ist ein Kriegsmann von Jugend auf.»
7652#1.Schemuël,17,34#34. Da sprach Dawid zu Schaul: «Ein Hirt war dein Knecht seinem Vater bei den Schafen; und wenn da ein Löwe oder ein Bär kam und ein Schaf packte aus der Herde,
7653#1.Schemuël,17,35#35. dann zog ich aus, ihm nach, schlug ihn und riß es ihm aus dem Maul; hob er sich aber wider mich, dann faßte ich ihn beim Kinn und schlug ihn tot.
7654#1.Schemuël,17,36#36. Den Löwen sowohl wie den Bären hat dein Knecht erschlagen, und so soll dieser unbeschnittene Pelischtäer sein wie einer von ihnen, weil er die Reihen des lebendigen Gottes beschimpft hat.»
7655#1.Schemuël,17,37#37. Und Dawid sprach: «Der Ewige, der mich errettet hat aus der Pranke des Löwen und des Bären, er wird mich erretten aus der Hand dieses Pelischtäers.» Da sagte Schaul zu Dawid: «Geh, und der Ewige sein mit dir.»
7656#1.Schemuël,17,38#38. Dann bekleidete Schaul Dawid mit seinem Gewand, setzte ihm einen ehernen Helm aufs Haupt und bekleidete ihn mit einem Panzer.
7657#1.Schemuël,17,39#39. Und Dawid gürtete sein Schwert über seine Kleider; aber er war ungeschickt zu gehen, denn er hatte es nicht versucht. Da sagte Dawid zu Schaul: «Ich kann nicht darin gehen, denn ich habe es nie versucht.» Und Dawid legte sie wieder von sich.
7658#1.Schemuël,17,40#40. Und er nahm seinen Stab in seine Hand und suchte sich fünf glatte Steine aus dem Bachtal, legte sie in das Hirtengerät, das er bei sich hatte, und in die Tasche, seine Schleuder in der Hand; und er ging auf den Pelischtäer zu.
7659#1.Schemuël,17,41#41. Und der Pelischtäer ging immer näher hinzu auf Dawid, und der Mann, der den Schild trug, war vor ihm.
7660#1.Schemuël,17,42#42. Da sah der Pelischtäer auf und erblickte Dawid; da verachtete er ihn, denn er war ein Knabe - rötlich und dazu schön von Aussehn.
7661#1.Schemuël,17,43#43. Da sprach der Pelischtäer zu Dawid: «Bin ich ein Hund, daß du mit Stöcken an mich kommst?» Und der Pelischtäer fluchte Dawid bei seinem Gott.
7662#1.Schemuël,17,44#44. Und der Pelischtäer sprach zu Dawid: «Komm her zu mir, daß ich dein Fleisch dem Vogelvolk des Himmels gebe und dem Getier des Feldes!»
7663#1.Schemuël,17,45#45. Dawid aber sprach zu dem Pelischtäer: «Du kommst gegen mich mit Schwert und Speer und Spieß, ich aber komme gegen dich mit dem Namen des Ewigen der Scharen, des Gottes der Reihen Jisraëls, die du beschimpft hast.
7664#1.Schemuël,17,46#46. An diesem Tag wird dich der Ewige in meine Hand liefern, daß ich dich schlage und dir den Kopf abnehme und die Leichen des Lagers der Pelischtäer an diesem Tag dem Vogelvolk des Himmels gebe und dem Getier der Erde, auf daß alle Welt erkenne, daß es einen Gott gibt bei Jisraël,
7665#1.Schemuël,17,47#47. und daß diese ganze Volksschar erkenne, daß nicht durch Schwert und Speer der Ewige hilft. Denn des Ewigen ist der Kampf, und er wird euch in unsere Hand geben.»
7666#1.Schemuël,17,48#48. Und es war, wie sich der Pelischtäer aufmachte und auf Dawid zuging, da eilte Dawid und lief auf die Reihe zu, dem Pelischtäer entgegen.
7667#1.Schemuël,17,49#49. Und Dawid langte mit seiner Hand ins Gerät, nahm daraus einen Stein, schleuderte und traf den Pelischtäer an seine Stirn, und der Stein drang in seine Stirn, und er fiel auf sein Angesicht zur Erde.
7668#1.Schemuël,17,50#50. So überwand Dawid den Pelischtäer mit Schleuder und Stein, und er schlug den Pelischtäer und tötete ihn, ein Schwert aber war nicht in Dawids Hand.
7669#1.Schemuël,17,51#51. Dann lief Dawid hinzu, trat an den Pelischtäer und nahm dessen Schwert, zog es aus der Scheide, tötete ihn und hieb ihm damit den Kopf ab. Als die Pelischtäer sahen, daß ihr Held tot war, da flohen sie.
7670#1.Schemuël,17,52#52. Die Männer Jisraëls und Jehudas aber machten sich auf, und sie lärmten auf und jagten den Pelischtäern nach bis gegen das Tal und bis an die Tore von Ekron. Und es fielen die Erschlagenen der Pelischtäer auf dem Weg von Schaaraim bis nach Gat und bis Ekron.
7671#1.Schemuël,17,53#53. Dann kehrten die Kinder Jisraël zurück von der Verfolgung hinter den Pelischtäern her und plünderten ihr Lager.
7672#1.Schemuël,17,54#54. Dawid aber nahm den Kopf des Pelischtäers, brachte ihn nach Jeruschalaim, seine Waffen aber legte er in sein Zelt.
7673#1.Schemuël,17,55#55. Als aber Schaul Dawid dem Pelischtäer entgegengehn sah, sprach er zu Abner, dem Heeresobersten: «Wessen Sohn ist der Bursch, Abner?» Da sprach Abner: «Leben deiner Seele, o König! Ich weiß es nicht.»
7674#1.Schemuël,17,56#56. Da sprach der König: «Frag du, wessen Sohn dieser Jüngling ist!»
7675#1.Schemuël,17,57#57. Und als Dawid von der Besiegung des Pelischtäers zurückkam, da nahm ihn Abner und brachte ihn vor Schaul, mit dem Kopf des Pelischtäers in seiner Hand.
7676#1.Schemuël,17,58#58. Da sprach zu ihm Schaul: «Wessen Sohn bist du, Bursch?» Und Dawid sprach: «Der Sohn deines Knechtes Jischai aus Bet-Lehem.»
7677#1.Schemuël,18,1#1. Es war nun, als er damit zu Ende war, zu Schaul zu reden. Jehonatans Seele aber war verknüpft mit Dawids Seele und Jehonatan liebte ihn wie sich selbst.
7678#1.Schemuël,18,2#2. Und Schaul nahm ihn an jenem Tag und ließ ihn nicht wieder in das Haus seines Vaters zurückkehren.
7679#1.Schemuël,18,3#3. Und Jehonatan schloß einen Bund mit Dawid, weil er ihn liebte wie sich selbst.
7680#1.Schemuël,18,4#4. Und Jehonatan legte sein Oberkleid ab, das er anhatte, und gab es Dawid, und seinen Rock und auch sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gurt.
7681#1.Schemuël,18,5#5. Und Dawid zog aus; überall, wohin ihn Schaul schickte, hatte er Glück. Da setzte ihn Schaul über die Kriegsleute. Und er war recht in den Augen des ganzen Volkes und auch in den Augen der Knechte Schauls.
7682#1.Schemuël,18,6#6. Es war nun, als sie heimkamen, als Dawid zurückkam von der Besiegung des Pelischtäers, da zogen die Frauen aus allen Städten Jisraëls zu Gesang und Flötenspiel dem König Schaul entgegen mit Pauken, Freudenrufen und Triangeln.
7683#1.Schemuël,18,7#7. Und es hoben die Frauen, die da ergötzten, an und sprachen: «Drein schlug Schaul mit seinen Tausenden, Dawid mit seinen Zehntausenden.»
7684#1.Schemuël,18,8#8. Da verdroß es Schaul sehr, und diese Sache war übel in seinen Augen, und er sagte: «Gegeben haben sie Dawid Zehntausende, mir aber geben sie nur die Tausende! Nun (gebt) ihm nur noch das Königtum.»
7685#1.Schemuël,18,9#9. Und Schaul sah scheel auf Dawid von jenem Tag an und weiterhin.
7686#1.Schemuël,18,10#10. Es war nun am andern Morgen, da brach ein böser Geist Gottes über Schaul herein, und er war geistbesessen im Haus. Dawid aber spielte (Zither) mit seiner Hand wie Tag um Tag, und der Speer war in der Hand Schauls.
7687#1.Schemuël,18,11#11. Da schleuderte Schaul den Speer, und er dachte: «Ich will Dawid schlagen bis in die Wand», Dawid aber bog aus vor ihm, zweimal.
7688#1.Schemuël,18,12#12. Und Schaul fürchtete vor Dawid, denn der Ewige war mit ihm, von Schaul aber war er gewichen.
7689#1.Schemuël,18,13#13. Und Schaul entfernte ihn von sich und machte ihn zum Obersten über tausend; und er zog ein und aus vor dem Volk.
7690#1.Schemuël,18,14#14. Und Dawid war bei allen seinen Wegen glücklich, und der Ewige war mit ihm.
7691#1.Schemuël,18,15#15. Als nun Schaul sah, daß er sehr glücklich war, bekam er Angst vor ihm.
7692#1.Schemuël,18,16#16. Aber ganz Jisraël und Jehuda liebte Dawid, denn er zog aus und ein vor ihnen.
7693#1.Schemuël,18,17#17. Und Schaul sprach zu Dawid: «Da ist meine ältere Tochter Merab, sie will ich dir zum Weib geben; nur sei mir ein Kriegsmann und kämpfe du die Kriege des Ewigen.» Denn Schaul dachte: «Nicht sei meine Hand an ihm, so möge die Hand der Pelischtäer an ihm sein!»
7694#1.Schemuël,18,18#18. Dawid aber sprach zu Schaul: «Wer bin ich, wer ist meine Sippe, das Geschlecht meines Vaters in Jisraël, daß ich Eidam des Königs werden sollte?»
7695#1.Schemuël,18,19#19. Und es war, als die Zeit kam, Merab, die Tochter Schauls, Dawid zu geben, da wurde sie Adriël aus Mehola zum Weibe gegeben.
7696#1.Schemuël,18,20#20. Und Michal, eine Tochter Schauls, liebte Dawid, und man erzählte es Schaul, und die Sache war recht in seinen Augen.
7697#1.Schemuël,18,21#21. Und Schaul dachte: «Ich will sie ihm geben. Das soll ihm aber zum Fallstrick werden, daß die Hand der Pelischtäer ihn treffe.» Und Schaul sprach zu Dawid: «Zum zweiten Mal kannst du mein Eidam werden.»
7698#1.Schemuël,18,22#22. Und Schaul gebot seinen Dienern: «Redet zu Dawid im Geheimen und sagt: ,Sieh, der König hat dich gern, und alle seine Diener lieben dich, nun denn, werde doch Eidam des Königs!»
7699#1.Schemuël,18,23#23. Und die Diener Schauls redeten diese Worte vor Dawids Ohren; da sprach Dawid: «Ist's ein Leichtes in euren Augen, des Königs Eidam zu werden? Bin ich doch ein armer und geringer Mann.»
7700#1.Schemuël,18,24#24. Und die Diener Schauls erzählten es ihm und sagten: «Solche Rede hat Dawid gesprochen.»
7701#1.Schemuël,18,25#25. Da sagte Schaul: «So sollt ihr zu Dawid sagen: ,Der König will keinen Brautpreis, sondern hundert Vorhäute der Pelischtäer, um Rache zu nehmen an den Feinden des Königs.» Schaul dachte nämlich, Dawid in die Hände der Pelischtäer fallen zu lassen.
7702#1.Schemuël,18,26#26. Und seine Diener erzählten Dawid diese Worte; da war es recht in Dawids Augen, des Königs Eidam zu werden. Und noch war die Zeit nicht voll,
7703#1.Schemuël,18,27#27. und Dawid machte sich auf und ging hin, er und seine Leute, und schlug unter den Pelischtäern zweihundert Mann. Und Dawid brachte ihre Vorhäute, und man gab sie vollzählig dem König, daß er des Königs Eidam werde. Da gab ihm Schaul seine Tochter Michal zum Weib.
7704#1.Schemuël,18,28#28. Und Schaul sah es und erkannte, daß der Ewige mit Dawid war; und Michal, seine Tochter, liebte ihn.
7705#1.Schemuël,18,29#29. Da fürchtete Schaul noch mehr vor Dawid, und Schaul war Dawid feind alle Tage.
7706#1.Schemuël,18,30#30. Und die Obersten der Pelischtäer rückten aus, und es war, sooft sie ausrückten, da war Dawid glücklicher als alle Diener Schauls. Und sein Name war sehr in Ehren.
7707#1.Schemuël,19,1#1. Und Schaul redete zu seinem Sohn Jonatan und zu allen seinen Dienern davon, Dawid zu töten. Jehonatan, der Sohn Schauls, aber liebte Dawid sehr.
7708#1.Schemuël,19,2#2. Und Jehonatan erzählte es Dawid und sprach: «Mein Vater Schaul trachtet dich zu töten, und nun, nimm dich in acht am Morgen, halte dich verborgen und verstecke dich.
7709#1.Schemuël,19,3#3. Ich aber will hinausgehn und mich zur Seite meines Vaters stellen auf dem Feld, woselbst du bist, und ich will mit meinem Vater von dir sprechen, und merke ich was, will ich es dir erzählen.»
7710#1.Schemuël,19,4#4. Und Jehonatan redete zu seinem Vater Schaul Gutes über Dawid und sprach zu ihm: «Nicht versündige sich der König an seinem Knecht Dawid, denn er hat sich nicht gegen dich vergangen, ja seine Taten waren sehr gut für dich.
7711#1.Schemuël,19,5#5. Er hat seine Kehle in die Hand getan und hat den Pelischtäer erschlagen, und der Ewige hat so einen großen Sieg gewirkt für ganz Jisraël; du hast es gesehen und dich gefreut; und warum willst du dich versündigen an unschuldigem Blut, Dawid zu töten ohne Schuld?»
7712#1.Schemuël,19,6#6. Und Schaul hörte auf die Stimme Jehonatans, und Schaul schwor: «Es lebt der Ewige! Ob er getötet werden soll!»
7713#1.Schemuël,19,7#7. Da rief Jehonatzan Dawid, und Jehonatan erzählte ihm alle diese Worte. Und Jehonatan brachte Dawid zu Schaul, und er war vor ihm wie gestern und ehegestern.
7714#1.Schemuël,19,8#8. Und der Krieg dauerte fort. Und Dawid zog aus, kämpfte mit den Pelischtäern und brachte ihnen einen großen Schlag bei, und sie flohen vor ihm.
7715#1.Schemuël,19,9#9. Und es kam ein böser Geist vom Ewigen über Schaul, da er in seinem Haus weilte, und der Speer war in seiner Hand, und Dawid spielte (Zither) mit der Hand.
7716#1.Schemuël,19,10#10. Da suchte Schaul Dawid mit dem Speer bis in die Wand zu schlagen; er aber wich Schaul aus, so daß er den Speer in die Wand schlug. Und Dawid entfloh, und er entkam in jener Nacht.
7717#1.Schemuël,19,11#11. Da schickte Schaul Boten zum Haus Dawids, um ihm aufzupassen und ihn am Morgen zu töten. Da meldete Michal, sein Weib, es Dawid und sagte: «Wenn du dein Leben nicht diese Nacht rettest, dann wirst du morgen getötet.»
7718#1.Schemuël,19,12#12. Und Michal ließ Dawid durchs Fenster hinab, und er ging und floh und entkam.
7719#1.Schemuël,19,13#13. Dann nahm Michal die Puppe, legte sie ins Bett und tat das Geflecht von Ziegenhaaren zu seinen Häupten und deckte es mit dem Kleid.
7720#1.Schemuël,19,14#14. Da sandte Schaul Boten, Dawid zu holen; da sagte sie: «Er ist krank.»
7721#1.Schemuël,19,15#15. Schaul aber schickte die Boten hin, um Dawid zu sehen, sprechend: «Bringt ihn zu mir im Bett herauf, ihn zu töten.»
7722#1.Schemuël,19,16#16. Da kamen die Boten, sieh, da lag die Puppe im Bett, und das Geflecht von Ziegenhaaren zu seinen Häupten.
7723#1.Schemuël,19,17#17. Da sagte Schaul zu Michal: «Warum hast du mich so betrogen und hast meinen Feind ziehen lassen, daß er entkam?» Da sprach Michal zu Schaul: «Er sprach zu mir: Laß mich fort, warum soll ich dich töten?»
7724#1.Schemuël,19,18#18. Und Dawid floh und entkam. Und er kam zu Schemuël nach ha-Rama und erzählte ihm alles, was Schaul ihm getan, und er ging, er und Schemuël, und sie blieben in Najot.
7725#1.Schemuël,19,19#19. Und es wurde Schaul also gemeldet: «Sieh, Dawid ist in Najot in ha-Rama.»
7726#1.Schemuël,19,20#20. Da schickte Schaul Boten, Dawid zu holen. Man sah aber den Schwarm der Gottbegeisteten sich begeistet gebärden, und Schemuël stand aufrecht bei ihnen. Da kam über die Boten Schauls der Geist Gottes, daß auch sie begeistet waren.
7727#1.Schemuël,19,21#21. Und man erzählte es Schaul, da schickte er andere Boten; da wurden auch sie begeistet. Da schickte Schaul weiter, zum dritten Mal, Boten, da wurden auch die begeistet.
7728#1.Schemuël,19,22#22. Da ging auch er nach ha-Rama. Als er an die große Zisterne in Sechu kam, fragte er und sprach: «Wo sind Schemuël und Dawid?» Und man sprach: «Da sind sie, zu Najot in ha-Rama.»
7729#1.Schemuël,19,23#23. So ging er von dort nach Najot in ha-Rama. Da kam auch über ihn der Geist Gottes, und er ging weiter, in Begeistung, bis er nach Najot in ha-Rama kam.
7730#1.Schemuël,19,24#24. Und auch er warf seine Kleider ab und war gleichfalls begeistet vor Schemuël, und er lag nackt jenen ganzen Tag und die ganze Nacht. Daher sagt man: «Ist auch Schaul unter den Begeisteten?»
7731#1.Schemuël,20,1#1. Und Dawid floh von Najot in ha-Rama und kam und sprach vor Jehonatan: «Was habe ich getan, was ist meine Schuld und was meine Sünde vor deinem Vater, daß er mir nach dem Leben trachtet?»
7732#1.Schemuël,20,2#2. Er aber antwortete ihm: «Schmach sei dies! Du sollst nicht sterben! Sieh, mein Vater tut nichts, groß oder gering, daß er mir's nicht zu Ohren brächte, und warum sollte mein Vater mir diese Sache verheimlichen? Das ist nicht so!»
7733#1.Schemuël,20,3#3. Dawid aber beteuerte nochmals und sagte: «Dein Vater weiß es, daß ich Gunst gefunden in deinen Augen, und denkt: ,Jehonatan darf das nicht erfahren, er möchte sich sonst kränken.' Aber: es lebt der Ewige - und Leben deiner Seele! Wie ein Schritt nur ist es zwischen mir und dem Tod.»
7734#1.Schemuël,20,4#4. Da sprach Jehonatan zu Dawid: «Was spricht deine Seele? Ich will es dir tun.»
7735#1.Schemuël,20,5#5. Da sprach Dawid zu Jehonatan: «Sieh, Neumond ist morgen, und ich, ich setze mich da mit dem König zum Mahl; aber laß mich ziehen, ich will mich verborgen halten auf dem Feld bis zum Abend, drittags.
7736#1.Schemuël,20,6#6. Wenn nun dein Vater mich vermissen sollte, so sage: ,Ausgebeten hat es sich Dawid von mir, nach seiner Stadt Bet-Lehem zu eilen, denn dort findet das jährliche Opfer statt für das ganze Geschlecht.'
7737#1.Schemuël,20,7#7. Wenn er so sagt: ,Gut', dann steht es wohl um deinen Knecht, verdrießt es ihn aber, so wisse, daß das Unheil von ihm beschlossen ist.
7738#1.Schemuël,20,8#8. So erweise Treue deinem Knecht, denn in einen Bund des Ewigen hast du deinen Knecht mit dir treten lassen. Ist aber Schuld an mir, so töte du mich, und warum willst du mich zu deinem Vater bringen?»
7739#1.Schemuël,20,9#9. Da sprach Jehonatan: «Schmach sei dir das! Denn wenn ich erfahren sollte, daß das Unheil beschlossen ist von meinem Vater, es über dich zu bringen, sollte ich es dir nicht mitteilen?»
7740#1.Schemuël,20,10#10. Da sprach Dawid zu Jehonatan: «Wer soll mir Nachricht sagen, oder was dir dein Vater Hartes entgegnet?»
7741#1.Schemuël,20,11#11. Und Jehonatan sprach zu Dawid: «Komm, wir wollen aufs Feld gehen.» Und sie gingen beide aufs Feld.
7742#1.Schemuël,20,12#12. Da sprach Jehonatan zu Dawid: «Beim Ewigen, dem Gott Jisraëls! - Ja, ich werde meinen Vater ausforschen, um diese Zeit, morgen (oder) drittags, und sieh, ist er gut gegen Dawid, (dann ist es gut). Wenn aber nicht, schicke ich zu dir und bringe es dir zu Ohren.
7743#1.Schemuël,20,13#13. So tue der Ewige Jehonatan an, so und noch mehr! Wenn meinem Vater das Unheil über dich belieben sollte, so will ich es dir zu Ohren bringen und dich fortgehn lassen, daß du in Frieden ziehst. Und der Ewige sei mit dir, wie er mit meinem Vater gewesen!
7744#1.Schemuël,20,14#14. Und nimmer, wenn ich noch lebe, wirst du an mir Treue des Ewigen nicht üben und nimmer, sterbe ich,
7745#1.Schemuël,20,15#15. deine Treue zu meinem Haus enden lassen für immer, auch nicht, wenn der Ewige die Feinde Dawids vertilgen wird, jeden vom Erdboden hinweg.»
7746#1.Schemuël,20,16#16. So schloß Jehonatan (einen Bund) mit dem Haus Dawids: «Der Ewige fordere es von den Feinden Dawids!»
7747#1.Schemuël,20,17#17. Hierauf beschwor Jehonatan abermals Dawid wegen seiner Liebe zu ihm, denn wie seine Seele liebte er ihn.
7748#1.Schemuël,20,18#18. Und Jehonatan sagte zu ihm: «Morgen ist Neumond, da wirst du vermißt werden, weil dein Sitz leer bleibt.
7749#1.Schemuël,20,19#19. Aber drittags geh sehr tief hinab, bis du an den Ort kommst, an dem du dich versteckt hattest am Tag der Tat, und setze dich neben den Stein Asel.
7750#1.Schemuël,20,20#20. Und ich werde die drei Pfeile seitwärts hin abschießen, als schösse ich sie nach einem Ziel.
7751#1.Schemuël,20,21#21. Und sieh, ich werde den Knappen aussenden: ,Geh, such die Pfeile.' Wenn ich dem Knappen sagen werde: ,Sieh, die Pfeile liegen von dir herwärts, faß es', so komm, denn Friede ist mit dir, es ist nichts. Es lebt der Ewige!
7752#1.Schemuël,20,22#22. Wenn ich aber so zu dem Knappen sagen werde: ,Sieh, die Pfeile liegen von dir hinwärts', so geh, denn der Ewige sendet dich fort.
7753#1.Schemuël,20,23#23. Des Wortes aber, das wir miteinander geredet, ich und du, sieh, des ist der Ewige Zeuge zwischen mir und dir für ewig.»
7754#1.Schemuël,20,24#24. Und David versteckte sich auf dem Feld. Und als der Neumond kam, setzte sich der König zum Mahl, um zu essen.
7755#1.Schemuël,20,25#25. Und der König saß auf seinem Sitz wie Mal um Mal, auf dem Sitz an der Wand; und Jehonatan erhob sich, da setzte sich Abner neben Schaul, Dawids Platz aber blieb leer.
7756#1.Schemuël,20,26#26. Schaul aber redete nichts an jenem Tag, denn er dachte: «Ein Zufall ist's, er ist nicht rein, er ist gewiß nicht rein.»
7757#1.Schemuël,20,27#27. Es war aber am zweiten Folgetag des Neumonds, da Dawids Platz leer blieb, da sagte Schaul zu seinem Sohn Jehonatan: «Warum ist der Sohn Jischais so gestern so heute nicht zum Mahl gekommen?»
7758#1.Schemuël,20,28#28. Da antwortete Jehonatan dem Schaul: «Ausgebeten hat sich Dawid von mir nach Bet-Lehem
7759#1.Schemuël,20,29#29. und gesprochen: ,Laß mich doch fort, denn ein Familienopfer haben wir in der Stadt, und er, mein Bruder, hat es mir entboten. Und nun, wenn ich Gunst gefunden habe in deinen Augen, so will ich mich losreißen, daß ich meine Brüder sehe.' Darum ist er nicht zur Tafel des Königs gekommen.»
7760#1.Schemuël,20,30#30. Da flammte das Angesicht Schauls wider Jehonatan auf, und er sprach zu ihm: «Du Sohn derer von verkehrter Zucht! Weiß ich denn nicht, daß du den Sohn Jischais erwählst zu deiner Schande und zur Schande der Scham deiner Mutter?
7761#1.Schemuël,20,31#31. Denn all die Tage, die der Sohn Jischais auf Erden lebt, wirst du nicht bestehen, du und dein Königtum. Und nun schick hin und bring ihn zu mir, denn ein Kind des Todes ist er.»
7762#1.Schemuël,20,32#32. Da antwortete Jehonatan seinem Vater Schaul und sprach zu ihm: «Warum soll er getötet werden? Was hat er getan?»
7763#1.Schemuël,20,33#33. Da schleuderte Schaul den Speer nach ihm, um ihn zu erschlagen. Da erkannte Jehonatan, daß es von seinem Vater beschlossen war, Dawid zu töten.
7764#1.Schemuël,20,34#34. Da stand Jehonatan von der Tafel auf mit flammendem Antlitz; und er aß kein Brot am zweiten Neumondstag, weil er betrübt war um Dawid, weil sein Vater ihn beschimpft hatte.
7765#1.Schemuël,20,35#35. Es war aber am Morgen, da ging Jehonatan aufs Feld, zur Begegnung mit Dawid; und ein kleiner Knabe war mit ihm.
7766#1.Schemuël,20,36#36. Und er sprach zu seinem Knappen: «Lauf, such die Pfeile auf, die ich abschieße!» Der Knappe lief, er aber schoß den Pfeil über ihn hinaus.
7767#1.Schemuël,20,37#37. Und als der Knappe an die Stelle des Pfeiles kam, den Jehonatan geschossen hatte, rief Jehonatan dem Knappen nach und sprach: «Der Pfeil liegt ja von dir hinwärts.»
7768#1.Schemuël,20,38#38. Und Jehonatan rief dem Knappen nach: «Geschwind, eile, säume nicht!» Und der Knappe Jehonatans sammelte die Pfeile und kam zu seinem Herrn.
7769#1.Schemuël,20,39#39. Der Knappe aber merkte nichts, nur Jehonatan und Dawid wußten um die Sache.
7770#1.Schemuël,20,40#40. Da gab Jehonatan sein Gerät dem Knappen, der mit ihm war, und sagte zu ihm: «Geh, brings in die Stadt.»
7771#1.Schemuël,20,41#41. Und der Knappe ging heim, da machte Dawid sich auf von der Südseite her. Und er fiel auf sein Angesicht zur Erde und warf sich dreimal hin, und sie küßten einander und weinten miteinander. Noch weinte Dawid laut,
7772#1.Schemuël,20,42#42. da sprach Jehonatan zu Dawid: «Zieh in Frieden; was wir beide beschworen im Namen des Ewigen, sprechend: ,Der Ewige sei zwischen dir und mir, zwischen meinem und deinem Samen', ist für die Ewigkeit.»
7773#1.Schemuël,21,1#1. Und er machte sich auf und ging, und Jehonatan kam in die Stadt.
7774#1.Schemuël,21,2#2. Und Dawid kam nach Nob zu Ahimelech, dem Priester. Da eilte Ahimelech Dawid entgegen und sagte zu ihm: «Warum bist du allein und keiner bei dir?»
7775#1.Schemuël,21,3#3. Da sprach Dawid zu Ahimelech, dem Priester: «Der König hat mir etwas befohlen und zu mir gesagt: ,Niemand darf etwas wissen von der Angelegenheit, in der ich dich schicke und die ich dir auftrage.' Und die Burschen habe ich an einen gewissen geheimen Ort bestellt.
7776#1.Schemuël,21,4#4. Und nun, was hast du zur Hand? Fünf Brote gib mir oder was sich findet.»
7777#1.Schemuël,21,5#5. Da antwortete der Priester Dawid und sprach: «Es ist kein ungeheiligtes Brot zu meiner Verfügung, sondern nur geheiligtes Brot vorhanden, wenn sich die Burschen nur des Weibs enthalten haben.»
7778#1.Schemuël,21,6#6. Und Dawid antwortete dem Priester und sagte ihm: «Wo doch ein Weib uns verwehrt ist seit gestern und ehegestern, da ich auszog und die Geräte der Burschen geheiligt waren!» - Das war aber unheiliger Weg, geschweige, daß jenes jetzt geheiligt bliebe im Gerät. -
7779#1.Schemuël,21,7#7. Da gab ihm der Priester Geheiligtes, weil kein Brot da war als das Vorlegebrot, das man vor dem Ewigen weggenommen, um frisches Brot hinzulegen, am Tag, da man es wegnahm.
7780#1.Schemuël,21,8#8. Dort war aber ein Mann von den Knechten Schauls an jenem Tag eingeschlossen vor dem Ewigen, namens Doëg, der Edomiter, der Vogt der Hirten Schauls.
7781#1.Schemuël,21,9#9. Und Dawid sagte zu Ahimelech: «Ist etwa hier, dir zur Hand, Speer oder Schwert? Denn weder mein Schwert noch meine Geräte habe ich mir mitgenommen, weil der Auftrag des Königs dringend war.»
7782#1.Schemuël,21,10#10. Da sprach der Priester: «Das Schwert Goljats, des Pelischtäers, den du im Terebinthental erschlagen, sieh, es liegt eingehüllt im Tuch hinter dem Efod; wenn du das dir nehmen willst, nimms, denn es ist kein andres außer ihm da.» Da sprach Dawid: «Keins wie dies! Gib es mir!»
7783#1.Schemuël,21,11#11. Und Dawid machte sich auf und floh an jenem Tag vor Schaul; und er kam zu Achisch, dem König von Gat.
7784#1.Schemuël,21,12#12. Da sprachen die Diener Achischs zu ihm: «Ist das nicht Dawid, der König des Landes? Hat man nicht diesem gesungen beim Flötenspiel und gesprochen: ,Drein schlug Schaul mit seinen Tausenden, Dawid mit seinen Zehntausenden'?»
7785#1.Schemuël,21,13#13. Da nahm sich Dawid diese Rede zu Herzen, und er fürchtete sich sehr vor Achisch, dem König von Gat.
7786#1.Schemuël,21,14#14. Und er verstellte seinen Verstand vor ihren Augen und gebärdete sich toll bei ihnen, er kritzelte auf die Türen des Tores und ließ seinen Speichel über seinen Bart rinnen.
7787#1.Schemuël,21,15#15. Da sprach Achisch zu seinen Dienern: «Ihr seht ja, (das ist) ein verrückter Mann, warum bringt ihr ihn zu mir?
7788#1.Schemuël,21,16#16. Hab ich Mangel an Verrückten, daß ihr mir diesen bringt, sich vor mir auszutoben? Sollte der in mein Haus kommen?»
7789#1.Schemuël,22,1#1. Und Dawid ging von dort und flüchtete in die Höhle Adullam. Als seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters dies hörten, zogen sie dorthin zu ihm hinab.
7790#1.Schemuël,22,2#2. Und es scharten sich um ihn jeder Bedrängte und jeder, der einen Schuldherrn hatte, und jeder, der erbitterten Gemüts war; und er wurde ihnen zum Anführer; und es waren bei ihm an vierhundert Mann.
7791#1.Schemuël,22,3#3. Und Dawid ging von dort nach Mizpe in Moab. Und er sprach zum König von Moab: «Laß doch meinen Vater und meine Mutter mit euch ausziehn, bis ich weiß, was Gott mit mir tut.»
7792#1.Schemuël,22,4#4. Und er führte sie vor den König von Moab, und sie blieben bei ihm, solange Dawid in der Bergveste war.
7793#1.Schemuël,22,5#5. Da sprach Gad, der Gottbegeistete, zu Dawid: «Bleib nicht auf der Bergveste, geh und komm ins Land Jehuda.» Da ging Dawid und kam nach dem Wald Heret.
7794#1.Schemuël,22,6#6. Und Schaul hörte, daß man Kunde hatte von Dawid und von Leuten, die bei ihm waren. Und Schaul saß gerade in ha-Gib'a unter der Tamariske auf der Höhe mit dem Speer in der Hand, während alle seine Diener um ihn standen.
7795#1.Schemuël,22,7#7. Da sagte Schaul zu seinen Dienern, die ihn umstanden: «Hört doch, ihr Binjaminiter! Wird euch allen Jischais Sohn Äcker und Weinberge schenken, euch alle zu Obersten über Tausende und über Hunderte machen?
7796#1.Schemuël,22,8#8. Daß ihr alle euch wider mich verschworen habt, und keiner mir es zu Ohren bringt, da mein Sohn einen Bund geschlossen mit dem Sohn Jischais, und keiner sich von euch um mich härmt und es mir zu Ohren bringt, daß mein Sohn meinen Knecht zum Lauerer wider mich aufgestellt, wie heute geschieht.»
7797#1.Schemuël,22,9#9. Da antwortete Doëg, der Edomite, der bei den Dienern Schauls stand, und sprach: «Ich habe den Sohn Jischais gesehen, da er nach Nob kam zu Ahimelech, dem Sohn Ahitubs.
7798#1.Schemuël,22,10#10. Der befragte für ihn den Ewigen und gab ihm Wegzehrung, und das Schwert Goljats des Pelischtäers gab er ihm.»
7799#1.Schemuël,22,11#11. Da schickte ihn der König, Ahimelech, den Sohn Ahitubs, den Priester, zu rufen und das ganze Haus seines Vaters, die Priester, die zu Nob waren, und sie kamen alle zum König.
7800#1.Schemuël,22,12#12. Und Schaul sprach: «Höre doch, Sohn Ahitubs!» Und er sprach: «Hier bin ich, mein Herr.»
7801#1.Schemuël,22,13#13. Da sprach zu ihm Schaul: «Warum habt ihr euch wider mich verschworen, du und der Sohn Jischais, daß du ihm Brot und Schwert gabst und für ihn Gott befragtest, daß er wider mich als Lauerer aufsteht, wie heute geschieht?»
7802#1.Schemuël,22,14#14. Da antwortete Ahimelech dem König und sprach: «Und wer ist unter allen deinen Dienern wie Dawid bewährt und Eidam des Königs, der Zutritt hat zu deinem Gehör, und geehrt ist in deinem Haus?
7803#1.Schemuël,22,15#15. Habe ich heute zum ersten Mal Gott für ihn befragt? Schmach sei es mir! Möge doch der König seinem Knecht nichts beilegen, dem ganzen Haus meines Vaters, denn dein Knecht wußte nicht von alledem, Geringes oder Großes.»
7804#1.Schemuël,22,16#16. Da sagte der König: «Sterben mußt du, Ahimelech, du und das ganze Haus deines Vaters.»
7805#1.Schemuël,22,17#17. Da sprach der König zu den Läufern, die um ihn standen: «Heran, und tötet die Priester des Ewigen, denn auch ihre Hand ist mit Dawid, und weil sie wußten, daß er auf der Flucht war, und es mir nicht zu Ohren brachten.» Aber die Diener des Königs wollten nicht Hand anlegen, die Priester des Ewigen zu schlagen.
7806#1.Schemuël,22,18#18. Da sagte der König zu Doëg: «Tritt du heran und schlage die Priester.» Und Doëg, der Edomite, trat hin und erschlug die Priester, und er tötete an jenem Tag fünfundachtzig Mann, die das Linnen-Efod trugen.
7807#1.Schemuël,22,19#19. Und Nob, die Stadt der Priester, schlug er, ins Schwert hinein, Mann wie Weib, Kind wie Säugling, Rinder, Esel und Schafe, ins Schwert hinein.
7808#1.Schemuël,22,20#20. Und es entkam ein Sohn Ahimelechs, des Sohnes Ahitubs, namens Ebjatar, und floh Dawid nach.
7809#1.Schemuël,22,21#21. Und Ebjatar erzählte Dawid, daß Schaul die Priester des Ewigen erschlagen hatte.
7810#1.Schemuël,22,22#22. Da sagte Dawid zu Ebjatar: «Ich ahnte an jenem Tag, weil Doëg, der Edomite, dort war, daß er es Schaul erzählen werde. Ich bin die Wendung geworden für alles Leben deines Vaterhauses.
7811#1.Schemuël,22,23#23. Bleib bei mir, fürchte nicht. Denn, wer dir nach dem Leben trachtet, trachtet mir nach dem Leben, denn in Obhut bist du bei mir.»
7812#1.Schemuël,23,1#1. Und sie meldeten Dawid und sagten: «Sieh, die Pelischtäer bekriegen Këila, und sie plündern die Tennen.»
7813#1.Schemuël,23,2#2. Da befragte Dawid den Ewigen und sprach: «Soll ich hinziehn und diese Pelischtäer schlagen?» Und der Ewige sprach zu Dawid: «Zieh hin, schlage die Pelischtäer und befreie Këila!»
7814#1.Schemuël,23,3#3. Da sprachen die Leute Dawids zu ihm: «Sieh, wir sind schon hier in Jehuda in Furcht, wie erst, wenn wir nach Këila gehen zu den Reihen der Pelischtäer!»
7815#1.Schemuël,23,4#4. Und Dawid befragte nochmals den Ewigen. Und der Ewige antwortete ihm und sprach: «Auf, zieh hinab nach Këila, denn ich gebe die Pelischtäer in deine Hand.»
7816#1.Schemuël,23,5#5. Und Dawid zog mit seinen Leuten nach Këila, kämpfte mit den Pelischtäern, führte ihre Herden fort und brachte ihnen einen großen Schlag bei. So befreite Dawid die Einwohner von Këila.
7817#1.Schemuël,23,6#6. Es war nämlich, als Ebjatar, der Sohn Ahimelechs, zu Dawid nach Këila floh, da kam ein Efod mit ihm herab.
7818#1.Schemuël,23,7#7. Und man berichtete Schaul, daß Dawid nach Këila gekommen war; da sagte Schaul: «Gott hat ihn in meine Hand geliefert, denn er hat sich eingeschlossen, da er in eine Stadt mit Tor und Riegelbalken ging.»
7819#1.Schemuël,23,8#8. Da entbot Schaul das ganze Volk, zum Kampf hinabzuziehen nach Këila und Dawid und seine Leute einzuschließen.
7820#1.Schemuël,23,9#9. Dawid aber erfuhr, daß Schaul gegen ihn Unheil schmiede, und der sprach zu Ebjatar, dem Priester: «Bringe das Efod!»
7821#1.Schemuël,23,10#10. Und Dawid sprach: «Ewiger, Gott Jisraëls! Gehört hat dein Knecht, daß Schaul nach Këila zu kommen trachtet, um die Stadt zu verderben um meinetwillen.
7822#1.Schemuël,23,11#11. Werden mich die Bürger von Këila in seine Hand liefern? Wird Schaul herabkommen, wie dein Knecht gehört hat? Ewiger, Gott Jisraëls, tu es deinem Knecht doch kund!» Und der Ewige sprach: «Er wird herabkommen.»
7823#1.Schemuël,23,12#12. Und Dawid sprach: «Werden die Bürger von Këila mich und meine Leute ausliefern in die Hand Schauls?» Und der Ewige sprach: «Sie werden ausliefern.»
7824#1.Schemuël,23,13#13. Da machte Dawid sich auf und seine Leute, etwa sechshundert Mann, zogen fort aus Këila und streiften umher, wohin sie eben streiften. Schaul aber wurde berichtet, daß Dawid aus Këila entkommen war; da unterließ er den Zug.
7825#1.Schemuël,23,14#14. Und Dawid blieb in der Wüste auf den Berghöhen, und er blieb auf dem Gebirge in der Wüste Sif. Und Schaul suchte ihn allezeit, aber Gott gab ihn nicht in seine Hand.
7826#1.Schemuël,23,15#15. Und Dawid sah, daß Schaul ausgezogen war, um sein Leben zu holen. Und Dawid war in der Wüste Sif zu ha-Horscha.
7827#1.Schemuël,23,16#16. Da machte sich Jehonatan, der Sohn Schauls, auf und ging zu Dawid nach Horscha und festigte seine Hand in Gott.
7828#1.Schemuël,23,17#17. Und er sprach zu ihm: «Fürchte nicht! Denn nimmer wird die Hand meines Vaters Schaul dich erreichen; und du wirst König sein über Jisraël, ich aber möchte der Zweite nach dir sein; und auch mein Vater Schaul weiß es so.»
7829#1.Schemuël,23,18#18. Dann schlossen sie beide einen Bund vor dem Ewigen, und Dawid blieb in ha-Horscha, Jehonatan aber ging nach seinem Haus.
7830#1.Schemuël,23,19#19. Da zogen Sifiter zu Schaul hinauf nach ha-Gib'a und sagten: «Sieh, Dawid hält sich bei uns verborgen auf Berghöhen, in ha-Horscha, auf dem Hügel ha-Hachila, rechts von der Wüste.
7831#1.Schemuël,23,20#20. Und nun, ganz wie deine Seele, o König, begehrt hinabzuziehn, zieh hinab, und an uns ist's, ihn in die Hand des Königs zu liefern.»
7832#1.Schemuël,23,21#21. Und Schaul sprach: «Seid gesegnet dem Ewigen, weil ihr euch meiner erbarmt habt!
7833#1.Schemuël,23,22#22. Geht denn hin, stellt es weiter genau fest, erkundet und merkt den Ort, wo sein Fuß weilt, wer ihn dort gesehen, denn man hat mir gesagt, daß er sehr verschlagen ist.
7834#1.Schemuël,23,23#23. Und seht zu und bringt Kunde von allen Schlupfwinkeln, wo er sich versteckt, und kommt wieder zu mir zu Sicherem; dann will ich mit euch gehen. Und wenn er dann im Land ist, will ich ihn hervorsuchen unter allen Tausendschaften Jehudas.»
7835#1.Schemuël,23,24#24. Da machten sie sich auf und gingen nach Sif, vor Schaul her, Dawid aber und seine Leute waren in der Wüste Maon, in der Niederung, rechts von der Wüste.
7836#1.Schemuël,23,25#25. Da zog Schaul mit seinen Leuten aus, ihn zu suchen, und man berichtete es Dawid; da zog er nach dem Felsen hinab und blieb in der Wüste Maon. Als Schaul dies hörte, setzte er Dawid nach in die Wüste Maon.
7837#1.Schemuël,23,26#26. Und Schaul ging auf der Seite des Berges hüben, und Dawid und seine Leute auf der Seite des Berges drüben. Und Dawid hastete, Schaul zu entgehen, während Schaul und seine Leute zu Dawid und seinen Leuten herumbogen, um sie zu fassen.
7838#1.Schemuël,23,27#27. Da kam ein Bote zu Schaul und sagte: «Schnell, komm, denn die Pelischtäer sind in das Land eingefallen.»
7839#1.Schemuël,23,28#28. Da kehrte Schaul von der Verfolgung Dawids zurück und zog den Pelischtäern entgegen. Daher hat man jenen Ort Fels der Abteilungen-1- genannt. -1) -+Sela ha-Mahlekot-.++
7840#1.Schemuël,24,1#1. Und Dawid zog von dort hinauf und blieb auf den Berghöhen von En-Gedi.
7841#1.Schemuël,24,2#2. Es war nun, als Schaul von der Verfolgung der Pelischtäer zurückgekehrt war, da berichtete man ihm und sagte: «Sieh, Dawid ist in der Wüste En-Gedi.»
7842#1.Schemuël,24,3#3. Da nahm Schaul dreitausend Mann, Auserlesene aus ganz Jisraël, und ging, um Dawid und seine Leute zu suchen längs den Steinbockfelsen.
7843#1.Schemuël,24,4#4. Und er kam zu den Schafhürden am Weg; und dort war eine Höhle. Und Schaul ging hinein, um sich die Beine zu verdecken. Dawid aber und seine Leute saßen hinten in der Höhle.
7844#1.Schemuël,24,5#5. Da sagten Dawids Leute zu ihm: «Sieh, da ist der Tag, von dem der Ewige dir gesagt hat: ,Sieh, ich gebe deinen Feind in deine Hand, daß du ihm tust, wie es recht ist in deinen Augen.'» Und Dawid machte sich auf und schnitt den Zipfel des Oberkleides, das Schaul anhatte, heimlich ab.
7845#1.Schemuël,24,6#6. Es war aber nachher, da schlug Dawid sein Gewissen darob, daß er den Zipfel Schauls abgeschnitten hatte.
7846#1.Schemuël,24,7#7. Und er sprach zu seinen Leuten: «Schmach sei es mir vom Ewigen, wenn ich dies täte meinem Herrn, dem Gesalbten des Ewigen, meine Hand an ihn zu legen! Denn der Gesalbte des Ewigen ist er.»
7847#1.Schemuël,24,8#8. Und Dawid wehrte seinen Leuten mit Reden und ließ sie sich nicht gegen Schaul erheben. Und Schaul machte sich auf aus der Höhle und zog des Weges.
7848#1.Schemuël,24,9#9. Da machte sich Dawid nachher auf, ging aus der Höhle hinaus, rief hinter Schaul her und sprach: «Mein Herr, o König!» Da blickte sich Schaul um, und Dawid neigte sich mit dem Angesicht zur Erde und warf sich hin.
7849#1.Schemuël,24,10#10. Und Dawid sprach zu Schaul: «Warum hörst du auf das Gerede von Menschen, die da sagen: ,Dawid sucht dein Verderben?'
7850#1.Schemuël,24,11#11. Sieh, an diesem Tag haben deine Augen gesehen, wie dich heute der Ewige in meine Hand gegeben in der Höhle, und man sprach, dich zu töten, aber es war (mir) leid um dich, und ich sprach: Ich will meine Hand nicht legen an meinen Herrn, denn der Gesalbte des Ewigen ist er.
7851#1.Schemuël,24,12#12. Mein Vater, sieh, ja sieh den Zipfel deines Oberkleides in meiner Hand. Denn, da ich den Zipfel deines Oberkleides abgeschnitten und dich nicht getötet habe, so wisse und erkenne, daß kein Arg und kein Frevel bei mir ist, und ich gegen dich nicht gesündigt habe, du aber stellst meinem Leben nach, es zu nehmen.
7852#1.Schemuël,24,13#13. Möge der Ewige richten zwischen mir und dir und der Ewige mich an dir rächen, aber meine Hand sei nicht an dir.
7853#1.Schemuël,24,14#14. Wie der Spruch des Östlers sagt: ,Von Frevlern kommt Frevel', aber meine Hand sei nicht an dir.
7854#1.Schemuël,24,15#15. Hinter wem zieht der König von Jisraël her? Wem jagst du nach? Einem toten Hund, einem einzelnen Floh!
7855#1.Schemuël,24,16#16. So sei der Ewige Richter und entscheide zwischen mir und dir, er blicke her und führe meinen Streit und schaffe mir Recht von dir.»
7856#1.Schemuël,24,17#17. Und es war, als Dawid diese Rede an Schaul geendet hatte, da sprach Schaul: «Ist das deine Stimme, mein Sohn Dawid?» Und Schaul hob seine Stimme und weinte.
7857#1.Schemuël,24,18#18. Und er sprach zu Dawid: «Recht hast du gegen mich, denn du hast mir das Gute erwiesen, und ich dir das Böse.
7858#1.Schemuël,24,19#19. Du hast es heute gezeigt, was du mir Gutes getan, daß mich der Ewige in deine Hand gab, du aber hast mich nicht getötet.
7859#1.Schemuël,24,20#20. Denn wenn jemand seinen Feind trifft, wird er ihn guten Weges ziehen lassen? So möge der Ewige dir Gutes vergelten für diesen Tag und was du an mir getan hast.
7860#1.Schemuël,24,21#21. Und nun, sieh, ich weiß, daß du König sein wirst, und in deiner Hand steht das Königtum Jisraëls.
7861#1.Schemuël,24,22#22. So schwöre mir denn nun bei dem Ewigen, daß du meinen Samen nach mir nicht ausrotten und meinen Namen nicht hinwegtilgen wirst aus meinem Vaterhaus.»
7862#1.Schemuël,24,23#23. Und Dawid schwor es Schaul. Dann ging Schaul nachhause. Dawid aber und seine Leute stiegen zur Bergveste.
7863#1.Schemuël,25,1#1. Und Schemuël starb. Da kam Jisraël zusammen, und sie trauerten um ihn und begruben ihn in seinem Haus in ha-Rama. Dawid aber machte sich auf und zog hinab in die Wüste Paran.
7864#1.Schemuël,25,2#2. Und ein Mann war in Maon, und seine Wirtschaft war in ha-Karmel. Und der Mann war sehr reich; er hatte dreitausend Schafe und tausend Ziegen. Und es war zur Schur seiner Schafe in ha-Karmel.
7865#1.Schemuël,25,3#3. Und der Name des Mannes war Nabal und der Name seines Weibes Abigail. Und das Weib war von gutem Blick und schöner Gestalt, der Mann aber war hart und böse in seinem Tun. Und er war ein Kalebiter.
7866#1.Schemuël,25,4#4. Und Dawid hörte in der Wüste, daß Nabal seine Schafe schor.
7867#1.Schemuël,25,5#5. Da schickte Dawid zehn Burschen hin und Dawid sagte den Burschen: «Zieht hinauf nach Karmel und geht zu Nabal und fragt ihn in meinem Namen nach dem Wohl.
7868#1.Schemuël,25,6#6. Und sprecht: So dem, der's erlebt! Und Friede dir, Friede deinem Haus, Friede allem, was dir gehört!
7869#1.Schemuël,25,7#7. Und nun habe ich gehört, daß du Schafschur hältst. Nun aber, deine Hirten waren bei uns, ohne daß wir ihnen etwas zuleide taten und ohne daß bei ihnen irgend etwas vermißt wurde, all die Zeit, die sie in ha-Karmel zubrachten.
7870#1.Schemuël,25,8#8. Frag deine Burschen, sie werden es dir berichten; so mögen die Burschen Gunst finden in deinen Augen, da wir zu einem Festtag gekommen sind. Gib doch, was deine Hand vermag, deinen Knechten und deinem Sohn Dawid.»
7871#1.Schemuël,25,9#9. Und die Burschen Dawids kamen hin und redeten zu Nabal ganz nach diesen Worten im Namen Dawids, und sie warteten.
7872#1.Schemuël,25,10#10. Da antwortete Nabal den Knechten Dawids und sprach: «Wer ist Dawid und wer der Sohn Jischais? Heutzutage gibt es der Knechte viele, die ausreißen, jeder von seinem Herrn.
7873#1.Schemuël,25,11#11. Ich soll wohl mein Brot, mein Wasser, und was ich für meine Scherer geschlachtet habe, nehmen und es Männern geben, von denen ich nicht weiß, woher sie sind!»
7874#1.Schemuël,25,12#12. Da wandten sich die Burschen Dawids ihres Weges, kehrten zurück und kamen an und erzählten es ihm, gemäß allen diesen Reden.
7875#1.Schemuël,25,13#13. Da sagte Dawid zu seinen Leuten: «Gürtet ein jeder sein Schwert um!» Und es gürtete ein jeder sein Schwert um, und auch Dawid gürtete sein Schwert um. So zogen hinter Dawid her an vierhundert Mann hinauf, und zweihundert blieben bei den Geräten.
7876#1.Schemuël,25,14#14. Abigail aber, dem Weib Nabals, erzählte einer der Burschen und sagte: «Dawid hat da Boten aus der Wüste geschickt, um unsern Herrn zu begrüßen, er aber hat sie angefahren.
7877#1.Schemuël,25,15#15. Die Leute jedoch sind uns sehr gut, uns geschah nichts zuleid, und wir vermißten nichts, all die Zeit, da wir mit ihnen umherzogen, als wir auf dem Feld waren.
7878#1.Schemuël,25,16#16. Eine Mauer waren sie uns, bei Nacht wie bei Tag, all die Zeit, da wir bei ihnen waren und die Schafe weideten.
7879#1.Schemuël,25,17#17. Nun aber, überlege und sieh, was du tun kannst, denn fertig ist das Unheil über unsern Herrn und über sein ganzes Haus, er jedoch ist zu ruchlos, um mit ihm zu reden.»
7880#1.Schemuël,25,18#18. Da nahm Abigail eilends zweihundert Brote, zwei Schläuche Wein, fünf zubereitete Schafe, fünf Maß Röstkorn, hundert Rosinentrauben und zweihundert Feigenkuchen und lud sie auf die Esel.
7881#1.Schemuël,25,19#19. Und sie sprach zu ihren Burschen: «Zieht mir voran, ich komme hinter euch.» Ihrem Mann Nabal aber sagte sie nichts.
7882#1.Schemuël,25,20#20. Und es war, während sie auf dem Esel ritt und in die Bergesschlucht hinabstieg, da kamen Dawid und seine Leute ihr entgegen herab, und sie traf sie.
7883#1.Schemuël,25,21#21. Dawid aber hatte gesprochen: «Nein, für Lug habe ich alles, was dem da gehört, in der Wüste bewahrt, so daß von allem, was sein, nichts vermißt wurde; er hat mir Böses für Gutes vergolten.
7884#1.Schemuël,25,22#22. So tue Gott den ,Feinden Dawids' an, so und noch mehr, wenn ich von allem, was er hat, bis zum Morgenlicht übrig lasse, was an die Wand pißt.»
7885#1.Schemuël,25,23#23. Als nun Abigail Dawid sah, stieg sie eilends vom Esel herab, fiel vor Dawid auf ihr Angesicht und warf sich hin zur Erde.
7886#1.Schemuël,25,24#24. Und sie fiel ihm zu Füßen und sprach: «An mir, mein Herr, an mir liegt die Schuld; so mag doch deine Magd vor deinen Ohren reden dürfen, und höre die Worte deiner Magd.
7887#1.Schemuël,25,25#25. Möchte doch mein Herr sein Herz nicht an diesen ruchlosen Mann kehren, an Nabal, denn wie sein Name, so ist er, Nabal - niederträchtig - heißt er, und Niedertracht ist an ihm, und ich, deine Magd, habe die Burschen meines Herrn nicht gesehen, die du abgeschickt hast.
7888#1.Schemuël,25,26#26. Und nun mein Herr: Es lebt der Ewige - und Leben deiner Seele! - da der Ewige dich gehindert, in Blutschuld zu kommen und dir mit deiner Hand zu helfen. Und nun: Mögen wie Nabal sein deine Feinde und die meinem Herrn zu schaden trachten!
7889#1.Schemuël,25,27#27. Und nun: Diese Segengabe, die deine Magd meinem Herrn mitgebracht, mag sie den Burschen gegeben werden, die hinter meinem Herrn herziehn.
7890#1.Schemuël,25,28#28. Vergib doch die Schuld deiner Magd! Denn errichten wird der Ewige meinem Herrn ein währendes Haus, weil mein Herr des Ewigen Kriege führt, und nichts Böses wird sich an dir finden dein Leben lang.
7891#1.Schemuël,25,29#29. Und ist ein Mensch aufgestanden, dich zu verfolgen und dir nach dem Leben zu trachten, so sei das Leben meines Herrn eingebunden in den Schriftbund des Lebens bei dem Ewigen, deinem Gott, das Leben deiner Feinde aber möge er hinwegschleudern in der Schleuderpfanne.
7892#1.Schemuël,25,30#30. Wenn dann der Ewige meinem Herrn alles Gute tut, das er ihm verheißen, und dich zum Fürsten über Jisraël bestellt,
7893#1.Schemuël,25,31#31. so wird dir, meinem Herrn, dies nicht (Anlaß) zum Wanken und zum Straucheln im Herzen gewesen sein, unschuldig Blut zu vergießen und sich selbst, mein Herr, zu helfen. Und läßt es der Ewige meinem Herrn wohlergehen, so mögest du deiner Magd gedenken.»
7894#1.Schemuël,25,32#32. Da sprach Dawid zu Abigail: «Gepriesen sei der Ewige, der Gott Jisraëls, der dich mir an diesem Tag entgegengeschickt hat!
7895#1.Schemuël,25,33#33. Und gesegnet deine Klugheit und gesegnet du, die du mich heute abgehalten, in Blutschuld zu kommen und mir durch eigene Hand zu helfen.
7896#1.Schemuël,25,34#34. Aber es lebt der Ewige, der Gott Jisraëls, der mich gehindert hat, dir Böses zu tun! Wenn du nicht eilends mir entgegen gekommen wärst, so wäre bis zum Morgenlicht von Nabal nicht übrig geblieben, was an die Wand pißt!»
7897#1.Schemuël,25,35#35. Dann nahm Dawid aus ihrer Hand, was sie ihm gebracht hatte. Zu ihr aber sagte er: «Zieh in Frieden nach deinem Haus hinauf; sieh, ich habe auf deine Stimme gehört und dir Vorzug gewährt.»
7898#1.Schemuël,25,36#36. Und Abigail kam zu Nabal, da hatte er gerade ein Mahl in seinem Haus, wie das Mahl des Königs; und dem Nabal war wohl zumut, und er war schwer berauscht. Und sie erzählte ihm weder Geringes noch Großes, bis der Morgen tagte.
7899#1.Schemuël,25,37#37. Es war aber am Morgen, als der Weinrausch von Nabal gewichen war, da erzählte ihm sein Weib diese Dinge. Da erstarb das Herz in ihm, und er ward zu Stein.
7900#1.Schemuël,25,38#38. Und es währte etwa zehn Tage, da schlug der Ewige Nabal, und er starb.
7901#1.Schemuël,25,39#39. Als Dawid hörte, daß Nabal gestorben war, sagte er: «Gepriesen der Ewige, der den Streit meiner Beschimpfung geführt hat gegen Nabal und seinen Knecht zurückgehalten hat vom Bösen, Nabals Schlechtigkeit aber hat der Ewige auf sein Haupt zurückfallen lassen.» Und Dawid schickte hin und warb um Abigail, sie sich zum Weib zu nehmen.
7902#1.Schemuël,25,40#40. Und die Diener Dawids kamen zu Abigail nach ha-Karmel, redeten zu ihr, und sagten: «Dawid hat uns zu dir geschickt, dich ihm zum Weib zu nehmen.»
7903#1.Schemuël,25,41#41. Da erhob sie sich, warf sich mit dem Angesicht zur Erde und sprach: «Hier ist deine Magd als Sklavin, die Füße der Diener meines Herrn zu waschen.»
7904#1.Schemuël,25,42#42. Dann machte sich Abigail eilends auf, setzte sich auf den Esel, mit ihren fünf Mädchen, die ihrem Fuß folgten, zog den Boten Dawids nach und wurde ihm zum Weib.
7905#1.Schemuël,25,43#43. Ahinoam aber nahm Dawid aus Jisreel. So wurden die beiden seine Frauen.
7906#1.Schemuël,25,44#44. Schaul aber hatte seine Tochter Michal, das Weib Dawids, Palti, dem Sohn Laischs, aus Gallim gegeben.
7907#1.Schemuël,26,1#1. Da kamen die Sifiter zu Schaul nach ha-Gib'a und sprachen: «Sieh, Dawid hält sich auf dem Hügel ha-Hachila verborgen, vor der Wüste.»
7908#1.Schemuël,26,2#2. Da machte sich Schaul auf und zog zur Wüste Sif hinab, und mit ihm dreitausend Mann, die Auserlesenen Jisraëls, um Dawid in der Wüste Sif zu suchen.
7909#1.Schemuël,26,3#3. Und Schaul lagerte auf dem Hügel ha-Hachila, der vor der Wüste liegt, am Weg, Dawid aber weilte in der Wüste. Und er sah, daß Schaul ihm in die Wüste gefolgt war.
7910#1.Schemuël,26,4#4. Da schickte Dawid Ausspäher und erfuhr, daß Schaul zu Sicherem gekommen war.
7911#1.Schemuël,26,5#5. Da machte sich Dawid auf und kam an den Ort, wo Schaul sich gelagert hatte. Und Dawid sah den Ort, wo Schaul und Abner, der Sohn Ners, sein Heerführer, lagen. Schaul lag im Lagerring, während das Volk um ihn herum lagerte.
7912#1.Schemuël,26,6#6. Da hob Dawid an und sagte zu Ahimelech, dem Hittiter, und zu Abischai, dem Sohn der Zeruja, dem Bruder Joabs: «Wer steigt mit mir zu Schaul ins Lager hinab?» Da sprach Abischai: «Ich will mit dir hinabsteigen.»
7913#1.Schemuël,26,7#7. Da kam Dawid und Abischai zu dem Volk des Nachts, und sieh, da lag Schaul schlafend im Lagerring, und sein Speer stak zu seinen Häupten in der Erde; und Abner und das Volk lagen um ihn herum.
7914#1.Schemuël,26,8#8. Da sagte Abischai zu Dawid: «Ausgeliefert hat Gott heute deinen Feind in deine Hand; nun denn, laß mich ihn mit dem Speer schlagen bis in den Grund, mit einem Stoß, ich gebe ihm keinen zweiten.»
7915#1.Schemuël,26,9#9. Dawid aber sprach zu Abischai: «Bring ihn nicht um! Denn wer legte seine Hand an den Gesalbten des Ewigen und bliebe ungestraft?
7916#1.Schemuël,26,10#10. Und Dawid sprach: «Es lebt der Ewige! Allein der Ewige soll ihn schlagen, sei es, daß sein Tag kommt und er stirbt, oder er zieht in den Krieg und wird weggerafft.
7917#1.Schemuël,26,11#11. Schmach sei es mir vom Ewigen, meine Hand zu legen an den Gesalbten des Ewigen! Und nun: Nimm den Speer, der zu seinen Häupten ist, und den Wasserkrug, und laß uns gehen.»
7918#1.Schemuël,26,12#12. Da nahm Dawid den Speer und den Wasserkrug zu Häupten Schauls, und sie gingen davon; und keiner sah es, niemand merkte es, niemand erwachte, denn alle schliefen, weil Betäubung vom Ewigen auf sie gekommen war.
7919#1.Schemuël,26,13#13. Und Dawid ging nach der andern Seite hinüber und stellte sich auf die Spitze des Berges von ferne, viel Raum war zwischen ihnen.
7920#1.Schemuël,26,14#14. Da rief Dawid dem Volk zu und Abner, dem Sohn Ners, und sprach: «Antwortest du nicht, Abner!» Und Abner antwortete und sprach: «Wer bist du, der du zum König rufst?»
7921#1.Schemuël,26,15#15. Da sagte Dawid zu Abner: «Bist du nicht ein Mann, und wer ist dir gleich in Jisraël? Und warum hast du nicht gewacht über deinem Herrn, dem König? Denn kommen mag einer aus dem Volk, um den König, deinen Herrn, umzubringen.
7922#1.Schemuël,26,16#16. Nicht gut ist das, was du getan. Es lebt der Ewige! Ihr seid des Todes, weil ihr nicht gewacht habt über eurem Herrn, dem Gesalbten des Ewigen! Und nun, sieh! Wo ist der Speer des Königs und der Wasserkrug zu seinen Häupten?»
7923#1.Schemuël,26,17#17. Da erkannte Schaul die Stimme Dawids und sprach: «Ist das deine Stimme, mein Sohn Dawid?» Und Dawid sprach: «Meine Stimme, mein Herr, o König!»
7924#1.Schemuël,26,18#18. Und er sprach: «Warum doch verfolgt mein Herr seinen Knecht? Denn was habe ich getan? Und was ist in meiner Hand Böses?
7925#1.Schemuël,26,19#19. Und nun, möge doch mein Herr, der König, die Worte seines Knechtes hören: Wenn der Ewige dich gegen mich aufgereizt hat, so möge er Opfergabe riechen, wenn aber Menschen, so seien sie verflucht vor dem Ewigen, weil sie mich jetzt vertrieben haben aus der Gemeinschaft am Erbteil des Ewigen, sagend: ,Geh, diene andern Göttern!'
7926#1.Schemuël,26,20#20. Nun aber möge mein Blut nicht zur Erde sinken aus der Gegenwart des Antlitzes des Ewigen, denn Jisraëls König ist ausgezogen, einen einzelnen Floh zu suchen, wie der Rufer in den Bergen jagt.»
7927#1.Schemuël,26,21#21. Da sprach Schaul: «Ich habe gesündigt, kehr zurück, mein Sohn Dawid! Denn ich werde dir kein Leid mehr tun dafür, daß mein Leben heute teuer gewesen in deinen Augen! Sieh, ich habe töricht gehandelt und sehr schwer geirrt.»
7928#1.Schemuël,26,22#22. Da hob Dawid an und sprach: «Sieh, da ist der Speer des Königs! Mag einer von den Burschen herüberkommen und ihn holen.
7929#1.Schemuël,26,23#23. Und der Ewige vergelte dem Mann seine Gerechtigkeit und seine Treue, da der Ewige dich heute (mir) in die Hand gegeben, aber ich wollte meine Hand nicht legen an den Gesalbten des Ewigen.
7930#1.Schemuël,26,24#24. Und sieh, wie nun heute dein Leben hoch stand in meinen Augen, so möge mein Leben hoch stehen in den Augen des Ewigen, daß er mich errette aus aller Not.»
7931#1.Schemuël,26,25#25. Und Schaul sagte zu Dawid: «Gesegnet du, mein Sohn Dawid, ja, du wirst tun, ja, wirst ersiegen!» Darauf ging Dawid seines Weges, und Schaul kehrte an seinen Ort zurück.
7932#1.Schemuël,27,1#1. Und Dawid sagte sich im Herzen: «Ich werde nun eines Tags in Schauls Hand hingerafft werden. Nichts besser für mich, als in das Land der Pelischtäer zu fliehen; dann wird Schaul mich aufgeben, mich noch ferner im ganzen Gebiet Jisraëls zu suchen, und ich bin seiner Hand entronnen.»
7933#1.Schemuël,27,2#2. Da machte sich Dawid auf und zog, er und sechshundert Mann, die bei ihm waren, zu Achisch, dem Sohn Maochs, dem König von Gat.
7934#1.Schemuël,27,3#3. Und Dawid blieb bei Achisch in Gat, er und seine Leute, ein jeder mit seiner Familie, Dawid mit seinen beiden Frauen, Ahinoam aus Jisreel und Abigail, dem Weib Nabals, aus ha-Karmel.
7935#1.Schemuël,27,4#4. Und es wurde Schaul berichtet, daß Dawid nach Gat geflohen war; da suchte er ihn nicht mehr.
7936#1.Schemuël,27,5#5. Da sprach Dawid zu Achisch: «Wenn ich doch Gunst gefunden in deinen Augen, so möge man mir einen Ort geben in einer der Landstädte, daß ich dort bleibe. Und warum sollte dein Knecht in der Königsstadt bei dir bleiben?»
7937#1.Schemuël,27,6#6. Da gab ihm Achisch an jenem Tag Zikelag. Daher gehört Zikelag den Königen von Jehuda bis auf diesen Tag.
7938#1.Schemuël,27,7#7. Und es war die Zahl der Tage, die Dawid im Gefilde der Pelischtäer blieb, ein Jahr und vier Monate.
7939#1.Schemuël,27,8#8. Und Dawid und seine Leute zogen hinauf und unternahmen Streifzüge gegen die von Geschur, Geser und Amalek, denn das ist die Bewohnerschaft des Landes von jeher, bis gegen Schur und bis zum Land Mizraim hin.
7940#1.Schemuël,27,9#9. Und schlug Dawid das Land und ließ nicht Mann noch Weib leben, nahm Schafe, Rinder, Esel, Kamele und Kleider, und kehrte dann zurück und kam zu Achisch,
7941#1.Schemuël,27,10#10. und sprach Achisch: «Wohin habt ihr heut den Streifzug gemacht?», so sagte Dawid: «Nach der Südsteppe von Jehuda oder nach der Südsteppe derer von Jerahmeel und nach der Südsteppe der Keniter.»
7942#1.Schemuël,27,11#11. Und nicht Mann noch Weib ließ Dawid leben, sie nach Gat kommen zu lassen. Er dachte: «Sie könnten über uns berichten und sagen: ,So hat Dawid getan'.» Und so war seine Weise all die Zeit, da er im Gefild der Pelischtäer blieb.
7943#1.Schemuël,27,12#12. Achisch aber traute Dawid und dachte: «Er hat sich anrüchig gemacht bei seinem Volk, bei Jisraël, und wird mir ein Knecht für immer bleiben.»
7944#1.Schemuël,28,1#1. Es war nun in jenen Tagen, da sammelten die Pelischtäer ihre Heerlager zum Kriegszug, um mit Jisraël zu kämpfen. Da sprach Achisch zu Dawid: «Wissen sollst du, daß du mit mir ins Lager ziehst, du und deine Leute.»
7945#1.Schemuël,28,2#2. Da sprach Dawid zu Achisch: «So wirst du selbst erfahren, was dein Knecht tun wird.»
7946#1.Schemuël,28,3#3. Und Schemuël war gestorben. Und ganz Jisraël hatte ihn betrauert und ihn in ha-Rama, in seiner Stadt, begraben. Schaul aber hatte die Balgredner und Beschwörer aus dem Land entfernt.
7947#1.Schemuël,28,4#4. Da sammelten sich die Pelischtäer, und kamen und lagerten in Schunem, Schaul aber sammelte ganz Jisraël, und sie lagerten zu ha-Gilboa.
7948#1.Schemuël,28,5#5. Als nun Schaul das Lager der Pelischtäer sah, fürchtete er, und sein Herz bebte sehr.
7949#1.Schemuël,28,6#6. Und Schaul befragte den Ewigen, aber der Ewige antwortete ihm nicht, weder durch Träume noch durch die Urim, noch durch die Gottbegeisteten.
7950#1.Schemuël,28,7#7. Da sprach Schaul zu seinen Dienern: «Sucht mir ein Weib, das einen Zauberbalg besitzt, daß ich zu ihr gehe und durch sie es erfrage.» Da sprachen seine Diener zu ihm: «Sieh, da ist ein Weib, das einen Zauberbalg besitzt in En-Dor.»
7951#1.Schemuël,28,8#8. Darauf machte sich Schaul unkenntlich, zog andere Kleider an und ging, er und zwei Männer mit ihm, und sie kamen zu dem Weib des Nachts und er sagte: «Wahrsage mir doch mit dem Zauberbalg und bring mir herauf, wen ich dir ansagen werde.»
7952#1.Schemuël,28,9#9. Da sprach das Weib zu ihm: «Sieh, du weißt, was Schaul getan, wie er die Balgredner und Beschwörer aus dem Land ausgerottet hat. Und warum legst du meinem Leben Schlingen, mich zu töten?»
7953#1.Schemuël,28,10#10. Da schwor ihr Schaul beim Ewigen und sprach: «Es lebt der Ewige! Ob dich Schuld treffen soll in dieser Sache!»
7954#1.Schemuël,28,11#11. Da sprach das Weib: «Wen soll ich dir heraufbringen?» Und er sprach: «Bring mir Schemuël herauf.»
7955#1.Schemuël,28,12#12. Als das Weib Schemuël sah, da schrie sie laut auf, und das Weib sprach zu Schaul: «Warum hast du mich betrogen, du bist ja Schaul!»
7956#1.Schemuël,28,13#13. Da sprach zu ihr der König: «Fürchte nicht! Doch was hast du gesehen?» Da sprach das Weib zu Schaul: «Ein Gottwesen sah ich heraufsteigen aus der Erde.»
7957#1.Schemuël,28,14#14. Und er sagte ihr: «Wie ist seine Gestalt?» Und sie sprach: «Ein alter Mann steigt herauf, und er ist in ein Oberkleid gehüllt.» Da erkannte Schaul, daß es Schemuël war, neigte sich mit dem Angesicht zur Erde und warf sich nieder.
7958#1.Schemuël,28,15#15. Da sprach Schemuël zu Schaul: «Warum hast du mich aufgeschreckt, daß du mich heraufholen läßt?» Da sprach Schaul: «Mir ist sehr angst, und die Pelischtäer bekriegen mich, Gott aber ist von mir gegangen und antwortet mir nicht mehr, weder durch die Begeisteten noch durch Träume; so habe ich dich gerufen, mir kundzutun, was ich tun soll.»
7959#1.Schemuël,28,16#16. Da sprach Schemuël: «Und warum fragst du mich, da der Ewige von dir gewichen und dein Feind geworden ist?
7960#1.Schemuël,28,17#17. Und der Ewige hat getan, wie er durch mich geredet hat; der Ewige hat das Königtum dir aus der Hand gerissen und es deinem Genossen Dawid gegeben.
7961#1.Schemuël,28,18#18. Weil du nicht gehört hast auf die Stimme des Ewigen und seines Zornes Glut nicht betätigt hast an Amalek, darum hat dir dies der Ewige heute getan.
7962#1.Schemuël,28,19#19. Und der Ewige wird auch Jisraël mit dir in die Hand der Pelischtäer geben; morgen bist du mit deinen Söhnen bei mir, auch das Lager Jisraëls wird der Ewige in die Hand der Pelischtäer geben.»
7963#1.Schemuël,28,20#20. Da warf sich Schaul eilends seiner ganzen Länge nach zu Boden. Und er war sehr erschrocken ob der Worte Schemuëls; auch war keine Kraft in ihm, weil er keine Speise zu sich genommen hatte den ganzen Tag und die ganze Nacht.
7964#1.Schemuël,28,21#21. Da trat das Weib an Schaul heran; da sah sie, daß er ganz bestürzt war, und sagte zu ihm: «Sieh, deine Magd hat auf deine Stimme gehört, und ich habe meine Kehle in die Hand getan und habe auf deine Worte gehört, die du zu mir geredet hast.
7965#1.Schemuël,28,22#22. Und nun hör auch du auf die Stimme deiner Magd, ich will dir ein Stück Brot vorsetzen, iß, damit Kraft in dir sei, wenn du deines Weges ziehst.»
7966#1.Schemuël,28,23#23. Er aber weigerte sich und sagte: «Ich mag nicht essen.» Als aber seine Diener und auch das Weib in ihn drangen, hörte er auf ihre Stimme; und er stand von der Erde auf und setzte sich aufs Bett.
7967#1.Schemuël,28,24#24. Und das Weib hatte ein Mastkalb im Haus, und sie eilte und schlachtete es, nahm Mehl, knetete es und buk es zu ungesäuerten Broten.
7968#1.Schemuël,28,25#25. Und sie setzte es Schaul und seinen Dienern vor, und sie aßen, machten sich auf und gingen weg in jener Nacht.
7969#1.Schemuël,29,1#1. Und die Pelischtäer sammelten alle ihre Heerlager nach Afek, während Jisraël an der Quelle zu Jisreel lagerte.
7970#1.Schemuël,29,2#2. Da zogen die Fürstenschaften der Pelischtäer vorbei nach Hunderten und Tausenden, und Dawid und seine Leute zogen zuletzt vorbei mit Achisch.
7971#1.Schemuël,29,3#3. Da sprachen die Obersten der Pelischtäer: «Was sollen diese Ebräer?» Da sprach Achisch zu den Obersten der Pelischtäer: «Das ist ja Dawid, der Knecht Schauls, des Königs von Jisraël, der schon Jahr und Tag bei mir gewesen ist, ohne daß ich etwas an ihm gefunden habe seit dem Tag seines Überlaufens bis auf diesen Tag.»
7972#1.Schemuël,29,4#4. Da zürnten über ihn die Obersten der Pelischtäer, und es sagten zu ihm die Obersten der Pelischtäer: «Schick den Mann zurück, daß er wieder an seinen Ort geht, wohin du ihn angewiesen hast; und er soll nicht mit uns in den Kampf hinabziehn, damit er uns nicht zum Widergeist wird im Kampf. Denn womit könnte dieser sich bei seinem Herrn beliebt machen? Nicht durch die Köpfe ,jener Leute'?
7973#1.Schemuël,29,5#5. Ist das nicht Dawid, dem man gesungen beim Flötenspiel und gesagt: ,Drein schlug Schaul mit seinen Tausenden, Dawid mit seinen Zehntausenden.'»
7974#1.Schemuël,29,6#6. Da rief Achisch Dawid und sprach zu ihm: «Es lebt der Ewige! Ja, du bist ehrlich, und recht wärs in meinen Augen, daß du mit mir im Lager aus- und einziehst, weil ich an dir nichts Böses gefunden seit dem Tag, da du zu mir gekommen bist, bis auf diesen Tag; aber in den Augen der Fürsten bist du nicht recht.
7975#1.Schemuël,29,7#7. Und nun: Kehr denn zurück und zieh in Frieden, damit du nichts tust, was unrecht ist in den Augen der Pelischtäerfürsten.»
7976#1.Schemuël,29,8#8. Da sprach Dawid zu Achisch: «Was habe ich denn getan, und was hast du an deinem Knecht gefunden, seit dem Tag, da ich vor dir war, bis auf diesen Tag, daß ich nicht mitkommen soll, um gegen die Feinde meines Herrn, des Königs, zu kämpfen?
7977#1.Schemuël,29,9#9. Da hob Achisch an und sagte zu Dawid: «Ich weiß, daß du in meinen Augen recht bist, wie ein Bote Gottes, aber die Obersten der Pelischtäer haben gesagt: ,Er soll nicht mit uns in den Krieg ziehen.'
7978#1.Schemuël,29,10#10. Und nun: Steh morgens früh auf, samt den Knechten deines Herrn, die mit dir gekommen sind, macht euch früh auf, sobald es euch hell wird, und zieht ab.»
7979#1.Schemuël,29,11#11. Da machten sich Dawid und seine Leute früh auf, um am Morgen abzuziehn und ins Land der Pelischtäer zurückzukehren. Die Pelischtäer aber zogen hinauf nach Jisreel.
7980#1.Schemuël,30,1#1. Es war nun, als Dawid mit seinen Leuten am dritten Tag nach Zikelag kam, da waren die Amalekiter in die Südsteppe und in Zikelag eingefallen, hatten Zikelag geschlagen und es im Feuer verbrannt.
7981#1.Schemuël,30,2#2. Und sie hatten die Frauen gefangen geführt, die darin waren, von Klein bis Groß, ohne jemand zu töten, sie hatten sie fortgetrieben und waren ihres Wegs gegangen.
7982#1.Schemuël,30,3#3. Als nun Dawid und seine Leute in die Stadt kamen, sieh, da war sie im Feuer verbrannt, und ihre Frauen, ihre Söhne und ihre Töchter waren gefangen weggeführt.
7983#1.Schemuël,30,4#4. Und Dawid und das Volk, das bei ihm war, hoben ihre Stimmen und weinten, bis daß keine Kraft mehr in ihnen war zum Weinen.
7984#1.Schemuël,30,5#5. Und die beiden Frauen Dawids waren gefangen weggeführt, Ahinoam, die aus Jisreel, und Abigail, das Weib Nabals aus ha-Karmel.
7985#1.Schemuël,30,6#6. Dawid aber wurde sehr angst, weil das Volk ihn zu steinigen dachte; denn erbittert war das Gemüt des ganzen Volkes, eines jeden ob seiner Söhne und seiner Töchter. Dawid aber festigte sich in dem Ewigen, seinem Gott.
7986#1.Schemuël,30,7#7. Und Dawid sprach zu dem Priester Ebjatar, dem Sohn Ahimelechs: «Bring mir doch das Ephod!» Und Ebjatar brachte Dawid das Ephod.
7987#1.Schemuël,30,8#8. Da befragte Dawid den Ewigen und sprach: «Soll ich jener Schar nachsetzen? Werde ich sie einholen?» und er sagte ihm: «Setz nach, denn du wirst einholen und wirst retten.»
7988#1.Schemuël,30,9#9. Da brach Dawid auf, er und sechshundert Mann, die bei ihm waren, und sie kamen an den Bach Besor, und die Übrigen hielten.
7989#1.Schemuël,30,10#10. Da setzte Dawid mit vierhundert Mann nach, und zweihundert Mann hielten, die zu schwach waren, den Bach Besor zu durchschreiten.
7990#1.Schemuël,30,11#11. Und sie fanden einen mizräischen Mann auf dem Feld und brachten ihn zu Dawid; und sie gaben ihm Brot, und er aß, und sie gaben ihm Wasser zu trinken.
7991#1.Schemuël,30,12#12. Und sie gaben ihm eine Scheibe Feigenkuchen und zwei Rosinentrauben; und er aß, da kehrte sein Geist zu ihm zurück; denn er hatte nicht Brot gegessen noch Wasser getrunken drei Tage und drei Nächte.
7992#1.Schemuël,30,13#13. Da sprach zu ihm Dawid: «Wessen bist du und woher bist du?» Und er sprach: «Ein mizräischer Bursche bin ich, Sklave eines Amalekiters, aber mein Herr hat mich zurückgelassen, weil ich heute vor drei Tagen erkrankt bin.
7993#1.Schemuël,30,14#14. Wir haben einen Einfall gemacht in die Südsteppe des Kereters und über das Gebiet Jehudas und in die Südsteppe von Kaleb, und Zikelag haben wir im Feuer verbrannt.»
7994#1.Schemuël,30,15#15. Da sagte Dawid zu ihm: «Willst du mich zu dieser Schar hinabführen?» Und er sprach: «Schwöre mir bei Gott, daß du mich nicht tötest und mich nicht auslieferst in die Hand meines Herrn, dann will ich dich zu dieser Schar hinabführen.»
7995#1.Schemuël,30,16#16. Und er führte ihn hinab, und sieh, sie hatten sich über die ganze Landschaft ausgebreitet, aßen und tranken und feierten über all der großen Beute, die sie aus dem Land der Pelischtäer und dem Land Jehuda gebracht hatten.
7996#1.Schemuël,30,17#17. Und Dawid schlug sie von der Dämmerung bis zum Abend des folgenden Tages, und keiner von ihnen entkam außer vierhundert Mann, junge Burschen, die auf Kamelen ritten und flohen.
7997#1.Schemuël,30,18#18. Und Dawid rettete alles, was die Amalekiter weggenommen hatten, auch seine beiden Frauen rettete Dawid.
7998#1.Schemuël,30,19#19. Und nichts fehlte ihm, vom Kleinsten bis zum Größten, bis zu Söhnen und Töchtern, von der Beute, und bis zu allem, was man ihnen genommen hatte, alles brachte Dawid zurück.
7999#1.Schemuël,30,20#20. Dann nahm Dawid alle Schafe und die Rinder; sie trieben sie vor jener Herde her und sagten: «Das ist die Beute Dawids.»
8000#1.Schemuël,30,21#21. Und Dawid kam zu den zweihundert Mann, die zu schwach gewesen waren, Dawid zu folgen, und die er am Bach Besor zurückgelassen hatte; da zogen sie Dawid und dem ganzen Volk, das bei ihm war, entgegen. Da trat Dawid an die Leute heran und fragte sie nach dem Wohl.
8001#1.Schemuël,30,22#22. Da hoben allerlei böse und ruchlose Männer, die mit Dawid gegangen waren, an und sprachen: «Weil sie nicht mit mir gegangen sind, wollen wir ihnen nichts von der Beute geben, die wir gerettet haben, nur sein Weib und seine Kinder mag ein jeder fortführen und gehen.»
8002#1.Schemuël,30,23#23. Da sprach Dawid: «Tut nicht so, meine Brüder, mit dem, was uns der Ewige geschenkt hat, da er uns behütet und die Schar, die über uns gekommen war, in unsere Hand gegeben hat.
8003#1.Schemuël,30,24#24. Und wer wird auf euch hierin hören? Nein, wie der Anteil dessen, der in den Kampf zieht, so auch der Anteil dessen, der bei den Geräten bleibt; gemeinsam müssen sie teilen.»
8004#1.Schemuël,30,25#25. Und es galt von diesem Tag an und weiterhin; er machte es zur Satzung und zum Recht für Jisraël bis auf diesen Tag.
8005#1.Schemuël,30,26#26. Und Dawid kam nach Zikelag, entsandte von der Beute an die Ältesten Jehudas, an seine Freundschaft, und ließ sagen: «Hier habt ihr eine Segengabe von der Beute der Feinde des Ewigen.»
8006#1.Schemuël,30,27#27. An die in Bet-El, an die in Ramot-Negeb, an die in Jattir;
8007#1.Schemuël,30,28#28. und an die in Aroër, an die in Sifmot und an die in Eschtemoa;
8008#1.Schemuël,30,29#29. und an die in Rachal, an die in den Städten derer von Jerahmeel und an die in den Städten des Keniters;
8009#1.Schemuël,30,30#30. und an die in Horma, an die in Bor-Aschan und an die in Atach;
8010#1.Schemuël,30,31#31. und an die in Hebron und nach all den Orten, in denen Dawid umhergezogen war, er und seine Leute.
8011#1.Schemuël,31,1#1. Und die Pelischtäer kämpften gegen Jisraël. Und die Männer von Jisraël flohen vor den Pelischtäern, und Erschlagene fielen auf dem Berg ha-Gilboa.
8012#1.Schemuël,31,2#2. Und die Pelischtäer hefteten sich an Schaul und seine Söhne, und die Pelischtäer erschlugen Jehonatan, Abinadab und Malkischua, die Söhne Schauls.
8013#1.Schemuël,31,3#3. Und der Kampf war schwer für Schaul. Und es trafen ihn die Schützen, Männer mit dem Bogen, und er zitterte sehr vor den Schützen.
8014#1.Schemuël,31,4#4. Da sprach Schaul zu seinem Waffenträger: «Zieh dein Schwert und erstich mich damit, daß nicht die Unbeschnittenen kommen, mich erstechen und mich mißhandeln»; sein Waffenträger aber wollte es nicht, denn er scheute sich sehr. Da nahm Schaul das Schwert und stürzte sich darauf.
8015#1.Schemuël,31,5#5. Als nun sein Waffenträger sah, daß Schaul tot war, da stürzte auch er sich auf sein Schwert und starb mit ihm.
8016#1.Schemuël,31,6#6. So starben Schaul, seine drei Söhne, sein Waffenträger und auch alle seine Leute an jenem Tag zusammen.
8017#1.Schemuël,31,7#7. Als die Männer von Jisraël jenseits des Tals und jenseits des Jardens sahen, daß die Männer von Jisraël geflohen und daß auch Schaul und seine Söhne tot waren, da verließen sie die Städte und flohen. Da kamen die Pelischtäer und setzten sich darin fest.
8018#1.Schemuël,31,8#8. Es war aber am andern Morgen, da kamen die Pelischtäer, um die Erschlagenen auszuziehn. Da fanden sie Schaul und seine drei Söhne gefallen auf dem Berg ha-Gilboa.
8019#1.Schemuël,31,9#9. Da schnitten sie ihm den Kopf ab, zogen ihm seine Rüstung aus und sandten rings im Land der Pelischtäer umher, um ihrem Götzentempel und dem Volk die Botschaft zu künden.
8020#1.Schemuël,31,10#10. Und sie taten seine Rüstung in den Tempel der Astarten, seinen Leichnam aber hefteten sie an die Mauer von Bet-Schan.
8021#1.Schemuël,31,11#11. Da hörten über ihn die Bewohner von Jabesch-Gil'ad, was die Pelischtäer an Schaul getan hatten,
8022#1.Schemuël,31,12#12. und es machten sich alle kriegstüchtigen Männer auf, gingen die ganze Nacht hindurch und nahmen den Leichnam Schauls und die Leichen seiner Söhne von der Mauer Bet-Schans; und sie kamen nach Jabesch und verbrannten sie dort.
8023#1.Schemuël,31,13#13. Dann nahmen sie ihre Gebeine und begruben sie unter der Tamariske in Jabescha, und sie fasteten sieben Tage.