6510#Richter,1,1#1. UND es war nach dem Tod Jehoschuas, da befragten die Kinder Jisraël den Ewigen und sprachen: «Wer soll von uns zuerst gegen den Kenaanäer hinaufziehn, um mit ihm zu kämpfen?»
6511#Richter,1,2#2. Und der Ewige sprach: «Jehuda ziehe hinauf. Sieh, ich habe das Land in seine Hand gegeben.»
6512#Richter,1,3#3. Da sprach Jehuda zu seinem Bruder Schim'on: «Zieh mit mir in mein Los hinauf, daß wir gegen den Kenaanäer kämpfen; dann will auch ich mit dir in dein Los kommen.» So ging Schim'on mit ihm.
6513#Richter,1,4#4. Da zog Jehuda hinauf, und der Ewige gab den Kenaani und den Perisi in ihre Hand; und sie schlugen sie zu Besek, zehntausend Mann.
6514#Richter,1,5#5. Und sie fanden Adoni-Besek in Besek, kämpften gegen ihn und schlugen den Kenaani und den Perisi.
6515#Richter,1,6#6. Da floh Adoni-Besek, und sie jagten ihm nach, ergriffen ihn und hieben ihm die Daumen seiner Hände und die Großzehen seiner Füße ab.
6516#Richter,1,7#7. Da sprach Adoni-Besek: «Siebzig Könige, die Daumen ihrer Hände und die Großzehen ihrer Füße abgehauen, lasen (Brosamen) auf unter meinem Tisch. Wie ich getan, so hat Gott mir heimgezahlt.» Dann brachten sie ihn nach Jeruschalaim, dort starb er.
6517#Richter,1,8#8. Und die Söhne Jehudas kämpften gegen Jeruschalaim, eroberten es und schlugen es, ins Schwert hinein, und die Stadt steckten sie in Brand.
6518#Richter,1,9#9. Danach zogen die Söhne Jehudas hinab, um gegen den Kenaanäer zu kämpfen, der das Gebirge, die Südsteppe und das Tiefland bewohnte.
6519#Richter,1,10#10. Dann zog Jehuda gegen den Kenaanäer, der in Hebron wohnte. Hebron aber hieß früher Kirjat-Arba. Und sie schlugen Scheschai, Ahiman und Talmai.
6520#Richter,1,11#11. Von dort zog er gegen die Bewohner von Debir, und der Name Debirs war vormals Kirjat-Sefer.
6521#Richter,1,12#12. Da sprach Kaleb: «Wer Kirjat-Sefer schlägt und es erobert, dem gebe ich meine Tochter Achsa zum Weib.»
6522#Richter,1,13#13. Da eroberte es Otniel, der Sohn des Kenas, der jüngere Bruder Kalebs, und er gab ihm seine Tochter Achsa zum Weib.
6523#Richter,1,14#14. Es war nun, als sie einzog, da überredete sie ihn, von ihrem Vater das Feld zu erbitten. Und sie glitt vom Esel herab, und Kaleb sprach zu ihr: «Was ist dir?»
6524#Richter,1,15#15. Da sagte sie: «Gib mir doch eine Segengabe, denn in das Trockenland hast du mich vergeben, so gib mir Wasserquellen!» Da gab ihr Kaleb die oberen Quellen und die unteren Quellen.
6525#Richter,1,16#16. Und die Söhne des Keniters, des Schwiegervaters Mosches, waren mit den Söhnen Jehudas aus der Palmenstadt hinaufgezogen nach der Wüste Jehuda, die südlich von Arad liegt, und er ging hin und siedelte sich bei dem Volk an.
6526#Richter,1,17#17. Da zog Jehuda mit seinem Bruder Schim'on aus. Und sie schlugen den Kenaanäer, der Zefat bewohnte, und bannten es. Und man nannte die Stadt Horma-1-. -1) Bann.++
6527#Richter,1,18#18. Dann eroberte Jehuda Asa und sein Gebiet, Aschkelon und sein Gebiet und Ekron und sein Gebiet.
6528#Richter,1,19#19. Und der Ewige war mit Jehuda, daß er das Gebirge entsetzte. Denn nicht zu vertreiben waren die Bewohner des Tales; denn sie hatten eiserne Wagen.
6529#Richter,1,20#20. Und sie gaben Kaleb Hebron, wie Mosche geheißen hatte, und er vertrieb von dort die drei Söhne Anaks.
6530#Richter,1,21#21. Aber den Jebusäer, der Jeruschalaim bewohnte, trieben die Söhne Binjamins nicht aus. So blieb der Jebusäer mit den Söhnen Binjamins in Jeruschalaim wohnen bis auf diesen Tag.
6531#Richter,1,22#22. Und auch die vom Haus Josef zogen aus gegen Bet-El, und der Ewige war mit ihnen.
6532#Richter,1,23#23. Und das Haus Josef ließ in Bet-El erkunden gehen; der Name der Stadt war aber vormals Lus.
6533#Richter,1,24#24. Da sahen die Späher einen Mann aus der Stadt kommen und sagten zu ihm: «Zeig uns doch den Zugang der Stadt, so wollen wir dir Liebe erweisen.»
6534#Richter,1,25#25. Und er zeigte ihnen den Zugang der Stadt, und sie schlugen die Stadt, ins Schwert hinein. Den Mann aber und sein ganzes Geschlecht ließen sie ziehen.
6535#Richter,1,26#26. Und der Mann zog in das Land der Hittiter und baute eine Stadt, die nannte er Lus. Das ist ihr Name bis auf diesen Tag.
6536#Richter,1,27#27. Und Menaschsche entsetzte nicht Bet-Schean und seine Tochterstädte, Taanach und seine Tochterstädte, die Bewohner von Dor und seine Tochterstädte, die Bewohner von Jibleam und seine Tochterstädte und die Bewohner von Megiddo und seine Tochterstädte. So wagte es der Kenaanäer, in diesem Land wohnen zu bleiben.
6537#Richter,1,28#28. Es war aber, als Jisraël erstarkte, da machte es den Kenaanäer fronpflichtig, doch vertreiben konnte es ihn nicht.
6538#Richter,1,29#29. Auch Efraim vertrieb den Kenaanäer nicht, der in Geser wohnte; so blieb der Kenaanäer in seiner Mitte in Geser wohnen.
6539#Richter,1,30#30. Sebulun vertrieb nicht die Bewohner von Kitron und die Bewohner von Nahalol; so blieb der Kenaanäer in seiner Mitte wohnen, und sie wurden fronpflichtig.
6540#Richter,1,31#31. Ascher vertrieb nicht die Bewohner von Akko und die Bewohner von Zidon, sowie Ahlab, Achsib, Helba, Afik und Rehob.
6541#Richter,1,32#32. So wohnten die von Ascher inmitten der Kenaanäer, der Bewohner des Landes; denn sie hatten sie nicht vertrieben.
6542#Richter,1,33#33. Naftali vertrieb nicht die Bewohner von Bet-Schemesch und die Bewohner von Bet-Anat und wohnte so mitten unter den Kenaanäern, den Bewohnern des Landes. Doch die Bewohner von Bet-Schemesch und BetAnat wurden ihnen fronpflichtig.
6543#Richter,1,34#34. Und die Emoriter drängten die Söhne Dans ins Gebirge; denn sie ließen sie nicht ins Tal hinabkommen.
6544#Richter,1,35#35. So wagte es der Emoriter, in Har-Heres, in Ajjalon und in Schaalbim wohnen zu bleiben; doch die Hand des Hauses Josef ward wuchtig, und so wurden sie fronpflichtig.
6545#Richter,1,36#36. Aber das Gebiet des Emoriters war vom Akrabbim-Anstieg, von ha-Sela an und weiter hinauf.
6546#Richter,2,1#1. Da kam ein Sendbote des Ewigen vom Gilgal nach ha-Bochim hinauf; und er sprach: «Ich habe euch aus Mizraim heraufgeführt und euch in das Land gebracht, das ich euren Vätern zugeschworen, und habe gesprochen: Nie werde ich meinen Bund mit euch brechen.
6547#Richter,2,2#2. Ihr aber sollt keinen Bund schließen mit den Bewohnern dieses Landes, ihre Altäre sollt ihr niederreißen. Doch ihr habt nicht auf meine Stimme gehört. Was habt ihr da getan?
6548#Richter,2,3#3. Und so sage denn auch ich: Ich werde sie nicht vor euch vertreiben, damit sie euch zu Fangeisen und ihre Götter euch zum Fallstrick werden.»
6549#Richter,2,4#4. Es war nun, als der Bote des Ewigen diese Worte zu allen Kindern Jisraël geredet hatte, da hob das Volk seine Stimme und weinte.
6550#Richter,2,5#5. Und sie nannten jenen Ort Bochim-1- und opferten dort dem Ewigen. -1) Weinende.++
6551#Richter,2,6#6. Und Jehoschua hatte das Volk entlassen; da waren die Kinder Jisraël ein jeder nach seinem Besitz gezogen, um das Land in Besitz zu nehmen.
6552#Richter,2,7#7. Und das Volk diente dem Ewigen alle Tage Jehoschuas und alle Tage der Ältesten, die noch länger lebten nach Jehoschua, die das ganze große Werk des Ewigen gesehen hatten, das er an Jisraël getan.
6553#Richter,2,8#8. Dann starb Jehoschua, der Sohn Nuns, der Knecht des Ewigen, hundertzehn Jahre alt.
6554#Richter,2,9#9. Und sie begruben ihn im Gebiet seines Besitztums, in TimnatHeres auf dem Gebirge Efraim, nördlich vom Berg Gaasch.
6555#Richter,2,10#10. Und auch jenes ganze Geschlecht ward eingetan zu seinen Vätern, und es erstand ein anderes Geschlecht nach ihnen, das den Ewigen nicht kannte noch auch das Werk, das er für Jisraël getan.
6556#Richter,2,11#11. Da taten die Kinder Jisraël, was übel war in den Augen des Ewigen, und dienten den Baalen.
6557#Richter,2,12#12. Und sie verließen den Ewigen, den Gott ihrer Väter, der sie aus Mizraim geführt hatte, und gingen andern Göttern nach, von den Göttern der Völker, die rings um sie waren. Und sie warfen sich vor ihnen nieder und kränkten den Ewigen.
6558#Richter,2,13#13. Und sie verließen den Ewigen und dienten dem Baal und den Astarten.
6559#Richter,2,14#14. Da flammte des Ewigen Antlitz auf wider Jisraël, und er gab sie in die Hand von Plünderern, die sie plünderten, und lieferte sie in die Hand ihrer Feinde ringsum, daß sie nicht mehr standhalten konnten vor ihren Feinden.
6560#Richter,2,15#15. Überall, wohin sie auszogen, war die Hand des Ewigen auf ihnen zum Unheil, wie der Ewige gesprochen, und wie der Ewige es ihnen geschworen hatte. So waren sie sehr bedrängt.
6561#Richter,2,16#16. Da ließ der Ewige Richter erstehen, und sie halfen ihnen aus der Hand ihrer Plünderer.
6562#Richter,2,17#17. Aber auch auf ihre Richter hörten sie nicht, sondern buhlten andern Göttern nach und warfen sich vor ihnen nieder. Rasch gingen sie von dem Weg ab, den ihre Väter gewandelt waren, den Geboten des Ewigen gehorchend. Sie taten nicht so.
6563#Richter,2,18#18. Sooft nun der Ewige ihnen Richter erstehen ließ, war der Ewige mit dem Richter und half ihnen aus der Hand ihrer Feinde alle Tage des Richters, da es dem Ewigen leid tat ob ihres Gestöhns vor ihren Drängern und Drückern.
6564#Richter,2,19#19. Dann aber, wenn der Richter gestorben war, wurden sie rückfällig und handelten noch verderbter als ihre Väter, andern Göttern nachzugehn, ihnen zu dienen und sich vor ihnen niederzuwerfen. Sie ließen nichts fallen von ihrem Treiben und ihrem frechen Wandel.
6565#Richter,2,20#20. Da flammte des Ewigen Antlitz auf wider Jisraël, und er sprach: «Weil dieses Volk meinen Bund, den ich ihren Vätern geboten habe, übertreten und auf meine Stimme nicht gehört hat,
6566#Richter,2,21#21. so will auch ich niemand mehr vor ihnen vertreiben von den Völkern, die Jehoschua übrigließ, da er starb,
6567#Richter,2,22#22. um durch sie Jisraël zu prüfen, ob sie den Weg des Ewigen wahren, darin zu wandeln, wie ihre Väter ihn gewahrt, oder nicht.»
6568#Richter,2,23#23. So beließ der Ewige diese Völker, ohne sie schnell zu vertreiben, und gab sie nicht in die Hand Jehoschuas.
6569#Richter,3,1#1. Und dies sind die Völker, die der Ewige beließ, um durch sie Jisraël zu prüfen, alle die nicht kennengelernt all die Kriege um Kenaan,
6570#Richter,3,2#2. nur um der Kenntnis der künftigen Geschlechter der Kinder Jisraël willen, um sie den Krieg zu lehren; aber jene (Kriege), die ehedem waren, kannten sie nicht:
6571#Richter,3,3#3. Die fünf Fürstentümer der Pelischtäer, alle Kenaanäer, die Zidonier und die Hiwwiter, die auf dem Gebirge Libanon wohnten vom Berg Baal-Hermon bis Lebo von Hamat.
6572#Richter,3,4#4. Und sie dienten dazu, durch sie Jisraël zu prüfen, um zu erkennen, ob sie den Geboten des Ewigen gehorchen würden, die er ihren Vätern durch Mosche befohlen hatte.
6573#Richter,3,5#5. Und die Kinder Jisraël wohnten inmitten des Kenaani, Hitti und Emori, des Perisi, Hiwwi und Jebusi.
6574#Richter,3,6#6. Und sie nahmen deren Töchter sich zu Frauen, und ihre Töchter gaben sie deren Söhnen, und sie dienten ihren Göttern.
6575#Richter,3,7#7. So taten die Kinder Jisraël, was übel war in den Augen des Ewigen, und sie vergaßen den Ewigen, ihren Gott, und dienten den Baalen und Baumgottheiten.
6576#Richter,3,8#8. Da flammte des Ewigen Antlitz auf wider Jisraël, und er lieferte sie in die Hand Kuschan-Risch'ataims, des Königs von AramNaharaim, und die Kinder Jisraël waren Kuschan-Risch'ataim dienstbar, acht Jahre.
6577#Richter,3,9#9. Da schrien die Kinder Jisraël zum Ewigen, und der Ewige ließ ihnen einen Retter erstehen, der sie errettete: Otniël, den Sohn des Kenas, den jüngern Bruder Kalebs.
6578#Richter,3,10#10. Und über ihn kam der Geist des Ewigen, und er richtete Jisraël. Und er zog in den Kampf aus, und der Ewige gab Kuschan-Risch'ataim, den König von Aram, in seine Hand, und seine Hand wuchtete auf Kuschan-Risch'ataim.
6579#Richter,3,11#11. Und das Land hatte Ruhe vierzig Jahre. Dann starb Otniël, der Sohn des Kenas.
6580#Richter,3,12#12. Und die Kinder Jisraël taten weiter, was übel war in den Augen des Ewigen. Da gab der Ewige Eglon, dem König von Moab, Macht über Jisraël, weil sie getan, was übel war in den Augen des Ewigen.
6581#Richter,3,13#13. Und er sammelte um sich die Söhne Ammons und Amaleks, ging hin und schlug Jisraël, und sie nahmen die Palmenstadt ein.
6582#Richter,3,14#14. Und die Kinder Jisraël waren Eglon, dem König von Moab, dienstbar, achtzehn Jahre.
6583#Richter,3,15#15. Da schrien die Kinder Jisraël zum Ewigen, und der Ewige ließ ihnen einen Retter erstehen: Ehud, den Sohn Geras, den Binjaminiten, einen Mann, beiderseits rechthändig. Und die Kinder Jisraël sandten durch ihn ein Geschenk an Eglon, den König von Moab.
6584#Richter,3,16#16. Ehud aber verfertigte sich ein Schwert, das hatte zwei Schneiden, eine Spanne lang, und er gürtete es unter seinem Gewand an seine rechte Hüfte.
6585#Richter,3,17#17. Und er brachte das Geschenk vor Eglon, den König von Moab. Eglon aber war ein sehr feister Mann.
6586#Richter,3,18#18. Und es war, als er mit der Überreichung des Geschenks fertig war, da entließ er die Leute, die das Geschenk getragen hatten.
6587#Richter,3,19#19. Er aber kehrte wieder zurück von ha-Pesilim, das bei dem Gilgal liegt, und sprach: «Ein geheimes Wort habe ich an dich, o König!» Da sprach er: «Still!» Und alle, die bei ihm standen, gingen hinaus.
6588#Richter,3,20#20. Ehud aber war zu ihm gekommen, da er eben in dem gebälkten Obergemach saß, das für ihn allein bestimmt war. Da sprach Ehud: «Ein Gotteswort habe ich an dich.» Da erhob er sich von dem Sessel.
6589#Richter,3,21#21. Da fuhr Ehud mit seiner linken Hand aus, nahm das Schwert von seiner rechten Hüfte und stieß es ihm in den Leib,
6590#Richter,3,22#22. daß auch der Griff der Klinge eindrang; und das Fett schloß sich um die Klinge; denn er zog das Schwert nicht aus dem Leib. Dann ging er zum Fluchtausgang hinaus.
6591#Richter,3,23#23. Und Ehud trat in den Säulengang hinaus und verschloß die Türen des Obergemachs hinter sich und verriegelte sie.
6592#Richter,3,24#24. Eben war er hinausgegangen, als seine Diener kamen; da sahen sie, daß die Türen des Obergemachs verriegelt waren. Und sie dachten: Er verdeckt sich wohl nur die Beine in der gebälkten Kammer.
6593#Richter,3,25#25. Und sie warteten gar lange. Doch da er die Türen des Obergemachs nicht öffnete, nahmen sie den Schlüssel, schlossen auf und sieh, ihr Herr lag tot zu Boden.
6594#Richter,3,26#26. Ehud aber war entronnen, während sie so säumten; und er kam an ha-Pesilim vorüber und flüchtete sich nach Sëira.
6595#Richter,3,27#27. Als er aber heimkam, stieß er in das Horn im Gebirge Efraim, und die Kinder Jisraël zogen mit ihm vom Gebirge herab, er ihnen voran.
6596#Richter,3,28#28. Und er sprach zu ihnen: «Folgt mir nach, denn der Ewige hat eure Feinde, die Moabiter, in eure Hand gegeben.» Und sie zogen hinab, ihm nach, besetzten die Furten des Jardens nach Moab hin und ließen niemand hinüber.
6597#Richter,3,29#29. So schlugen sie Moab zu jener Zeit, an zehntausend Mann, jeden blühenden und kriegstüchtigen Mann, und keiner entrann.
6598#Richter,3,30#30. So beugte sich Moab zu jener Zeit unter die Hand Jisraëls, und das Land hatte Ruhe achtzig Jahre.
6599#Richter,3,31#31. Und nach ihm war Schamgar, der Sohn Anats. Er schlug die Pelischtäer, sechshundert Mann, mit einem Rinderstecken, und auch er rettete Jisraël.
6600#Richter,4,1#1. Aber die Kinder Jisraël taten weiter, was übel war in den Augen des Ewigen; Ehud aber war gestorben.
6601#Richter,4,2#2. Da lieferte sie der Ewige in die Hand Jabins, des Königs von Kenaan, der in Hazor regierte; und sein Heerführer war Sisera, der wohnte in Haroschet-ha-Gojim.
6602#Richter,4,3#3. Da schrien die Kinder Jisraël zum Ewigen; denn neunhundert eiserne Wagen hatte er, und er bedrängte die Kinder Jisraël mit Gewalt, zwanzig Jahre.
6603#Richter,4,4#4. Debora aber, eine gottbegeistete Frau, das Weib Lapidots, sie war Richterin in Jisraël zu jener Zeit.
6604#Richter,4,5#5. Und sie saß unter der Deborapalme zwischen ha-Rama und Bet-El im Gebirge Efraim, und die Kinder Jisraël kamen zu ihr hinauf zum Gericht.
6605#Richter,4,6#6. Sie sandte nun hin und ließ Barak, den Sohn Abinoams, aus Kedesch in Naftali rufen und sprach zu ihm: «Hat nicht der Ewige, der Gott Jisraëls, geboten: Geh, greif zu auf dem Berg Tabor und nimm mit dir zehntausend Mann von den Söhnen Naftalis und den Söhnen Sebuluns!
6606#Richter,4,7#7. Und ich will dir Sisera zubringen, den Heerführer Jabins, mit seinen Wagen und seinen Kriegsscharen an den Fluß Kischon und ihn in deine Hand geben.»
6607#Richter,4,8#8. Da sprach zu ihr Barak: «Wenn du mit mir gehst, will ich gehen; wenn du aber nicht mit mir gehst, gehe ich nicht.»
6608#Richter,4,9#9. Und sie sprach: «Wohl will ich mit dir gehen, doch wird es nicht dein Ruhm werden auf dem Weg, den du gehst, denn in eines Weibes Hand wird der Ewige Sisera liefern.» So machte sich Debora auf und zog mit Barak nach Kedesch.
6609#Richter,4,10#10. Darauf entbot Barak Sebulun und Naftali nach Kedesch, und es zogen hinauf, ihm nach, zehntausend Mann, und Debora zog mit ihm hinauf.
6610#Richter,4,11#11. Der Keniter Heber aber hatte sich von Kain, von den Söhnen Hobabs, des Schwiegervaters Mosches, getrennt und sein Zelt bis zur Eiche Bezaanannim hin aufgeschlagen, die bei Kedesch ist.
6611#Richter,4,12#12. Als man Sisera berichtete, daß Barak, der Sohn Abinoams, auf den Berg Tabor gezogen war,
6612#Richter,4,13#13. da entbot Sisera alle seine Wagen, neunhundert eiserne Wagen, und alles Volk, das bei ihm war, von Haroschet-ha-Gojim an den Fluß Kischon.
6613#Richter,4,14#14. Da sprach Debora zu Barak: «Auf! Denn das ist der Tag, an dem der Ewige Sisera in deine Hand gegeben hat. Ist doch der Ewige vor dir her ausgezogen!» Da zog Barak vom Berg Tabor herab, und zehntausend Mann ihm nach.
6614#Richter,4,15#15. Und der Ewige brachte Sisera und alle Wagen und das ganze Heerlager vor Barak in Verwirrung, ins Schwert hinein. Und Sisera stieg vom Wagen und floh zu Fuß.
6615#Richter,4,16#16. Barak aber setzte den Wagen und dem Heerlager nach bis nach Haroschet-ha-Gojim, und das ganze Heerlager Siseras fiel, ins Schwert hinein. Auch nicht einer blieb übrig.
6616#Richter,4,17#17. Und Sisera floh zu Fuß zum Zelt Jaëls, des Weibes des Keniters Heber; denn Friede war zwischen Jabin, dem König von Hazor, und dem Haus Hebers, des Keniters.
6617#Richter,4,18#18. Da trat Jaël heraus, Sisera entgegen, und sprach zu ihm: «Kehr ein, mein Herr, kehr ein bei mir, fürchte nichts!» Und er kehrte zu ihr ins Zelt ein, und sie deckte ihn mit dem Fell zu.
6618#Richter,4,19#19. Und er sprach zu ihr: «Gib mir doch ein wenig Wasser zu trinken, denn mich dürstet!» Da öffnete sie den Milchschlauch, gab ihm zu trinken und deckte ihn zu.
6619#Richter,4,20#20. Und er sprach zu ihr: «Stell dich an den Eingang des Zeltes, und wenn dann jemand kommt und dich fragt: ,Ist hier jemand?' So sprich: Nein!»
6620#Richter,4,21#21. Da ergriff Jaël, das Weib Hebers, einen Zeltpflock, nahm den Hammer in die Hand, trat leise an ihn heran und stieß ihm den Pflock in die Schläfe, daß er in die Erde eindrang. Er aber hatte geschlafen; da wurde er schwach und starb.
6621#Richter,4,22#22. Nun kam gerade Barak, der Sisera nachjagte. Da trat Jaël heraus, ihm entgegen, und sprach zu ihm: «Komm, daß ich dir den Mann zeige, den du suchst!» Und er trat zu ihr hinein, sieh, da lag Sisera tot, den Pflock in der Schläfe.
6622#Richter,4,23#23. So beugte Gott an jenem Tag Jabin, den König von Kenaan, vor den Kindern Jisraël.
6623#Richter,4,24#24. Und die Hand der Kinder Jisraël kam immer härter auf Jabin, den König von Kenaan, bis sie Jabin, den König von Kenaan, vernichtet hatten.
6624#Richter,5,1#1. Und es sangen Debora und Barak, der Sohn Abinoams, an jenem Tag und sprachen:
6625#Richter,5,2#2. Mit Zahlung von Gelübden in Jisraël, Mit Volkes Edelgaben preist den Ewigen!
6626#Richter,5,3#3. Hört, Könige, vernehmt es, Fürsten! Ich will dem Ewigen, ich will ihm singen, Besingen ich den Ewigen, Gott Jisraëls.
6627#Richter,5,4#4. Als, Ewiger, du auszogst von Seïr, Herschrittest aus Edoms Gefild, Da bebt' die Erde, ja, die Himmel troffen, Und auch die Wolken troffen Wasser.
6628#Richter,5,5#5. Die Berge flossen nieder vor dem Ewigen, Der Sinai vor dem Ewigen, Gott Jisraëls.
6629#Richter,5,6#6. In Schamgars Tagen, Sohns Anats, In Jaëls Tagen gabs mehr keine Straßen, Und die der Wege zogen, gingen krumme Pfade.
6630#Richter,5,7#7. Freisiedlung wagt man nicht in Jisraël, wagts nimmer, Bis daß ich aufgestanden, Debora, Aufstand als Mutter in Jisraël.
6631#Richter,5,8#8. Es hatte neue Götter sich erwählt! Gabs damals Kampf an den Toren, - Ob Schild und Lanze ward gesehn Bei vierzigtausenden in Jisraël!
6632#Richter,5,9#9. Mein Herz den Schreibekundigen in Jisraël, Den edel Schenkenden im Volk! Preist ihr den Ewigen!
6633#Richter,5,10#10. Die auf Zehorots Eselstuten reiten, Auf Middins (Tieren) sitzen Und die des Weges ziehen, (Denen) sagts,
6634#Richter,5,11#11. Sie sollen bei Trompeterschall am Schöpfbrunn Dort laut des Ewgen Gnadentaten künden, Heilstat an seiner Freisiedlung in Jisraël, Als zu den Toren niederschritt des Ewgen Volk:
6635#Richter,5,12#12. ,Auf, auf, Debora! Auf, auf, sag Sang! Steh auf, Barak, Raub dir Gefangene, Sohn Abinoams!'
6636#Richter,5,13#13. Der Hirten Restling zwang damals ein Volk, Der Ewige bezwang für mich die Helden.
6637#Richter,5,14#14. Von Efraim die, deren Wurzel in Amalek, Dir nach dann Binjamin mit deinen Stämmen. Von Machir kamen sie herab, die Schreibekundigen, Von Sebulun, Amtsschreibers Stab umfassend.
6638#Richter,5,15#15. Die Fürsten in Jissachar mit Debora, - Und treuen Lohn bringt (Jis-sachar) Barak! Ins Tal entsandt, ihm nach! In Rëubens Abteilungen gab's Große, Gabs kluge Schreiber;
6639#Richter,5,16#16. Warum denn bliebst du bei der Anrichte, Zu lauschen auf der Herden Blöken? Gabs Große doch bei Rëubens Abteilungen, Gabs kluge Räte!
6640#Richter,5,17#17. Gil'ad, der überm Jarden wohnt, und Dan - Warum weilt bei den Schiffen Ascher, des Sitz an Meeres Küste, An seinen Buchten wohnt er?
6641#Richter,5,18#18. Sebulun, Volk, dem Tode schändet es sein Leben, Und Naftali, auf Höhen des Gefilds.
6642#Richter,5,19#19. Da kamen Könige und kämpften, Da kämpften Könige Kenaans Bei Ta'nach, an Megiddos Wassern. Gewinn an Silber holten sie sich nicht.
6643#Richter,5,20#20. Vom Himmel her sie stritten, Die Sterne her von ihren Bahnen Mit Sisera sie stritten.
6644#Richter,5,21#21. Der Fluß Kischon, er rafft sie, Der Fluß von Kedumim, der Fluß Kischon. Mit Macht trittst, meine Seele, du einher!
6645#Richter,5,22#22. Da hämmerten der Rosse Hufe Im Traben, Trappen ihrer Helden.
6646#Richter,5,23#23. ,Verflucht Meros', so spricht des Ewgen Bote, ,Flucht, fluchet seinen Wohnern, Weil sie nicht kamen zu des Ewgen Hilfe, Des Ewgen Hilfe bei den Helden!'
6647#Richter,5,24#24. Gesegnet vor den Frauen sei Jaël, Das Weib des Heber, des Keniters, Vor Fraun im Zelt gesegnet!
6648#Richter,5,25#25. Um Wasser bat er, Milch gab sie, In der Hirten Schüssel reicht' sie Rahm.
6649#Richter,5,26#26. Die Hand streckt nach dem Pflock sie aus, Die Rechte nach dem Arbeitshammer. Haut' ein auf Sisera, schlug ihm den Kopf, Zerschmettert' und durchbohrte seine Schläfe.
6650#Richter,5,27#27. Zu ihren Füßen brach er nieder, sank, lag da, Zu ihren Füßen brach er nieder, fiel. Da wo er niederbrach, da lag er, totgeschlagen.
6651#Richter,5,28#28. Durchs Fenster schaut und jammert Die Mutter Siseras, durchs Gitter: ,Warum doch zögert sein Gefährt zu kommen? Warum doch säumen seiner Wagen Tritte?'
6652#Richter,5,29#29. Die Weisen ihrer Edelfrauen tun ihr Antwort, Auch selbst gibt sie mit Worten sich Bescheid:
6653#Richter,5,30#30. ,Gewiß, sie finden, teilen Beute, Geschenk, Geschenke für der Männer Kopf, Der Beute Schatz für Sisera, Der Beute Schatz, geplündert, Geplünderte Schätze, In Haufen Beute!'
6654#Richter,5,31#31. So gehen unter alle deine Feinde, Ewiger, Doch die ihn lieben - Wie Sonne strahlt in ihrer Macht!» Dann hatte das Land Ruhe vierzig Jahre.
6655#Richter,6,1#1. Und die Kinder Jisraël taten, was übel war in den Augen des Ewigen. Da gab sie der Ewige in die Hand Midjans, sieben Jahre.
6656#Richter,6,2#2. Und die Hand Midjans wuchtete auf Jisraël. Wegen Midjans machten sich die Kinder Jisraël die Schachte in den Bergen und die Höhlen und Bergvesten.
6657#Richter,6,3#3. Und es war, so oft Jisraël gesät hatte, zogen Midjan, die Amalekiter und die Söhne des Ostens heran gegen sie.
6658#Richter,6,4#4. Und sie lagerten sich wider sie und vernichteten den Ertrag des Landes bis gegen Asa hin. Und sie ließen keinerlei Lebensmittel in Jisraël übrig, noch auch Schafe, Rinder und Esel.
6659#Richter,6,5#5. Denn mit ihren Herden und Zelten zogen sie heran und kamen, wie Heuschrecken so viel, und sie und ihre Kamele waren ohne Zahl, und sie kamen in das Land, um es zu verwüsten.
6660#Richter,6,6#6. So verarmte Jisraël gar sehr wegen Midjan. Da schrien die Kinder Jisraël zum Ewigen.
6661#Richter,6,7#7. Es war nun, als die Kinder Jisraël wegen Midjans zum Ewigen schrien,
6662#Richter,6,8#8. da sandte der Ewige einen gottbegeisteten Mann zu den Kindern Jisraël, und der sprach zu ihnen: «So spricht der Ewige, der Gott Jisraëls: Ich habe euch aus Mizraim heraufgebracht und euch aus dem Sklavenhaus geführt.
6663#Richter,6,9#9. Ich habe euch errettet aus der Hand der Mizräer und aus der Hand aller eurer Bedrücker, habe sie vor euch vertrieben und euch ihr Land gegeben.
6664#Richter,6,10#10. Und ich habe zu euch gesagt: ,Ich, der Ewige, bin euer Gott; fürchtet nicht die Götter der Emoriter, in deren Land ihr wohnt.' Ihr aber habt auf meine Stimme nicht gehört.»
6665#Richter,6,11#11. Da kam ein Sendbote des Ewigen und er saß unter der Terebinthe bei Ofra, das dem Abiësriten Joasch gehörte; und Gid'on, sein Sohn, klopfte eben Weizen in der Kelter, um ihn vor Midjan zu bergen.
6666#Richter,6,12#12. Da erschien ihm der Bote des Ewigen und sprach zu ihm: «Der Ewige mit dir, du wackrer Held!»
6667#Richter,6,13#13. Da sprach zu ihm Gid'on: «Ach, mein Herr! Ist so der Ewige mit uns, warum denn hat uns alles dies betroffen? Und wo sind alle seine Wundertaten, von denen unsere Väter uns erzählten, sprechend: ,Hat der Ewige uns nicht aus Mizraim heraufgeführt?' Jetzt aber hat der Ewige uns verstoßen und uns in Midjans Hand gegeben.»
6668#Richter,6,14#14. Da wandte sich der Ewige zu ihm und sprach: «Geh mit dieser deiner Kraft und rette Jisraël aus der Hand Midjans. Habe doch ich dich gesandt!»
6669#Richter,6,15#15. Er aber sprach zu ihm: «Ach, Herr! Womit soll ich Jisraël erretten? Sieh, mein Geschlecht ist das Geringste in Menaschsche, und ich bin der Jüngste in meines Vaters Haus.»
6670#Richter,6,16#16. Da sprach der Ewige zu ihm: «Weil ich mit dir sein werde! So wirst du Midjan schlagen wie einen Mann.»
6671#Richter,6,17#17. Da sprach er zu ihm: «Wenn ich denn Gunst in deinen Augen gefunden habe, so wirke mir ein Wunderzeichen, daß du mit mir redest.
6672#Richter,6,18#18. Weiche doch nicht von hier, bis ich zu dir komme und meine Gabe herausbringe und sie vor dich lege.» Und er sprach: «Ich will bleiben, bis du zurückkommst.»
6673#Richter,6,19#19. Und Gid'on ging hinein, bereitete ein Ziegenböcklein und ein Efa Mehl als ungesäuerte Brote, das Fleisch tat er in den Korb und die Brühe in den Topf und brachte es hinaus zu ihm unter die Terebinthe und reichte es dar.
6674#Richter,6,20#20. Da sprach zu ihm der Bote Gottes: «Nimm das Fleisch und die ungesäuerten Brote und lege sie an jenen Felsen; die Brühe aber schütte aus.» Und er tat so.
6675#Richter,6,21#21. Da streckte der Bote des Ewigen das Ende des Stabes hin, der in seiner Hand war, und berührte das Fleisch und die ungesäuerten Brote; da stieg das Feuer aus dem Felsen empor und verzehrte das Fleisch und die ungesäuerten Brote. Der Bote des Ewigen aber schwand ihm aus den Augen.
6676#Richter,6,22#22. Da sah Gid'on, daß es ein Bote des Ewigen gewesen, und Gid'on sprach: «Ach, Herr, o Gott! Weil ich doch einen Boten des Ewigen geschaut von Angesicht zu Angesicht!»
6677#Richter,6,23#23. Der Ewige aber sprach zu ihm: «Friede mit dir! Fürchte nicht, du wirst nicht sterben!»
6678#Richter,6,24#24. Da baute Gid'on dort einen Altar dem Ewigen und nannte ihn: «Der Ewige ist Friede.» Bis zu diesem Tag steht er noch in dem Ofra derer von Abiëser.
6679#Richter,6,25#25. Es war aber in jener Nacht, da sprach zu ihm der Ewige: «Nimm den jungen Stier deines Vaters und den zweiten, siebenjährigen Stier, reiße den Baalsaltar nieder, der deinem Vater gehört, und den Weihbaum, der neben ihm steht, hau um.
6680#Richter,6,26#26. Dann erbaue einen Altar dem Ewigen, deinem Gott, auf der Spitze dieser Bergveste mit der (Stein)schicht, und nimm den zweiten Stier und bringe ihn als Hochopfer dar mit dem Holz des Weihbaums, den du umhaust.»
6681#Richter,6,27#27. Da nahm Gid'on zehn Mann von seinen Knechten und tat, wie der Ewige zu ihm geredet hatte. Weil er aber vor seines Vaters Haus und vor den Leuten der Stadt fürchtete, es bei Tag zu tun, tat er es bei Nacht.
6682#Richter,6,28#28. Als nun die Leute der Stadt am Morgen aufstanden, sieh, da war der Altar des Baal niedergerissen und der Weihbaum, der neben ihm stand, umgehauen, der zweite Stier aber war dargebracht auf dem erbauten Altar!
6683#Richter,6,29#29. Da sprachen sie einer zum andern: «Wer hat dies getan?» Und sie fragten nach und forschten, da sagte man: «Gid'on, der Sohn Joaschs, hat dies getan.»
6684#Richter,6,30#30. Da sprachen die Leute der Stadt zu Joasch: «Gib deinen Sohn heraus, daß er sterbe, weil er den Altar des Baal niedergerissen und den Weihbaum neben ihm umgehauen hat.»
6685#Richter,6,31#31. Da sprach Joasch zu allen, die ihn umstanden: «Braucht ihr für den Baal zu streiten oder ihr ihm zu helfen? Wer für ihn streitet, wird getötet werden bis zum Morgen. Ist er ein Gott, so mag er für sich streiten, weil man seinen Altar niedergerissen hat.»
6686#Richter,6,32#32. Und man nannte ihn an jenem Tag Jerubbaal, was besagt: Mag der Baal mit ihm streiten, weil er seinen Altar niedergerissen hat.
6687#Richter,6,33#33. Ganz Midjan aber und Amalek und die Söhne des Ostens hatten sich gesammelt, waren herübergezogen und lagerten sich im Tal Jisreel.
6688#Richter,6,34#34. Aber der Geist des Ewigen fuhr in Gid'on, und er stieß in die Posaune, da sammelten sich die von Abiëser, ihm nach.
6689#Richter,6,35#35. Und Boten sandte er aus in ganz Menaschsche, und auch die sammelten sich, ihm nach; und Boten sandte er aus in Ascher, Sebulun und Naftali, und sie zogen herauf, ihnen entgegen.
6690#Richter,6,36#36. Da sprach Gid'on zu Gott: «Wenn du Jisraël durch meine Hand erretten willst, wie du gesagt hast,
6691#Richter,6,37#37. wohlan! Ich lege die Wollschur hin in der Tenne: Wenn auf der Schur allein Tau sein wird, auf dem ganzen Boden aber Trockenheit, so werde ich erkennen, daß du Jisraël durch meine Hand retten wirst, wie du gesagt hast.»
6692#Richter,6,38#38. Und es geschah so. Als er am andern Morgen aufstand und die Schur ausdrückte, preßte er Tau aus der Schur, die Schüssel voll Wasser.
6693#Richter,6,39#39. Gid'on aber sprach zu Gott: «Mag dein Angesicht nicht aufflammen gegen mich, wenn ich noch diesmal rede! Ich will nur diesmal noch es erproben mit der Schur: Soll doch Trockenheit sein an der Schur allein, auf dem ganzen Boden aber sei Tau!»
6694#Richter,6,40#40. Da tat Gott so in jener Nacht: Es war Trockenheit an der Schur allein, auf dem ganzen Boden aber lag Tau.
6695#Richter,7,1#1. Da machten sich Jerubbaal, das ist Gid'on, und alles Volk, das bei ihm war, früh auf und lagerten sich bei dem Quell Harod. Das Lager Midjans aber war nördlich von ihm, am Hügel des Weisers-1- im Tal. -1) -+More-.++
6696#Richter,7,2#2. Da sprach der Ewige zu Gid'on: «Zu viel ist das Volk, das bei dir ist, als daß ich Midjan in seine Hand geben sollte; sonst könnte Jisraël sich gegen mich rühmen und sagen: Meine Hand hat mir Rettung geschafft.
6697#Richter,7,3#3. So rufe denn aus vor den Ohren des Volkes und sprich: Wer furchtsam und ängstlich-1- ist, der kehre um und wende sich vom Berg Gil'ad!» Da kehrten von dem Volk zweiundzwanzigtausend um, und zehntausend blieben. -1) -+hared-.++
6698#Richter,7,4#4. Der Ewige aber sprach zu Gid'on: «Noch ist des Volkes zu viel. Führ sie hinab an das Wasser, daß ich sie dir dort sichte. Und es soll sein: Der, von dem ich dir sage, er soll mit dir gehen, der gehe mit dir, jeder aber, von dem ich sage, er soll nicht mit dir gehen, der gehe nicht.»
6699#Richter,7,5#5. Da führte er das Volk an das Wasser hinab, und der Ewige sprach zu Gid'on: «Jeden, der mit der Zunge vom Wasser (in der Hand) leckt, wie der Hund leckt, den stelle besonders, und jeden, der sich auf die Knie niederläßt, um zu trinken.»
6700#Richter,7,6#6. Da war die Zahl derer, die leckten, mit der Hand zum Mund, dreihundert Mann, alles übrige Volk aber hatte sich auf die Knie niedergelassen, um Wasser zu trinken.
6701#Richter,7,7#7. Da sprach der Ewige zu Gid'on: «Mit den dreihundert Mann, die leckten, will ich euch erretten und Midjan in deine Hand geben; das ganze Volk aber ziehe, ein jeder nach seinem Ort.»
6702#Richter,7,8#8. Und sie nahmen den Mundvorrat des Volkes und ihre Posaunen mit sich. Alle Mannschaft Jisraëls aber entließ er, jeden nach seinen Zelten, doch die dreihundert Mann behielt er. Das Lager Midjans aber war abwärts von ihm im Tal.
6703#Richter,7,9#9. Es war aber in jener Nacht, da sprach zu ihm der Ewige: «Auf, geh hinab ins Lager, denn ich habe es in deine Hand gegeben!
6704#Richter,7,10#10. Fürchtest du aber hinabzugehn, so geh du mit deinem Knappen Pura zum Lager hinunter
6705#Richter,7,11#11. und höre, was sie sprechen. Und danach werden deine Hände sich festigen, ins Lager hinabzuziehn.» Da ging er mit seinem Knappen Pura hinunter an den Rand der Heerhaufen im Lager.
6706#Richter,7,12#12. Midjan aber, Amalek und alle Söhne des Ostens lagen da im Tal, wie die Heuschrecken so viel, und ihre Kamele waren ohne Zahl, wie der Sand am Ufer des Meeres so viel.
6707#Richter,7,13#13. Und Gid'on kam, da erzählte eben ein Mann seinem Gefährten einen Traum und sprach: «Sieh, ich hatte einen Traum, da sah ich, wie eine Scheibe Gerstenbrot durch das Lager Midjans rollte. Sie kam bis zum Zelt, traf es, daß es umfiel, und kehrte es nach oben, so daß das Zelt einfiel.»
6708#Richter,7,14#14. Da hob sein Gefährte an und sprach: «Das ist nichts als das Schwert Gid'ons, des Sohnes Joaschs, des Mannes von Jisraël. In seine Hand hat Gott Midjan gegeben und das ganze Lager.»
6709#Richter,7,15#15. Es war nun, als Gid'on die Erzählung des Traums und seine Deutung hörte, da warf er sich nieder. Dann kehrte er in das Lager Jisraëls zurück und sprach: «Auf! Denn in eure Hand hat der Ewige das Lager Midjans gegeben.»
6710#Richter,7,16#16. Dann teilte er die dreihundert Mann in drei Ausläufe und gab ihnen allen Posaunen und leere Krüge in die Hand; und Fackeln waren in den Krügen.
6711#Richter,7,17#17. Und er sprach zu ihnen: «Mir seht es ab, und tut ebenso! Seht, wenn ich an den Rand des Lagers komme, wie ich dann tue, so tut ihr.
6712#Richter,7,18#18. Werden dann ich und alle, die mit mir sind, in die Posaune stoßen, dann sollt auch ihr in die Posaunen stoßen rings um das ganze Lager und rufen: ,Für den Ewigen und Gid'on!'»
6713#Richter,7,19#19. So kam Gid'on mit den hundert Mann, die bei ihm waren, an den Rand des Lagers, zu Anfang der mittlern Nachtwache, da sie eben die Wächter aufgestellt hatten. Und sie stießen in die Posaunen und zerschlugen die Krüge, die sie in der Hand hatten.
6714#Richter,7,20#20. Und die drei Ausläufe stießen in die Posaunen, zerbrachen die Krüge, ergriffen mit der linken Hand die Fackeln, mit der rechten die Posaunen, um zu blasen, und riefen: «Das Schwert für den Ewigen und Gid'on!»
6715#Richter,7,21#21. Und sie blieben stehen, ein jeder an seiner Stelle, rings um das Lager. Das ganze Lager aber rannte umher, schrie und floh.
6716#Richter,7,22#22. Und sie bliesen die dreihundert Posaunen, und der Ewige richtete das Schwert eines jeden gegen seinen Gefährten und gegen das ganze Lager, und das Heerlager floh bis Bet-ha-Schitta, gegen Zerera hin, bis an den Rand von Abel-Mehola bei Tabbat.
6717#Richter,7,23#23. Dann sammelten sich die Männer Jisraëls aus Naftali, Ascher und ganz Menaschsche und jagten Midjan nach.
6718#Richter,7,24#24. Und Boten sandte Gid'on aus durch das ganze Gebirge Efraim und ließ sagen: «Kommt herab, Midjan entgegen, und besetzt ihnen das Wasser bis Bet-Bara und den Jarden.» Da sammelten sich alle Männer Efraims, und sie besetzten das Wasser bis Bet-Bara und den Jarden.
6719#Richter,7,25#25. Und sie nahmen zwei Fürsten Midjans gefangen, Oreb und Seeb, und erschlugen Oreb bei dem Oreb-Felsen, und Seeb erschlugen sie bei der Seeb-Kelter. Dann setzten sie Midjan nach, und die Köpfe Orebs und Seebs brachten sie zu Gid'on auf die andere Seite des Jardens.
6720#Richter,8,1#1. Die Männer von Efraim aber sprachen zu ihm: «Was hast du uns da getan, daß du uns nicht riefst, als du auszogst, gegen Midjan zu kämpfen?» Und sie zankten heftig mit ihm.
6721#Richter,8,2#2. Da sprach er zu ihnen: «Was habe ich denn schon gleich euch getan? Ist nicht die Nachlese Efraims besser als die Ernte Abiësers?
6722#Richter,8,3#3. In eure Hand hat Gott die Fürsten Midjans gegeben, Oreb und Seeb. Und was vermochte ich gleich euch zu tun?» Da legte sich ihr Zorn gegen ihn, als er solches redete.
6723#Richter,8,4#4. Und Gid'on kam an den Jarden und setzte hinüber, er und die dreihundert Mann, die bei ihm waren, ermattet auf der Verfolgung.
6724#Richter,8,5#5. Und er sprach zu den Männern von Sukkot: «Gebt doch dem Volk, das mir folgt, Flachbrote, denn sie sind ermattet, und ich jage Sebah und Zalmunna nach, den Königen von Midjan.»
6725#Richter,8,6#6. Da sprachen die Oberen von Sukkot: «Hast du denn die Hand Sebahs und Zalmunnas in deinem Griff, daß wir deinem Heer Brot geben sollten?»
6726#Richter,8,7#7. Da sprach Gid'on: «Darum, wenn der Ewige Sebah und Zalmunna in meine Hand gibt, werde ich euren Leib dreschen mit den Dornen der Wüste und den Stechdisteln.»
6727#Richter,8,8#8. Von dort zog er nach Penuël und redete zu ihnen ebenso. Aber die Männer von Penuël antworteten ihm, wie die von Sukkot geantwortet hatten.
6728#Richter,8,9#9. Da sprach er auch zu den Männern von Penuël: «Wenn ich in Frieden zurückkehre, werde ich diesen Turm niederreißen.»
6729#Richter,8,10#10. Sebah und Zalmunna aber waren in Karkor, und ihr Heerlager war bei ihnen, etwa fünfzehntausend, alle die übrig geblieben waren vom ganzen Heerlager der Söhne des Ostens. Die Gefallenen aber waren hundertzwanzigtausend Mann, die ein Schwert führten.
6730#Richter,8,11#11. Da zog Gid'on den Weg der Zeltbewohner hinauf, östlich von Nobah und Jogbeha, und schlug das Heerlager, während das Lager sich sicher glaubte.
6731#Richter,8,12#12. Und Sebah und Zalmunna flohen; er aber jagte ihnen nach, fing beide Könige von Midjan ab, Sebah und Zalmunna, und setzte das ganze Lager in Schrecken.
6732#Richter,8,13#13. Dann kehrte Gid'on, der Sohn Joaschs, vom Kampf zurück, über den Anstieg von ha-Heres.
6733#Richter,8,14#14. Und er griff einen Burschen auf von den Männern von Sukkot und fragte ihn aus; und er schrieb ihm die Oberen von Sukkot und seine Ältesten auf, siebenundsiebzig Mann.
6734#Richter,8,15#15. Dann kam er zu den Männern von Sukkot und sprach: «Da sind nun Sebah und Zalmunna, um die ihr mich gehöhnt habt, sprechend: ,Hast du denn die Hand Sebahs und Zalmunnas schon in deinem Griff, daß wir deinen erschöpften Leuten Brot geben sollten?»'
6735#Richter,8,16#16. Da nahm er die Ältesten der Stadt und dazu die Dornen der Wüste und die Stechdisteln und züchtigte damit die Männer von Sukkot.
6736#Richter,8,17#17. Und den Turm von Penuël riß er nieder und erschlug die Männer der Stadt.
6737#Richter,8,18#18. Dann sprach er zu Sebah und Zalmunna: «Wie waren die Männer, die ihr in Tabor erschlagen habt?» Sie sprachen: «Wie du, so sie, (ganz) eins, gleich der Gestalt der Königssöhne.»
6738#Richter,8,19#19. Da sprach er: «Meine Brüder, meiner Mutter Söhne waren sie. Der Ewige lebt! Hättet ihr sie am Leben gelassen, würde ich euch nicht töten.»
6739#Richter,8,20#20. Da sprach er zu seinem Erstgeborenen Jeter: «Auf, erschlage sie!» Aber der Knabe zog sein Schwert nicht; denn er fürchtete, weil er noch ein Knabe war.
6740#Richter,8,21#21. Da sprachen Sebah und Zalmunna: «Auf, du, stoß du uns nieder! Denn wie der Mann, so seine Kraft.» Da stand Gid'on auf und erschlug Sebah und Zalmunna. Und er nahm die Möndchen, die an den Hälsen ihrer Kamele waren.
6741#Richter,8,22#22. Nun sprachen die Männer von Jisraël zu Gid'on: «Herrsche über uns, so du, wie dein Sohn und deines Sohnes Sohn, denn du hast uns aus der Hand Midjans gerettet.»
6742#Richter,8,23#23. Aber Gid'on sprach zu ihnen: «Nicht will ich über euch herrschen, noch soll mein Sohn über euch herrschen, der Ewige soll über euch herrschen.»
6743#Richter,8,24#24. Und Gid'on sprach zu ihnen: «Erbitten will ich mir etwas von euch! Gebt mir ein jeder die Ringe seiner Beute.» Denn sie hatten goldene Ringe, da sie Jischmaëliter waren.
6744#Richter,8,25#25. Da sprachen sie: «Wir wollen sie dir geben.» Und sie breiteten das Tuch aus, und warfen dahin jeder die Ringe seiner Beute.
6745#Richter,8,26#26. Da war das Gewicht der goldenen Ringe, die er sich erbeten hatte, eintausendsiebenhundert (Schekel) Gold, ohne die Möndchen, die Ohrgehänge und Purpurkleider, welche die Könige von Midjan getragen hatten, und ohne die Ketten an dem Hals ihrer Kamele.
6746#Richter,8,27#27. Und Gid'on machte es zum Efod und stellte es auf in seiner Stadt, Ofra. Und ganz Jisraël buhlte ihm dort nach, und es wurde für Gid'on und sein Haus zum Fallstrick.
6747#Richter,8,28#28. Midjan aber war gebeugt vor den Kindern Jisraël, daß sie ihr Haupt fortan nicht heben konnten. Und das Land hatte vierzig Jahre Ruhe in den Tagen Gid'ons.
6748#Richter,8,29#29. Und Jerubbaal, der Sohn Joaschs, ging hin und blieb in seinem Haus.
6749#Richter,8,30#30. Und Gid'on hatte siebzig Söhne, seine Leibesnachkommen; denn er hatte viele Frauen.
6750#Richter,8,31#31. Und auch seine Kebse in Schechem gebar ihm einen Sohn, den nannte er Abimelech.
6751#Richter,8,32#32. Dann starb Gid'on, der Sohn Joaschs in schönem Greisenalter und wurde begraben im Grab seines Vaters Joasch im Ofra derer von Abiëser.
6752#Richter,8,33#33. Es war aber nachdem Gid'on gestorben war, da buhlten die Kinder Jisraël wieder den Baalen nach und machten sich den Baal-Berit zum Gott.
6753#Richter,8,34#34. Nicht gedachten die Kinder Jisraël des Ewigen, ihres Gottes, der sie aus der Hand aller ihrer Feinde ringsum gerettet hatte.
6754#Richter,8,35#35. Auch erwiesen sie keine Liebe dem Haus Jerubbaal-Gid'ons gemäß all dem Guten, das er Jisraël erwiesen hatte.
6755#Richter,9,1#1. Und Abimelech, der Sohn Jerubbaals, ging nach Schechem zu den Brüdern seiner Mutter und redete zu ihnen und zum ganzen Geschlecht vom Haus des Vaters seiner Mutter und sprach:
6756#Richter,9,2#2. «Redet doch vor den Ohren aller Bürger von Schechem: Was ist euch besser: Daß siebzig Männer, alle Söhne Jerubbaals, über euch herrschen, oder daß ein Mann über euch herrsche? Gedenkt aber, daß ich euer Fleisch und Bein bin!»
6757#Richter,9,3#3. Da redeten die Brüder seiner Mutter seinetwegen alle diese Worte vor den Ohren aller Bürger von Schechem, und ihr Herz neigte sich Abimelech zu, weil sie sagten: «Unser Bruder ist er.»
6758#Richter,9,4#4. Und sie gaben ihm siebzig Silberstücke aus dem Haus des Baal-Berit, und damit dang sich Abimelech leere, habelose Männer, die ihm nachfolgten.
6759#Richter,9,5#5. Und er kam zu seines Vaters Haus nach Ofra und tötete seine Brüder, die Söhne Jerubbaals, siebzig Mann auf einem Stein. Es blieb aber Jotam übrig, der jüngste Sohn Jerubbaals, denn er hatte sich versteckt.
6760#Richter,9,6#6. Dann versammelten sich alle Bürger von Schechem und ganz Bet-Millo und gingen hin und machten Abimelech zum König bei der Standmalseiche, die zu Schechem ist.
6761#Richter,9,7#7. Und man berichtete das Jotam; da ging er hin, stellte sich auf den Gipfel des Berges Gerisim, hob seine Stimme und rief und sprach zu ihnen: «Hört auf mich, ihr Bürger von Schechem, Daß auch Gott auf euch höre!
6762#Richter,9,8#8. Einst gingen die Bäume, Einen König über sich zu salben. Und sie sprachen zum Ölbaum: Sei König über uns!
6763#Richter,9,9#9. Da sprach zu ihnen der Ölbaum: Sollt meine Fettigkeit ich lassen, Womit durch mich man Götter ehrt und Menschen, Um hinzugehn, zu schweifen ob den Bäumen?
6764#Richter,9,10#10. Da sprachen die Bäume zum Feigenbaum: Komm du, sei König über uns!
6765#Richter,9,11#11. Da sprach zu ihnen der Feigenbaum: Sollt meine Süßigkeit ich lassen Und meine köstliche Frucht, Um hinzugehn, zu schweifen ob den Bäumen?
6766#Richter,9,12#12. Da sprachen die Bäume zum Weinstock: Komm du, sei König über uns!
6767#Richter,9,13#13. Da sprach zu ihnen der Weinstock: Sollt meinen Most ich lassen, Der Gott erfreut und Menschen, Um hinzugehn, zu schweifen ob den Bäumen?
6768#Richter,9,14#14. Da sprachen alle Bäume zum Dornstrauch: Komm du, sei König über uns!
6769#Richter,9,15#15. Und der Dornstrauch sprach zu den Bäumen: Wollt wirklich ihr zum König über euch mich salben, So kommt und berget euch in meinem Schatten. Wenn aber nicht, Soll Feuer aus dem Dornstrauch fahren Und fressen des Libanon Zedern!
6770#Richter,9,16#16. Nun denn, wenn ihr treu und untadlig gehandelt habt, als ihr Abimelech zum König machtet, und wenn ihr wohl gehandelt habt an Jerubbaal und seinem Haus und ihm nach dem Verdienst seiner Hände vergolten habt -
6771#Richter,9,17#17. da doch mein Vater für euch gekämpft, sein Leben von sich geworfen und euch aus der Hand Midjans gerettet hat,
6772#Richter,9,18#18. während ihr euch heute gegen das Haus meines Vaters erhoben, seine Söhne - siebzig Mann auf einem Stein - erschlagen und Abimelech, den Sohn seiner Magd, zum König über die Bürger von Schechem gemacht habt, weil er euer Bruder ist.
6773#Richter,9,19#19. Wenn ihr so treu und untadlig an Jerubbaal und seinem Haus gehandelt habt an diesem Tag, so freut euch Abimelechs, und freue auch er sich euer!
6774#Richter,9,20#20. Wenn aber nicht, so fahre Feuer aus von Abimelech und verzehre die Bürger von Schechem und Bet-Millo, und fahre Feuer aus von den Bürgern Schechems und von Bet-Millo und verzehre Abimelech!»
6775#Richter,9,21#21. Dann entwich Jotam und floh und ging nach Beer und blieb dort wegen seines Bruders Abimelech.
6776#Richter,9,22#22. Und Abimelech herrschte über Jisraël drei Jahre,
6777#Richter,9,23#23. da sandte Gott einen bösen Geist zwischen Abimelech und die Bürger von Schechem, und die Bürger von Schechem wurden Abimelech untreu.
6778#Richter,9,24#24. Auf daß der Frevel an den siebzig Söhnen Jerubbaals heimkäme, und ihr Blut gelegt würde auf ihren Bruder Abimelech, der sie erschlagen, und auf die Bürger von Schechem, die ihm die Hände gefestigt, seine Brüder zu erschlagen.
6779#Richter,9,25#25. Und die Bürger von Schechem legten gegen ihn Lauerer auf die Höhen der Berge, die jeden, der des Weges an ihnen vorüberzog, beraubten. Das wurde Abimelech berichtet.
6780#Richter,9,26#26. Und es kam Gaal, der Sohn Ebeds, mit seinen Brüdern, und sie zogen durch Schechem; da setzten die Bürger von Schechem auf ihn ihr Vertrauen.
6781#Richter,9,27#27. Und sie zogen aufs Feld hinaus, hielten Lese in ihren Weingärten, kelterten und veranstalteten ein Jubelfest. Dann gingen sie in das Haus ihres Gottes, aßen und tranken und fluchten Abimelech.
6782#Richter,9,28#28. Da sprach Gaal, der Sohn Ebeds: «Wer ist Abimelech und wer Schechem, daß wir ihm dienen? Ja, der Sohn Jerubbaals und Sebul, sein Beamter, ihr dient den Männern Hamors, des Vaters von Schechem! Warum aber sollten wir ihm dienen?
6783#Richter,9,29#29. Gäbe doch wer dieses Volk in meine Hand, ich wollte Abimelech abtun!» Und er ließ Abimelech sagen: «Mehre dein Heer und zieh aus!»
6784#Richter,9,30#30. Als aber Sebul, der Oberste der Stadt, die Worte Gaals, des Sohnes Ebeds, hörte, da flammte sein Antlitz,
6785#Richter,9,31#31. und er sandte Boten an Abimelech in Torma, ihm zu sagen: «Sieh, Gaal, der Sohn Ebeds, und seine Brüder sind nach Schechem gekommen, und sie drängen die Stadt gegen dich.
6786#Richter,9,32#32. Und nun, mach dich nachts auf, du und das Volk, das bei dir ist, und leg dich auf dem Feld in den Hinterhalt.
6787#Richter,9,33#33. Am Morgen aber, sobald die Sonne aufgeht, brich früh auf, und schwärme aus gegen die Stadt. Da wird er dann mit seinen Leuten gegen dich hinausziehn, und du magst ihm tun, wie deine Hand vermag.»
6788#Richter,9,34#34. Da machte sich Abimelech mit allem Volk, das bei ihm war, des Nachts auf, und sie legten sich gegen Schechem in den Hinterhalt in vier Ausläufen.
6789#Richter,9,35#35. Und Gaal, der Sohn Ebeds, zog aus; und er hielt am Eingang des Stadttors, als Abimelech mit dem Volk, das bei ihm war, aus dem Hinterhalt hervorbrach.
6790#Richter,9,36#36. Da bemerkte Gaal das Volk und sprach zu Sebul: «Sieh, Volk kommt da herab von den Höhen der Berge!» Doch Sebul sprach zu ihm: «Den Schatten der Berge siehst du für Menschen an.»
6791#Richter,9,37#37. Da sprach Gaal noch weiter: «Sieh, Volk kommt da heran vom Leib der Erde, und ein Auslauf kommt des Weges von der Wolkendeuter-Eiche.»
6792#Richter,9,38#38. Da sprach zu ihm Sebul: «Wo ist denn nun dein Maul, da du sprachst: ,Wer ist Abimelech, daß wir ihm dienen?' Das ist ja das Volk, das du verachtet hast. Zieh doch jetzt aus und kämpfe mit ihm!»
6793#Richter,9,39#39. Da zog Gaal aus vor den Bürgern von Schechem und kämpfte mit Abimelech.
6794#Richter,9,40#40. Und Abimelech kam hinter ihn, und er floh vor ihm, und viele Erschlagene fielen bis an den Eingang des Tores.
6795#Richter,9,41#41. Und Abimelech blieb in (Ba)ruma, Sebul aber vertrieb Gaal und seine Brüder, daß sie nicht in Schechem blieben.
6796#Richter,9,42#42. Es war aber am andern Tag, da zog das Volk aufs Feld hinaus, und man berichtete es Abimelech.
6797#Richter,9,43#43. Da nahm er das Volk, teilte es in drei Ausläufe und legte sich auf dem Feld in den Hinterhalt; und als er sah, wie das Volk aus der Stadt kam, fiel er über sie her und schlug sie.
6798#Richter,9,44#44. Und Abimelech und die von den Ausläufen, die bei ihm waren, schwärmten aus und hielten am Eingang des Stadttors, während die zwei Ausläufe über alle, die auf dem Feld waren, ausschwärmten und sie niederschlugen.
6799#Richter,9,45#45. Und Abimelech kämpfte gegen die Stadt jenen ganzen Tag, nahm die Stadt ein, und das Volk, das darin war, erschlug er, zerstörte die Stadt und bestreute sie mit Salz.
6800#Richter,9,46#46. Als alle Bürger von Migdal-Schechem dies hörten, begaben sie sich in das Gewölbe des Tempels des Gottes El-Berit-1-. -1) Bundesgott.++
6801#Richter,9,47#47. Und man berichtete Abimelech, daß alle Bürger von Migdal-Schechem sich versammelt hätten,
6802#Richter,9,48#48. da zog Abimelech auf den Berg Zalmon, er und alles Volk, das bei ihm war. Und Abimelech nahm die Axt in seine Hand, hieb einen Baumast ab, hob ihn auf und tat ihn auf seine Schulter. Dann sprach er zu dem Volk, das bei ihm war: «Was ihr gesehen, daß ich tat, das tut eilends mir nach!»
6803#Richter,9,49#49. Da schnitt auch alles Volk jeder seinen Ast ab, gingen Abimelech nach, taten es an das Gewölbe und steckten über ihnen das Gewölbe in Brand. So kamen die Leute von Migdal-Schechem allesamt um, an tausend Männer und Frauen.
6804#Richter,9,50#50. Dann zog Abimelech nach Tebez, belagerte Tebez und nahm es ein.
6805#Richter,9,51#51. Und ein fester Turm war inmitten der Stadt; dorthin flüchteten alle Männer und Frauen und alle Bürger der Stadt, schlossen hinter sich zu und stiegen auf das Dach des Turmes.
6806#Richter,9,52#52. Da kam Abimelech an den Turm und griff ihn an. Und er trat heran an den Eingang des Turmes, um ihn im Feuer zu verbrennen.
6807#Richter,9,53#53. Da warf ein Weib die Scheibe eines Mühlsteins auf den Kopf Abimelechs und zerschmetterte ihm den Schädel.
6808#Richter,9,54#54. Da rief er schleunigst den Knappen, der ihm die Waffen trug, und sprach zu ihm: «Zieh dein Schwert und töte mich, damit man nicht von mir sage: Ein Weib hat ihn getötet.» Da durchstach ihn sein Knappe, daß er starb.
6809#Richter,9,55#55. Da sahen die Männer von Jisraël, daß Abimelech tot war, und gingen ein jeder nach seinem Ort.
6810#Richter,9,56#56. So vergalt Gott das Böse Abimelechs, das er an seinem Vater begangen, seine siebzig Brüder zu erschlagen;
6811#Richter,9,57#57. und alles Böse der Leute von Schechem ließ Gott auf ihr Haupt zurückfallen. Und es kam über sie der Fluch Jotams, des Sohnes Jerubbaals.
6812#Richter,10,1#1. Und nach Abimelech trat auf, um Jisraël zu retten, Tola, der Sohn Puas, des Sohnes Dodos, ein Mann aus Jissachar; und er wohnte zu Schamir auf dem Gebirge Efraim.
6813#Richter,10,2#2. Und er richtete Jisraël dreiundzwanzig Jahre, dann starb er und wurde begraben zu Schamir.
6814#Richter,10,3#3. Dann trat nach ihm auf Jair aus dem Gil'ad, und er richtete Jisraël zweiundzwanzig Jahre.
6815#Richter,10,4#4. Und er hatte dreißig Söhne, die auf dreißig Eselsfüllen ritten und dreißig Ortschaften besaßen. Die nennt man die Zeltdörfer Jairs bis auf diesen Tag, die im Land Gil'ad sind.
6816#Richter,10,5#5. Und Jair starb und wurde begraben in Kamon.
6817#Richter,10,6#6. Die Kinder Jisraël aber taten weiter, was übel war in den Augen des Ewigen. Sie dienten den Baalen und den Astarten, den Göttern Arams und den Göttern Zidons, den Göttern Moabs, den Göttern der Söhne Ammons und den Göttern der Pelischtäer und verließen den Ewigen und dienten ihm nicht.
6818#Richter,10,7#7. Da flammte des Ewigen Antlitz auf wider Jisraël, und er lieferte sie in die Hand der Pelischtäer und in die Hand der Söhne Ammons.
6819#Richter,10,8#8. Und die plagten und plackten die Kinder Jisraël in jenem Jahr - achtzehn Jahre - alle Kinder Jisraël, die jenseits des Jardens im Land der Emoriter, im Gil'ad, waren.
6820#Richter,10,9#9. Und die Söhne Ammons durchzogen den Jarden, um auch Jehuda, Binjamin und das Haus Efraim zu bekriegen; so ward Jisraël sehr bedrängt.
6821#Richter,10,10#10. Da schrien die Kinder Jisraël zum Ewigen und sprachen: «Wir haben gegen dich gesündigt, weil wir unsern Gott verlassen und den Baalen gedient haben.»
6822#Richter,10,11#11. Da sprach der Ewige zu den Kindern Jisraël: «Ists nicht so? Vor den Mizräern, den Emoritern, den Söhnen Ammons und den Pelischtäern
6823#Richter,10,12#12. (und) als die Zidonier, Amalek und Maon euch bedrängten, und ihr zu mir schriet, habe ich euch aus ihrer Hand errettet.
6824#Richter,10,13#13. Ihr aber habt mich verlassen und dientet andern Göttern. Deshalb will ich euch fortan nicht mehr retten.
6825#Richter,10,14#14. Geht hin und schreit zu den Göttern, die ihr euch erwählt habt! Sie mögen euch helfen zur Zeit eurer Not!»
6826#Richter,10,15#15. Da sprachen die Kinder Jisraël zum Ewigen: «Wir haben gesündigt, tu du mit uns ganz, wie es recht ist in deinen Augen. Nur rette uns doch an diesem Tag!»
6827#Richter,10,16#16. Und sie entfernten die Götter der Fremde aus ihrer Mitte und dienten dem Ewigen. Da wurde er ungeduldig ob des Elends Jisraëls.
6828#Richter,10,17#17. Und die Söhne Ammons taten sich zusammen und lagerten im Gil'ad; da kamen die Kinder Jisraël zusammen und lagerten in ha-Mizpa.
6829#Richter,10,18#18. Da sprachen sie, das Volk, die Obersten von Gil'ad, einer zum andern: «Welcher Mann den Anfang macht, gegen die Söhne Ammons zu kämpfen, der soll Oberhaupt sein über alle Bewohner Gil'ads.»
6830#Richter,11,1#1. Und Jiftah, der Gil'adite, war ein tapferer Held, er war aber der Sohn eines Buhlweibes, Gil'ad hatte Jiftah gezeugt.
6831#Richter,11,2#2. Da gebar (auch) das Weib Gil'ads ihm Söhne, und als die Söhne des Weibes groß geworden waren, vertrieben sie Jiftah und sprachen zu ihm: «Du sollst nicht erben im Haus unseres Vaters, denn der Sohn eines andern Weibes bist du.»
6832#Richter,11,3#3. Da floh Jiftah vor seinen Brüdern und ließ sich in der Landschaft Tob nieder. Dort scharten sich um Jiftah leere Leute, die mit ihm auszogen.
6833#Richter,11,4#4. Nun war es nach einer Zeit, daß die Söhne Ammons Krieg hatten mit Jisraël.
6834#Richter,11,5#5. Es war nun, als die Söhne Ammons Jisraël bekriegten, da gingen die Ältesten Gil'ads, um Jiftah aus der Landschaft Tob zu holen.
6835#Richter,11,6#6. Und sie sprachen zu Jiftah: «Komm und sei unser Anführer, daß wir gegen die Söhne Ammons kämpfen!»
6836#Richter,11,7#7. Da sprach Jiftah zu den Ältesten Gil'ads: «Habt ihr mich nicht gehaßt und aus dem Haus meines Vaters vertrieben? Und warum kommt ihr jetzt zu mir, da ihr in Not seid?»
6837#Richter,11,8#8. Da sprachen die Ältesten Gil'ads zu Jiftah: «Darum sollst du jetzt, da wir zu dir zurückgekehrt, wenn du mit uns gehst und gegen die Söhne Ammons kämpfst, Oberhaupt über uns sein, über alle Bewohner Gil'ads.»
6838#Richter,11,9#9. Da sprach Jiftah zu den Ältesten Gil'ads: «Wenn ihr mich zurückholt, um gegen die Söhne Ammons zu kämpfen, und der Ewige sie vor mich hingibt, so will ich euer Oberhaupt sein.»
6839#Richter,11,10#10. Da sprachen die Ältesten Gil'ads zu Jiftah: «Der Ewige höre zwischen uns: Ob wir nicht so tun, wie du geredet!»
6840#Richter,11,11#11. Da ging Jiftah mit den Ältesten Gil'ads, und das Volk setzte ihn über sich zum Oberhaupt und Anführer. Jiftah aber redete alle seine Worte vor dem Ewigen in ha-Mizpa.
6841#Richter,11,12#12. Dann sandte Jiftah Boten an den König der Söhne Ammons und ließ sagen: «Was habe ich mit dir, daß du zu mir gekommen bist, mein Land zu bekriegen?»
6842#Richter,11,13#13. Da sprach der König der Söhne Ammons zu den Boten Jiftahs: «Weil Jisraël mein Land genommen, als es aus Mizraim zog, vom Arnon bis an den Jabbok und bis zum Jarden; nun aber gib es mir im Guten wieder!»
6843#Richter,11,14#14. Da sandte Jiftah abermals Boten an den König der Söhne Ammons
6844#Richter,11,15#15. und ließ ihm sagen: «So spricht Jiftah: Nicht hat Jisraël Moabs Land und der Söhne Ammons Land genommen,
6845#Richter,11,16#16. sondern, als sie aus Mizraim heraufzogen, zog Jisraël durch die Wüste bis zum Schilfmeer und kam nach Kadesch;
6846#Richter,11,17#17. da sandte Jisraël Boten an den König von Edom und ließ sagen: ,Laß mich doch durch dein Land ziehen!' Aber der König von Edom hörte nicht darauf. Und auch an den König von Moab sandte es, aber auch er wollte nicht. So blieb Jisraël in Kadesch.
6847#Richter,11,18#18. Dann zog es durch die Wüste, umging das Land Edom und das Land Moab und kam an, östlich vom Land Moab. Und sie lagerten jenseits des Arnon und betraten nicht das Gebiet Moabs, denn der Arnon ist die Grenze Moabs.
6848#Richter,11,19#19. Darauf schickte Jisraël Boten an den Emoriterkönig Sihon, den König von Heschbon, und Jisraël ließ ihm sagen: ,Laß uns doch durch dein Land ziehn zu meinem Ort.'
6849#Richter,11,20#20. Aber Sihon traute Jisraël nicht, daß es durch sein Gebiet zöge, und Sihon sammelte sein ganzes Volk, und sie lagerten bei Jahza, und er kämpfte mit Jisraël.
6850#Richter,11,21#21. Da gab der Ewige, der Gott Jisraëls, Sihon und sein ganzes Volk in die Hand Jisraëls, und sie schlugen sie, und Jisraël eroberte das ganze Land des Emoriters, des Bewohners jenes Landes.
6851#Richter,11,22#22. Und sie eroberten das ganze Gebiet des Emoriters vom Arnon bis an den Jabbok und von der Wüste bis zum Jarden.
6852#Richter,11,23#23. Und nun: Der Ewige, der Gott Jisraëls, hat den Emoriter vor seinem Volk Jisraël vertrieben, und du willst es besitzen?
6853#Richter,11,24#24. Ists nicht so? Was dir dein Gott Kemosch zum Erbe gibt, das nimmst du dir. Und alles, was der Ewige, unser Gott, vor uns als Erbe freimacht, das wollen wir uns nehmen.
6854#Richter,11,25#25. Und nun: Bist du denn besser als Balak, der Sohn Zippors, der König von Moab? Hat er etwa Jisraël befehdet oder sie bekämpft?
6855#Richter,11,26#26. Während Jisraël in Heschbon und seinen Tochterstädten saß, in Ar'or und seinen Tochterstädten und in allen Städten am Ufer des Arnon, dreihundert Jahre, warum habt ihr sie nicht in jener Zeit entrissen?
6856#Richter,11,27#27. Ich aber habe nichts verschuldet gegen dich, und du tust mir Böses, mich zu bekriegen. So richte denn der Ewige, der Richter, heute zwischen den Kindern Jisraël und den Söhnen Ammons!»
6857#Richter,11,28#28. Aber der König der Söhne Ammons hörte nicht auf die Worte Jiftahs, die er ihm entboten hatte.
6858#Richter,11,29#29. Da kam über Jiftah der Geist des Ewigen, und er zog durch das Gil'ad und durch Menaschsche, vorbei durch Mizpe im Gil'ad und von Mizpe im Gil'ad zog er weiter zu den Söhnen Ammons.
6859#Richter,11,30#30. Und Jiftah tat ein Gelöbnis dem Ewigen und sprach: «Wenn du die Söhne Ammons in meine Hand gibst,
6860#Richter,11,31#31. so soll das, was aus der Tür meines Hauses mir entgegentritt, wenn ich heil heimkehre von den Söhnen Ammons, dem Ewigen gehören, und ich will es als Hochopfer darbringen.»
6861#Richter,11,32#32. Darauf zog Jiftah gegen die Söhne Ammons, um sie zu bekämpfen, und der Ewige gab sie in seine Hand.
6862#Richter,11,33#33. Und er schlug sie von Aroër bis gegen Minnit hin, zwanzig Städte, und bis nach Abel-Keramim, ein gar gewaltiges Schlagen. So wurden die Söhne Ammons gebeugt vor den Kindern Jisraël.
6863#Richter,11,34#34. Und Jiftah kam nach ha-Mizpa zu seinem Haus, da trat seine Tochter heraus, ihm entgegen, mit Pauken und Schalmeien. Und nur sie (hatte er), die einzige, er hatte sonst weder Sohn noch Tochter.
6864#Richter,11,35#35. Es war nun, als er sie erblickte, da zerriß er seine Kleider und rief: «Ach, meine Tochter, du brichst mich nieder, zu meinen Verderbern bist du getreten! Und ich habe meinen Mund zum Ewigen aufgetan und kann nicht mehr zurück.»
6865#Richter,11,36#36. Da sprach sie zu ihm: «Vater! Hast du deinen Mund zum Ewigen aufgetan, so tu mir, wie es aus deinem Mund gekommen, nachdem der Ewige dir Rache geschafft an deinen Feinden, den Söhnen Ammons.»
6866#Richter,11,37#37. Dann sagte sie zu ihrem Vater: «Möge mir dies getan werden: Laß mich zwei Monate, daß ich hingehe und niedersteige über die Berge und mein Mädchentum beweine, ich und meine Gespielinnen.»
6867#Richter,11,38#38. Und er sprach: «Geh hin!» Und er entließ sie auf zwei Monate. Da ging sie hin, sie und ihre Gespielinnen, und sie beweinte ihr Mädchentum auf den Bergen.
6868#Richter,11,39#39. Und es war nach Verlauf von zwei Monaten, da kehrte sie zu ihrem Vater zurück, und er vollzog an ihr sein Gelöbnis, das er gelobt hatte. Sie aber hatte keinen Mann gekannt. Und es ward zur Satzung in Jisraël:
6869#Richter,11,40#40. Von Jahr zu Jahr gehen die Töchter Jisraëls hin, die Tochter Jiftahs, des Gil'aditen, zu besingen, vier Tage im Jahr.
6870#Richter,12,1#1. Da taten sich die Männer Efraims zusammen und zogen hinüber, nach Norden. Und sie sprachen zu Jiftah: «Warum bist du hinübergezogen, um gegen die Söhne Ammons zu kämpfen, und hast uns nicht gerufen, mit dir zu gehen? Dein Haus wollen wir über dir im Feuer verbrennen.»
6871#Richter,12,2#2. Da sprach Jiftah zu ihnen: «In Fehde, heftig, war ich und mein Volk mit den Söhnen Ammons, da rief ich euch, aber ihr halft mir nicht aus ihrer Hand.
6872#Richter,12,3#3. Als ich nun sah, daß du mir nicht halfst, da nahm ich meine Kehle in die Hand, zog hinüber zu den Söhnen Ammons, und der Ewige gab sie in meine Hand. Und warum zieht ihr heute gegen mich herauf, um mich zu bekämpfen?»
6873#Richter,12,4#4. Dann sammelte Jiftah alle Männer von Gil'ad und kämpfte gegen Efraim, und die Männer von Gil'ad schlugen Efraim. Denn diese hatten gesagt: «Efraimitische Flüchtlinge seid ihr Gil'aditer inmitten von Efraim und Menaschsche!»
6874#Richter,12,5#5. Und Gil'ad besetzte die Furten des Jardens nach Efraim hin. Und so oft efraimitische Flüchtlinge sprachen: «Laßt mich doch hinübersetzen», sprachen zu ihm die Männer von Gil'ad: «Bist du ein Efraimite?» Sagte er: «Nein»,
6875#Richter,12,6#6. so sprachen sie zu ihm: «Sag doch Schibbolet.» Er aber sagte «Sibbolet», weil er es nicht richtig sprechen konnte; da ergriffen sie ihn und schlachteten ihn ab an den Furten des Jardens. So fielen damals von Efraim zweiundvierzigtausend.
6876#Richter,12,7#7. Und Jiftah richtete Jisraël sechs Jahre. Dann starb Jiftah, der Gil'adite, und wurde begraben in (einer der) Städte Gil'ads.
6877#Richter,12,8#8. Und nach ihm richtete Jisraël Ibzan aus Bet-Lehem.
6878#Richter,12,9#9. Der hatte dreißig Söhne; dreißig Töchter gab er nach auswärts, und dreißig Töchter führte er von auswärts seinen Söhnen zu. Und er richtete Jisraël sieben Jahre.
6879#Richter,12,10#10. Dann starb Ibzan und wurde begraben in Bet-Lehem.
6880#Richter,12,11#11. Und nach ihm richtete Jisraël Elon aus Sebulun; und er richtete Jisraël zehn Jahre.
6881#Richter,12,12#12. Dann starb Elon aus Sebulun und wurde begraben in Ajjalon im Land Sebulun.
6882#Richter,12,13#13. Und nach ihm richtete Jisraël Abdon, der Sohn Hillels, aus Pir'aton.
6883#Richter,12,14#14. Der hatte vierzig Söhne und dreißig Enkel, die auf siebzig Eselsfüllen ritten. Und er richtete Jisraël acht Jahre.
6884#Richter,12,15#15. Dann starb Abdon, der Sohn Hillels, aus Pir'aton und wurde begraben in Pir'aton im Land Efraim auf dem Amalekiterberg.
6885#Richter,13,1#1. Und die Kinder Jisraël taten weiter, was übel war in den Augen des Ewigen. Da gab sie der Ewige in die Hand der Pelischtäer, vierzig Jahre.
6886#Richter,13,2#2. Und es war ein Mann aus Zor'a aus dem Geschlecht der Daniten, mit Namen Manoah; und sein Weib war unfruchtbar und hatte nicht geboren.
6887#Richter,13,3#3. Da erschien dem Weib ein Sendbote des Ewigen und sprach zu ihr: «Sieh doch, du bist unfruchtbar und hast nicht geboren, aber du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären.
6888#Richter,13,4#4. Und nun: Nimm dich in acht, und trinke nicht Wein noch Rauschtrank, und iß nichts Unreines.
6889#Richter,13,5#5. Denn sieh, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären. Und ein Schermesser komme nicht auf sein Haupt; denn ein Geweihter Gottes soll der Knabe sein vom Mutterleib an, und er wird beginnen, Jisraël zu retten aus der Hand der Pelischtäer.»
6890#Richter,13,6#6. Da kam das Weib und sprach zu ihrem Mann: «Ein Gottesmann ist zu mir gekommen, er sah aus wie ein Bote Gottes, gar schaurig; und ich habe ihn nicht gefragt, woher er ist, und seinen Namen hat er mir nicht genannt.
6891#Richter,13,7#7. Und er sagte mir: ,Du wirst schwanger und gebärst einen Sohn; und nun: Trinke nicht Wein noch Rauschtrank, und iß nichts Unreines; denn ein Geweihter Gottes soll der Knabe sein vom Mutterleib an bis zum Tag seines Todes.»
6892#Richter,13,8#8. Da betete Manoah zum Ewigen und sprach: «Ach, Herr! Der Gottesmann, den du gesandt hast, möge doch noch einmal zu uns kommen und uns anweisen, was wir mit dem Knaben tun sollen, der geboren wird.»
6893#Richter,13,9#9. Da hörte Gott auf die Stimme Manoahs, und der Bote Gottes kam noch einmal zu dem Weib; und sie saß eben auf dem Feld. Ihr Mann Manoah aber war nicht bei ihr.
6894#Richter,13,10#10. Da lief das Weib eilends hin und erzählte es ihrem Mann und sprach zu ihm: «Sieh, der Mann ist mir erschienen, der an dem Tag zu mir kam.»
6895#Richter,13,11#11. Da stand Manoah auf, folgte seinem Weib nach und kam zu dem Mann. Und er sprach zu ihm: «Bist du der Mann, der zu dem Weib geredet?» Und er sprach: «Ich bin es.»
6896#Richter,13,12#12. Da sprach Manoah: «Wenn nun dein Wort eintrifft, wie soll des Knaben Weise sein und seine Behandlung?»
6897#Richter,13,13#13. Da sprach der Bote des Ewigen zu Manoah: «Vor allem, was ich dem Weib gesagt habe, soll sie sich in acht nehmen.
6898#Richter,13,14#14. Von allem, was vom Weinstock kommt, soll sie nicht essen, nicht Wein noch Rauschtrank soll sie trinken, und nichts Unreines soll sie essen. Alles, was ich ihr geboten, soll sie wahren.»
6899#Richter,13,15#15. Da sprach Manoah zum Boten des Ewigen: «Dürften wir dich doch zurückhalten und vor dir ein Ziegenböcklein bereiten!»
6900#Richter,13,16#16. Da sprach der Bote des Ewigen zu Manoah: «Wenn du mich zurückhältst, werde ich von deiner Speise nicht essen; willst du aber ein Hochopfer bereiten, so bringe es dem Ewigen dar.» - Denn Manoah wußte nicht, daß es ein Bote des Ewigen war.
6901#Richter,13,17#17. Da sprach Manoah zum Boten des Ewigen: «Welches ist dein Name? Daß, wenn dein Wort eintrifft, wir dich ehren!»
6902#Richter,13,18#18. Da sprach zu ihm der Bote des Ewigen: «Warum doch fragst du nach meinem Namen, da er doch geheimnisvoll ist?»
6903#Richter,13,19#19. Da nahm Manoah das Ziegenböcklein und das Mehlopfer und brachte es auf dem Felsen dem Ewigen dar. Er aber vollbrachte Wunderbares, und Manoah und sein Weib sahen es.
6904#Richter,13,20#20. Es war nämlich, als die Flamme vom Altar gegen Himmel stieg, da fuhr der Bote des Ewigen in der Flamme des Altars empor. Als Manoah und sein Weib dies sahen, fielen sie auf ihr Angesicht zur Erde.
6905#Richter,13,21#21. Nie wieder aber erschien der Bote des Ewigen Manoah und seinem Weib. - Da erkannte Manoah, daß es ein Bote des Ewigen gewesen.
6906#Richter,13,22#22. Und Manoah sprach zu seinem Weib: «Sterben müssen wir, denn einen Gott haben wir geschaut!»
6907#Richter,13,23#23. Da sprach sein Weib zu ihm: «Wollte der Ewige uns sterben lassen, so hätte er nicht Hochopfer und Mehlopfer von uns angenommen und uns nicht all dieses sehen lassen, noch uns jetzt solches verkündet.»
6908#Richter,13,24#24. Und das Weib gebar einen Sohn und nannte ihn Schimschon. Und der Knabe wuchs heran, und der Ewige segnete ihn.
6909#Richter,13,25#25. Und der Geist des Ewigen begann ihn zu erregen im Lager Dans zwischen Zor'a und Eschtaol.
6910#Richter,14,1#1. Und Schimschon ging hinab nach Timnata und sah ein Weib in Timnata von den Töchtern der Pelischtäer.
6911#Richter,14,2#2. Dann zog er hinauf und erzählte es seinem Vater und seiner Mutter und sprach: Ein Weib hab ich gesehen in Timnata von den Töchtern der Pelischtäer; und nun nehmt sie mir zur Frau!»
6912#Richter,14,3#3. Da sprachen zu ihm sein Vater und seine Mutter: «Gibt es unter den Töchtern deiner Verwandten und in unserm ganzen Volk kein Weib, daß du hingehst, ein Weib zu nehmen von den unbeschnittenen Pelischtäern?» Aber Schimschon sprach zu seinem Vater: «Die nimm mir, denn die ist recht in meinen Augen!»
6913#Richter,14,4#4. Sein Vater aber und seine Mutter wußten nicht, daß das vom Ewigen kam; denn ein Getändel suchte er mit den Pelischtäern. Zu jener Zeit herrschten nämlich die Pelischtäer über Jisraël.
6914#Richter,14,5#5. So zog Schimschon mit seinem Vater und seiner Mutter nach Timnata hinab. Als sie an die Weinberge von Timnata kamen, sieh, da war ein großer Löwe, brüllend, ihm entgegen.
6915#Richter,14,6#6. Da kam über ihn der Geist des Ewigen, und er zerriß ihn, wie man ein Böcklein zerreißt - er hatte aber nichts in seiner Hand. Aber seinem Vater und seiner Mutter sagte er nicht, was er getan.
6916#Richter,14,7#7. Dann ging er hinab und redete mit dem Weib, und sie war recht in Schimschons Augen.
6917#Richter,14,8#8. Als er nach einer Zeit zurückkehrte, um sie zu holen, da ging er heran, um das Aas des Löwen zu sehen, und sieh, da war ein Bienenschwarm im Körper des Löwen und Honig.
6918#Richter,14,9#9. Und er nahm ihn aus in seine Hände und aß im Gehen. Dann ging er zu seinem Vater und seiner Mutter und gab ihnen, und sie aßen; er erzählte ihnen aber nicht, daß er aus dem Körper des Löwen den Honig ausgenommen hatte.
6919#Richter,14,10#10. Nun ging sein Vater zu dem Weib hinab. Und Schimschon veranstaltete daselbst ein Mahl, denn so tun es die Jünglinge.
6920#Richter,14,11#11. Es war nun, als sie ihn sahen, da holten sie dreißig Genossen, und die waren um ihn.
6921#Richter,14,12#12. Da sprach zu ihnen Schimschon: «Ich will euch ein Rätsel zu raten geben. Wenn ihr es mir kundtut in den sieben Tagen des Mahls, und ihr es trefft, so gebe ich euch dreißig Unterkleider und dreißig Gewandanzüge.
6922#Richter,14,13#13. Wenn ihr es mir aber nicht kundtun könnt, so gebt ihr mir dreißig Unterkleider und dreißig Gewandanzüge.» Da sagten sie ihm: «Gib dein Rätsel zu raten, wir wollen es hören.»
6923#Richter,14,14#14. Da sprach er zu ihnen: «Vom Fresser kam Fraß; Und vom Starken kam Süßes.» Aber sie vermochten das Rätsel nicht kundzutun, drei Tage lang.
6924#Richter,14,15#15. Es war aber am siebenten Tag, da sprachen sie zu dem Weib Schimschons: «Berede deinen Mann, daß er uns das Rätsel kundtut, sonst verbrennen wir dich und deines Vaters Haus im Feuer! Habt ihr, um uns zu beerben, uns geladen? Ists nicht so?»
6925#Richter,14,16#16. Da weinte das Weib Schimschons vor ihm und sprach: «Du haßt mich nur und liebst mich nicht. Das Rätsel hast du den Söhnen meines Volkes aufgegeben, mir aber hast du es nicht kundgetan.» Da sprach er zu ihr: «Hab ichs ja Vater und Mutter nicht kundgetan und sollte dir es sagen?»
6926#Richter,14,17#17. Da weinte sie vor ihm die sieben Tage, da sie das Mahl hielten. Es war aber am siebenten Tag, da verriet er es ihr, weil sie ihn quälte. Da tat sie das Rätsel ihren Volksgenossen kund.
6927#Richter,14,18#18. Da sprachen die Männer der Stadt zu ihm am siebenten Tag, bevor er nach (Timnat) Heres einging: «Was ist süßer als Honig? Und was ist stärker als der Löwe?» Er aber sprach zu ihnen: «Wenn ihr mit meiner Jungkuh nicht gepflügt, So hättet ihr mein Rätsel nicht getroffen!»
6928#Richter,14,19#19. Da kam über ihn der Geist des Ewigen, und er ging hinab nach Aschkelon und schlug von ihnen dreißig Mann. Und er nahm ihnen die Kleider und gab die Anzüge denen, die das Rätsel angesagt hatten. Sein Angesicht aber flammte, und er zog hinauf in das Haus seines Vaters.
6929#Richter,14,20#20. Und Schimschons Weib wurde seines Genossen, den er sich zugesellt hatte.
6930#Richter,15,1#1. Und es war nach einer Zeit, in den Tagen des Weizenschnitts, da bedachte Schimschon sein Weib mit einem Ziegenböcklein. Und er sprach: «Ich will zu meinem Weib eingehn ins Gemach.» Aber ihr Vater ließ ihn nicht hineingehn.
6931#Richter,15,2#2. Und ihr Vater sprach: «Ich dachte, daß du sie haßt, so gab ich sie deinem Genossen. Ist nicht ihre jüngere Schwester schöner als sie, werde sie doch dein statt jener.»
6932#Richter,15,3#3. Da sprach zu ihnen Schimschon: «Schuldlos bin ich diesmal vor den Pelischtäern, wenn ich ihnen Böses antue.»
6933#Richter,15,4#4. Da ging Schimschon hin, fing dreihundert Füchse, nahm Fackeln, kehrte Schwanz an Schwanz und tat je eine Fackel mitten zwischen zwei Schwänze.
6934#Richter,15,5#5. Dann zündete er Feuer an den Fackeln und sandte sie los in die Saaten der Pelischtäer. So steckte er in Brand Garbenhaufen wie Saatstand und Ölbaumpflanzung.
6935#Richter,15,6#6. Da sprachen die Pelischtäer: «Wer hat dies getan?» Da sagten sie: «Schimschon, der Eidam des Timniten, weil der sein Weib genommen und es seinem Genossen gegeben hat.» Da zogen die Pelischtäer hinauf und verbrannten sie und ihren Vater im Feuer.
6936#Richter,15,7#7. Da sprach zu ihnen Schimschon: «Wenn ihr solches tut . . ., erst, wenn ich Rache an euch genommen, nachher werde ich ablassen!»
6937#Richter,15,8#8. Und er schlug sie, Schenkel über Lende, ein gewaltiges Schlagen. Dann ging er hinab und setzte sich fest in der Kluft des Felsens Etam.
6938#Richter,15,9#9. Dann zogen die Pelischtäer hinauf, lagerten sich in Jehuda und breiteten sich aus zu Lehi.
6939#Richter,15,10#10. Da sprachen die Männer von Jehuda: «Warum seid ihr gegen uns heraufgezogen?» Da sprachen sie: «Um Schimschon zu binden, sind wir heraufgezogen, um ihm zu tun, wie er uns getan.»
6940#Richter,15,11#11. Da zogen dreitausend Mann aus Jehuda nach der Kluft des Felsens Etam hinab und sprachen zu Schimschon: «Weißt du denn nicht, daß die Pelischtäer über uns herrschen? Was hast du uns da getan?» Da sprach er zu ihnen: «Wie sie mir taten, so tat ich ihnen!»
6941#Richter,15,12#12. Da sprachen sie zu ihm: «Um dich zu binden, sind wir herabgekommen, um dich in die Hand der Pelischtäer zu geben.» Da sprach zu ihnen Schimschon: «Schwört mir, daß nicht ihr mich schlagen wollt.»
6942#Richter,15,13#13. Da sagten sie ihm: «Nein, nur binden wollen wir dich und dich in ihre Hand geben, aber töten wollen wir dich nicht.» So banden sie ihn mit zwei neuen Stricken und führten ihn hinauf vom Felsen.
6943#Richter,15,14#14. Eben war er bis Lehi gekommen, und die Pelischtäer lärmten ihm entgegen, da kam über ihn der Geist des Ewigen, und die Stricke an seinen Armen wurden wie Flachsfäden, die im Feuer anbrennen, und seine Bande zerfielen ihm von den Händen.
6944#Richter,15,15#15. Und er fand einen frischen Eselskinnbacken, streckte die Hand aus, ergriff ihn und schlug damit tausend Mann.
6945#Richter,15,16#16. Da sprach Schimschon: «Mit des Esels Backen Packen über Packen, Mit des Esels Backen Schlug ich tausend Mann.»
6946#Richter,15,17#17. Es war aber, nachdem er ausgeredet hatte, da warf er den Kinnbacken aus seiner Hand. Da nannte man jenen Ort Ramat-Lehi-1-. -1) Kinnbackenhöhe.++
6947#Richter,15,18#18. Und ihn dürstete sehr; da rief er zum Ewigen und sprach: «Du hast durch die Hand deines Knechtes diesen großen Sieg gewährt, und nun soll ich vor Durst sterben und in die Hand der Unbeschnittenen fallen?»
6948#Richter,15,19#19. Da spaltete Gott den Kessel zu Lehi, daß Wasser daraus hervorkam; und er trank, und sein Geist kehrte wieder, und er lebte. Daher nannte man es: Quelle des Rufers, die zu Lehi ist bis auf diesen Tag.
6949#Richter,15,20#20. Und er richtete Jisraël zur Zeit der Pelischtäer zwanzig Jahre.
6950#Richter,16,1#1. Und Schimschon ging nach Asa und sah dort ein Buhlweib und kam zu ihr.
6951#Richter,16,2#2. Den Asatäern wurde so (berichtet): «Schimschon ist hierher gekommen.» Da kamen sie herum und lauerten ihm die ganze Nacht am Stadttor auf. Und sie besprachen sich leise die ganze Nacht und sagten: «Bis der Morgen tagt, werden wir ihn erschlagen.»
6952#Richter,16,3#3. Schimschon aber lag bis Mitternacht. Dann stand er auf zur Mitternacht, faßte die Flügel des Stadttors und die beiden Pfosten und riß sie aus mitsamt dem Riegelbalken, tat sie auf seine Schultern und trug sie hinauf auf den Gipfel des Berges, der vor Hebron liegt.
6953#Richter,16,4#4. Es war nun nachher, da liebte er ein Weib im Tal Sorek, und ihr Name war Delila.
6954#Richter,16,5#5. Da zogen zu ihr hinauf die Fürsten der Pelischtäer und sagten ihr: «Berede ihn und sieh zu, wodurch seine Kraft so groß ist, und womit wir ihm beikommen können, daß wir ihn binden, um ihn zu beugen; dann wollen wir dir jeder tausend und hundert Silberstücke geben.»
6955#Richter,16,6#6. Da sprach Delila zu Schimschon: «Sag mir doch, wodurch deine Kraft so groß ist, und womit man dich binden muß, um dich zu beugen!»
6956#Richter,16,7#7. Da sprach zu ihr Schimschon: «Wenn man mich mit sieben frischen Sehnen bände, die noch nicht getrocknet sind, so würde ich schwach und wäre wie einer der Menschen.»
6957#Richter,16,8#8. Da brachten ihr die Fürsten der Pelischtäer sieben frische Sehnen herauf, die noch nicht getrocknet waren, und sie band ihn damit.
6958#Richter,16,9#9. Und die Lauerer saßen ihr im Gemach. Da sprach sie zu ihm: «Pelischtäer über dich, Schimschon!» Da zerriß er die Sehnen, wie ein Zwirnsfaden zerreißt, wenn er Feuer riecht, und seine Kraft ward nicht kund.
6959#Richter,16,10#10. Da sprach Delila zu Schimschon: «Sieh, du hast mich getäuscht und zu mir Lügen geredet! Nun aber sag mir doch, womit du gebunden werden mußt.»
6960#Richter,16,11#11. Da sprach er zu ihr: «Wenn man mich mit neuen Stricken bände, mit denen noch keine Arbeit getan worden, dann würde ich schwach und wäre wie einer der Menschen.»
6961#Richter,16,12#12. Da nahm Delila neue Stricke und band ihn damit. Dann sprach sie zu ihm: «Pelischtäer über dich, Schimschon!» Und die Lauerer saßen im Gemach. Da riß er sie von seinen Armen wie einen Faden.
6962#Richter,16,13#13. Nun sprach Delila zu Schimschon: «Bisher hast du mich getäuscht und zu mir Lügen geredet. Sag mir doch, womit du gebunden werden mußt.» Da sprach er zu ihr: «Wenn du die sieben Flechtlocken meines Hauptes mit dem Gewebe verwebst.»
6963#Richter,16,14#14. Und sie schlug sie fest mit dem Pflock und sprach zu ihm: «Pelischtäer über dich, Schimschon!» Da erwachte er aus seinem Schlaf und riß den Webepflock aus, samt dem Gewebe.
6964#Richter,16,15#15. Da sprach sie zu ihm: «Wie sagst du ,ich liebe dich', wo doch dein Herz nicht bei mir ist! Nun dreimal schon hast du mich getäuscht und mir nicht gesagt, wodurch deine Kraft so groß ist.»
6965#Richter,16,16#16. Es war nun, als sie ihm mit ihren Reden alle Tage zusetzte und ihn quälte, da zog sich ihm die Seele zusammen zum Sterben.
6966#Richter,16,17#17. Und er tat ihr sein ganzes Herz kund und sprach zu ihr: «Ein Schermesser ist nicht auf mein Haupt gekommen, denn ein Geweihter Gottes bin ich vom Mutterleib an. Würde ich geschoren, dann wiche meine Kraft von mir, und ich würde schwach und wäre wie alle Menschen.»
6967#Richter,16,18#18. Da nun Delila sah, daß er ihr sein ganzes Herz kundgetan hatte, sandte sie hin und ließ die Fürsten der Pelischtäer rufen und ihnen sagen: «Kommt diesmal herauf, denn er hat mir sein ganzes Herz kundgetan.» Da kamen die Fürsten der Pelischtäer zu ihr herauf, und sie brachten das Geld mit.
6968#Richter,16,19#19. Und sie schläferte ihn ein auf ihren Knien; dann rief sie den Mann und ließ die sieben Flechtlocken seines Hauptes abscheren. So begann sie ihn zu beugen, und seine Kraft wich von ihm.
6969#Richter,16,20#20. Dann sprach sie: «Pelischtäer über dich, Schimschon!» Da erwachte er aus seinem Schlaf und dachte: «Ich will los wie Mal um Mal und mich freischütteln.» Doch er wußte nicht, daß der Ewige von ihm gewichen war.
6970#Richter,16,21#21. Da ergriffen ihn die Pelischtäer und stachen ihm die Augen aus. Dann brachten sie ihn hinunter nach Asa und banden ihn mit ehernen Fesseln. Und er drehte die Mühle im Gefängnis.
6971#Richter,16,22#22. Nun begann sein Haupthaar zu wachsen, nachdem es geschoren worden war.
6972#Richter,16,23#23. Und die Fürsten der Pelischtäer versammelten sich, um ihrem Gott Dagon ein großes Opfer zu schlachten und sich zu freuen; denn sie sprachen: «Gegeben hat unser Gott in unsere Hand Schimschon, unsern Feind.»
6973#Richter,16,24#24. Und das Volk besah ihn, und sie priesen ihren Gott, denn sie sprachen: «Gegeben hat unser Gott in unsere Hand unsern Feind und den Verwüster unseres Landes, der so viele von uns erschlagen hat.»
6974#Richter,16,25#25. Als sie nun fröhlichen Sinnes waren, da sprachen sie: «Ruft Schimschon, daß er uns ergötze!» Da riefen sie Schimschon aus dem Gefängnis, und er ergötzte vor ihnen. Und sie stellten ihn zwischen die Säulen.
6975#Richter,16,26#26. Da sprach Schimschon zu dem Burschen, der ihn an der Hand hielt: «Laß mich und mach, daß ich die Säulen ertaste, auf denen das Haus ruht, und mich an sie lehne!»
6976#Richter,16,27#27. Das Haus aber war voll von den Männern und Frauen, und dort waren alle Fürsten der Pelischtäer, und auf dem Dach gegen dreitausend Männer und Frauen, die Schimschons Ergötzung zusahen.
6977#Richter,16,28#28. Da rief Schimschon zum Ewigen und sprach: «Herr, o Gott, gedenke doch mein, und stärke mich nur noch diesmal, o Gott, daß ich Rache nehme für eines meiner beiden Augen an den Pelischtäern.»
6978#Richter,16,29#29. Dann ertastete Schimschon die beiden Mittelsäulen, auf denen das Haus ruhte, und stemmte sich gegen sie, die eine mit seiner Rechten und die andere mit seiner Linken.
6979#Richter,16,30#30. Und Schimschon sprach: «So sterbe meine Seele mit den Pelischtäern!» Und er bog mit Macht, da stürzte das Haus über die Fürsten und über alles Volk, das darin war. Und es waren derer, die er bei seinem Tod tötete, mehr als die er bei seinem Leben getötet.
6980#Richter,16,31#31. Dann kamen seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters herab, nahmen ihn und trugen ihn hinauf und begruben ihn zwischen Zor'a und Eschtaol, in dem Grab seines Vaters Manoah. Und er hatte Jisraël zwanzig Jahre gerichtet.
6981#Richter,17,1#1. Und es war ein Mann im Gebirge Efraim, namens Michajehu.
6982#Richter,17,2#2. Und er sprach zu seiner Mutter: «Die elfhundert Silberstücke, die man dir genommen hat, und deretwegen du einen Flucheid abgelegt und auch vor meinen Ohren ausgesprochen hast, - sieh, das Geld ist bei mir, ich habe es genommen.» Da sprach seine Mutter: «Gesegnet sei mein Sohn dem Ewigen!»
6983#Richter,17,3#3. Und er gab die elfhundert Silberstücke seiner Mutter wieder. Da sprach seine Mutter: «Geweiht habe ich das Geld dem Ewigen, aus meiner Hand für meinen Sohn, um Schnitz- und Gußbild daraus zu machen.» «So gebe ich es dir nun zurück.»
6984#Richter,17,4#4. Und er gab das Geld seiner Mutter wieder. Da nahm seine Mutter zweihundert Silberstücke und gab sie dem Goldschmied, der verfertigte daraus Schnitz- und Gußbild, und es war im Haus Michajehus.
6985#Richter,17,5#5. Und der Mann Micha hatte so ein Gotteshaus. Und er machte Efod und Schandpuppen und setzte einen seiner Söhne ins Amt, und er war ihm Priester.
6986#Richter,17,6#6. In jenen Tagen war kein König in Jisraël; jeder tat, was recht war in seinen Augen.
6987#Richter,17,7#7. Nun war da ein Bursch aus Bet-Lehem in Jehuda, aus dem Geschlecht Jehudas. Und er war ein Lewite und hielt sich dort auf.
6988#Richter,17,8#8. Dann zog der Mann aus der Stadt, aus Bet-Lehem in Jehuda, fort, zu verweilen, wo er es träfe. So kam er nach dem Gebirge Efraim zum Haus Michas, um seine Reise auszuführen.
6989#Richter,17,9#9. Da sprach zu ihm Micha: «Woher kommst du?» Da sprach er zu ihm: «Ein Lewite bin ich aus Bet-Lehem in Jehuda, und ich gehe, mich zu verweilen, wo ich es treffe.»
6990#Richter,17,10#10. Da sprach zu ihm Micha: «Bleib bei mir und sei mir Vater und Priester, und ich will dir zehn Silberstücke geben fürs Jahr, Ausstattung an Kleidern und deinen Lebensbedarf.» Da ging der Lewite hin,
6991#Richter,17,11#11. und der Lewite entschloß sich, bei dem Mann zu bleiben, und der Bursch war ihm wie einer seiner Söhne.
6992#Richter,17,12#12. Und Micha setzte den Lewiten ins Amt, und der Bursch wurde sein Priester und blieb im Haus Michas.
6993#Richter,17,13#13. Da sprach Micha: «Nun weiß ich, daß der Ewige mir Gutes tun wird, weil mir der Lewite Priester geworden ist.»
6994#Richter,18,1#1. In jenen Tagen war kein König in Jisraël. Und in jenen Tagen suchte sich der Stamm der Daniten Besitz, um sich anzusiedeln; denn ihm war noch bis zu jenem Tag unter den Stämmen Jisraëls nichts als Besitztum zugefallen.
6995#Richter,18,2#2. Da sandten die Söhne Dans aus ihrem Geschlecht fünf Männer aus ihrer Gesamtheit, kriegstüchtige Männer, von Zor'a und Eschtaol aus, um das Land abzugehn und zu erkunden. Und sie sprachen zu ihnen: «Zieht hin und erforscht das Land!» Und sie kamen in das Gebirge Efraim zum Haus Michas und übernachteten daselbst.
6996#Richter,18,3#3. Sie waren eben am Haus Michas, da erkannten sie die Stimme des lewitischen Burschen, und sie kehrten dort ein und sprachen zu ihm: «Wer hat dich hierher gebracht, und was tust du hier, und was hast du hier?»
6997#Richter,18,4#4. Und er sprach zu ihnen: «So und so hat mir Micha getan, er hat mich gedungen, und so wurde ich sein Priester.»
6998#Richter,18,5#5. Da sagten sie zu ihm: «Befrage doch Gott, daß wir wissen, ob unser Weg Erfolg hat, den wir gehen.»
6999#Richter,18,6#6. Da sagte ihnen der Priester: «Zieht in Frieden! Vor dem Ewigen liegt der Weg, den ihr geht.»
7000#Richter,18,7#7. Da gingen die fünf Männer und kamen nach Laisch. Und sie sahen das Volk darin, in sicherer Siedlung. Nach Art der Zidonier, ruhig und sorglos, ohne daß jemand im Land etwas zuleide tat, Vermögen heimsend. Doch waren sie fern von den Zidoniern und hatten mit keinem Menschen Verkehr.
7001#Richter,18,8#8. Dann kamen sie zu ihren Brüdern nach Zor'a und Eschtaol. Da sagten ihnen ihre Brüder: «Was (bringt) ihr?»
7002#Richter,18,9#9. Da sprachen sie: «Auf, laßt uns gegen sie ziehen! Denn wir haben das Land gesehen, und es ist sehr gut. Und ihr haltet still? Seid nicht faul euch aufzumachen, daß ihr hinkommt und das Land in Besitz nehmt.
7003#Richter,18,10#10. Da ihr anlangt, kommt ihr zu einem sorglosen Volk; das Land ist weiträumig - ja, Gott hat es in eure Hand gegeben - ein Ort, wo an nichts Mangel ist, was es auf Erden gibt.»
7004#Richter,18,11#11. Da brachen von dort auf aus dem Geschlecht der Daniten von Zor'a und Eschtaol sechshundert Mann, gegürtet mit Kriegsgerät.
7005#Richter,18,12#12. Und sie zogen hinauf und lagerten zu Kirjat-Jearim in Jehuda. Daher hat man jenen Ort «Lager Dans» genannt bis zu diesem Tag; sieh, er liegt hinter Kirjat-Jearim.
7006#Richter,18,13#13. Von dort zogen sie weiter auf das Gebirge Efraim und kamen an das Haus Michas.
7007#Richter,18,14#14. Da hoben die fünf Männer, die gegangen waren, um das Land Laisch zu erkunden, an und sprachen zu ihren Brüdern: «Wißt ihr, daß es in diesen Häusern Efod und Puppen, Schnitz- und Gußbild gibt? Und nun wißt, was ihr zu tun habt!»
7008#Richter,18,15#15. Und sie kehrten dort ein, traten in das Haus des lewitischen Burschen, in das Haus Michas, und fragten ihn nach dem Wohlsein.
7009#Richter,18,16#16. Und sechshundert Mann, mit ihrem Kriegsgerät gegürtet, standen am Eingang des Tores, die zu den Söhnen Dans gehörten.
7010#Richter,18,17#17. Da gingen die fünf Männer, die gegangen waren, das Land zu erkunden, hinauf, kamen dort hinein, nahmen das Schnitzbild, das Efod, die Puppen und das Gußbild, während der Priester am Eingang des Tores stand, mit den sechshundert Mann, den Kriegsgerätumgürteten.
7011#Richter,18,18#18. Als jene nun in Michas Haus eindrangen und das Schnitzbild samt dem Efod, die Puppen und das Gußbild nahmen, sprach der Priester zu ihnen: «Was tut ihr?»
7012#Richter,18,19#19. Da sagten sie ihm: «Schweig, tu die Hand auf den Mund und komm mit uns und sei uns Vater und Priester! Ist's dir besser, Priester zu sein für das Haus eines Mannes oder Priester zu sein für einen Stamm und ein Geschlecht in Jisraël?»
7013#Richter,18,20#20. Da ward das Herz des Priesters froh, und er nahm das Efod, die Puppen und das Bild und kam unter das Volk.
7014#Richter,18,21#21. Dann wandten sie sich und zogen fort und stellten die Kinder, das Vieh und den Schatz voran.
7015#Richter,18,22#22. Sie hatten sich vom Haus Michas entfernt, da taten sich die Männer, die in den Häusern neben Michas Haus wohnten, zusammen und holten die Söhne Dans ein.
7016#Richter,18,23#23. Und sie riefen den Söhnen Dans zu. Da wandten die ihr Angesicht und sprachen zu Micha: «Was hast du, daß du dich zusammengetan?»
7017#Richter,18,24#24. Da sprach er: «Meinen Gott, den ich gemacht habe, habt ihr genommen samt dem Priester und seid fortgegangen! Und was habe ich noch? Wie sprecht ihr da zu mir: ,Was hast du?'»
7018#Richter,18,25#25. Da sprachen zu ihm die Söhne Dans: «Laß deine Stimme nicht laut werden bei uns, daß nicht Männer erbitterten Gemüts über euch herfallen, und du dein Leben verwirkst und das Leben deines Hauses!»
7019#Richter,18,26#26. Da gingen die Söhne Dans ihres Weges. Und da Micha sah, daß sie stärker waren als er, wandte er sich und kehrte in sein Haus zurück.
7020#Richter,18,27#27. Sie aber nahmen, was Micha hatte anfertigen lassen, und den Priester, der ihm gehörte. Und sie kamen über Laisch, ein Volk, ruhig und sorglos, schlugen sie, ins Schwert hinein, und die Stadt verbrannten sie im Feuer,
7021#Richter,18,28#28. und keiner rettete. Denn sie war fern von Zidon, und sie hatten mit keinem Menschen Verkehr. Und sie lag im Tal, das zu Bet-Rehob gehört. Dann bauten sie die Stadt auf und wohnten darin.
7022#Richter,18,29#29. Und sie nannten die Stadt Dan, nach dem Namen ihres Vaters Dan, der Jisraël geboren worden war. Laisch aber war zuvor der Name der Stadt.
7023#Richter,18,30#30. Dann stellten sich die Söhne Dans das Bild auf, und Jehonatan, der Sohn Gerschoms, des Sohnes Menaschsches, er und seine Söhne waren Priester bei dem Stamm Dan bis zu dem Tag, wo das Land(volk) fortgeführt wurde.
7024#Richter,18,31#31. Und sie stellten sich das Bild Michas auf, das er hatte anfertigen lassen, all die Zeit, da das Haus Gottes zu Schilo stand.
7025#Richter,19,1#1. Und es war in jenen Tagen - es gab da keinen König in Jisraël -, da war da ein lewitischer Mann, der sich hinten im Gebirge Efraim aufhielt. Der nahm sich ein Weib, eine Kebse aus Bet-Lehem in Jehuda.
7026#Richter,19,2#2. Aber seine Kebse wurde ihm abtrünnig und ging von ihm in das Haus ihres Vaters nach Bet-Lehem in Jehuda. Dort blieb sie eine Zeit, vier Monate.
7027#Richter,19,3#3. Da machte ihr Mann sich auf und ging ihr nach, um ihr zu Herzen zu reden und sie zurückzuholen; und sein Bursch war mit ihm und ein Paar Esel. Und sie führte ihn in das Haus ihres Vaters, und der Vater des Mädchens sah ihn und freute sich ihm entgegen.
7028#Richter,19,4#4. Und sein Schwiegervater, der Vater des Mädchens, hielt ihn fest, und er blieb bei ihm drei Tage. Und sie aßen und tranken und blieben dort über Nacht.
7029#Richter,19,5#5. Nun war's am vierten Tag, da standen sie früh am Morgen auf, und er machte sich auf zu gehen. Da sagte der Vater des Mädchens zu seinem Eidam: «Stärke dein Herz mit einem Bissen Brot, und dann mögt ihr ziehen!»
7030#Richter,19,6#6. So blieben sie denn, aßen beide mitsammen und tranken. Dann sprach der Vater des Mädchens zu dem Mann: «Entschließ dich doch, bleib über Nacht und laß es deinem Herzen wohl sein.»
7031#Richter,19,7#7. Aber der Mann machte sich auf um zu gehen. Da drang sein Schwiegervater in ihn, daß er noch einmal über Nacht dablieb.
7032#Richter,19,8#8. Da machte er sich früh auf am fünften Tag um zu gehen. Aber der Vater des Mädchens sprach: «Stärke doch dein Herz und verweilet, bis der Tag sich neigt!» Und so aßen sie beide.
7033#Richter,19,9#9. Dann machte der Mann sich auf um zu gehen, er mit seiner Kebse und seinem Burschen. Da sagte ihm sein Schwiegervater, der Vater des Mädchens: «Sieh, der Tag senkt sich unterzugehn. Bleibt doch über Nacht! Sieh, der Tag neigt sich, übernachte hier und laß es deinem Herzen wohl sein! Morgen früh mögt ihr euch dann auf den Weg machen und du zu deinen Zelten ziehen.»
7034#Richter,19,10#10. Aber der Mann wollte nicht über Nacht bleiben, sondern machte sich auf und ging und kam bis gegenüber von Jebus, das ist Jeruschalaim; und er hatte bei sich ein Paar gesattelter Esel, und seine Kebse war mit ihm.
7035#Richter,19,11#11. Sie waren eben bei Jebus - und der Tag war schon sehr gesunken - da sprach der Bursche zu seinem Herrn: «Komm doch, wir wollen in dieser Jebusäerstadt einkehren und dort übernachten!»
7036#Richter,19,12#12. Da sprach zu ihm sein Herr: «Wir wollen nicht in einer Stadt von Fremden einkehren, die nicht von den Kindern Jisraël sind, sondern weiterziehn bis Gib'a.»
7037#Richter,19,13#13. Und er sprach zu seinem Burschen: «Komm, laß uns an einen der Orte herankommen und dort übernachten, zu ha-Gib'a oder ha-Rama!»
7038#Richter,19,14#14. So zogen sie denn weiter, aber die Sonne ging ihnen unter bei ha-Gib'a, das zu Binjamin gehört.
7039#Richter,19,15#15. Da gingen sie darauf zu, um hinzukommen und in ha-Gib'a zu übernachten. Als er nun hinkam, ließ er sich auf dem freien Platz der Stadt nieder; aber niemand war da, der sie zum Übernachten in sein Haus aufnahm.
7040#Richter,19,16#16. Da kam ein alter Mann von seiner Arbeit vom Feld, des Abends; und der Mann war vom Gebirge Efraim, und er hielt sich in ha-Gib'a auf, die Leute des Ortes aber waren Binjaminiten.
7041#Richter,19,17#17. Und er hob seine Augen und sah den Wandersmann auf dem Platz der Stadt. Da sprach der alte Mann: «Wohin gehst du und woher kommst du?»
7042#Richter,19,18#18. Da sprach er zu ihm: «Wir ziehen von Bet-Lehem in Jehuda bis hinten ins Gebirge Efraim - von daher bin ich - und ich war nach Bet-Lehem in Jehuda gegangen und gehe nun zum Haus des Ewigen. Aber niemand nimmt mich ins Haus auf.
7043#Richter,19,19#19. Und doch ist sowohl Stroh als Futter da für unsere Esel, auch Brot und Wein für mich und deine Magd und für den Burschen, der bei deinen Knechten ist; es ist an nichts Mangel.»
7044#Richter,19,20#20. Da sprach der alte Mann: «Friede dir! Nein, all dein Bedarf obliege mir! Nein, auf dem Platz darfst du nicht übernachten.»
7045#Richter,19,21#21. So führte er ihn in sein Haus, feuchtete Futter an für die Esel, und sie wuschen ihre Füße und aßen und tranken.
7046#Richter,19,22#22. Während sie sich so gütlich taten, sieh, da umringten die Leute der Stadt, ruchlose Männer, das Haus, sich gegen die Tür drängend, und sprachen zu dem alten Mann, dem Herrn des Hauses: «Gib den Mann heraus, der in dein Haus gekommen ist, daß wir ihn erkennen!»
7047#Richter,19,23#23. Da ging der Hausherr zu ihnen hinaus und sprach zu ihnen: «Nicht doch, meine Brüder, tut doch nichts Böses, nachdem dieser Mann in mein Haus gekommen ist! Tut diese Schandtat nicht!
7048#Richter,19,24#24. Seht, da ist meine Tochter, die Jungfrau, und seine Kebse, die will ich herausbringen, daß ihr sie schwächt und mit ihnen tut, was recht ist in euren Augen. An diesem Mann aber dürft ihr solche Schandtat nicht tun.»
7049#Richter,19,25#25. Aber die Männer wollten nicht auf ihn hören. Da ergriff der Mann seine Kebse und führte sie zu ihnen auf die Straße hinaus, und sie erkannten sie und trieben ihren Mutwillen mit ihr, die ganze Nacht bis an den Morgen. Dann ließen sie sie gehen, als die Morgendämmerung sich hob.
7050#Richter,19,26#26. Da kam das Weib gegen Morgen und fiel hin vor dem Eingang des Hauses, darin ihr Herr war; bis es hell wurde.
7051#Richter,19,27#27. Und ihr Herr stand am Morgen auf und öffnete die Türen des Hauses und trat hinaus, um seines Weges zu ziehen; da lag das Weib, seine Kebse, da am Eingang des Hauses, ihre Hände auf der Schwelle.
7052#Richter,19,28#28. Da sprach er zu ihr: «Steh auf, wir wollen gehen!» Aber niemand antwortete. Da nahm er sie auf den Esel, und der Mann machte sich auf und zog nach seinem Ort.
7053#Richter,19,29#29. Und er kam nach seinem Haus. Da nahm er das Messer, ergriff seine Kebse, zerstückte sie nach ihren Knochen in zwölf Stücke und schickte sie herum im ganzen Gebiet Jisraëls.
7054#Richter,19,30#30. Und es war: Jeder, der es sah, sprach: «Solches ist nicht geschehen noch gesehen worden seit dem Tag, da die Kinder Jisraël aus dem Land Mizraim zogen, bis auf diesen Tag! So macht euch daran, schafft Rat und Rede!»
7055#Richter,20,1#1. Da zogen alle Kinder Jisraël aus, und die Gemeinde versammelte sich wie ein Mann von Dan bis Beer-Scheba samt dem Land Gil'ad vor dem Ewigen in ha-Mizpa.
7056#Richter,20,2#2. Und es traten hin die Enden des ganzen Volkes, alle Stämme Jisraëls, in der Schar des Gottesvolkes, vierhunderttausend Mann, Marschfähige, die ein Schwert führten.
7057#Richter,20,3#3. Und die Söhne Binjamins hörten, daß die Kinder Jisraël nach ha-Mizpa hinaufgezogen waren. Da sprachen die Kinder Jisraël: «Sprecht, wie ist dies Böse geschehen?»
7058#Richter,20,4#4. Da antwortete der lewitische Mann, der Mann des ermordeten Weibes, und sprach: «Nach ha-Gib'a, das zu Binjamin gehört, war ich gekommen, ich und meine Kebse, zu übernachten.
7059#Richter,20,5#5. Da erhoben sich gegen mich die Bürger von ha-Gib'a und umringten wider mich das Haus bei Nacht. Mich gedachten sie zu töten, meine Kebse aber schwächten sie, daß sie starb.
7060#Richter,20,6#6. Da ergriff ich meine Kebse, zerstückte sie und schickte sie herum im ganzen Gefild von Jisraëls Besitz; denn Treubruch und Schandtat hatten sie verübt in Jisraël.
7061#Richter,20,7#7. Da seid ihr alle, Kinder Jisraël; so schafft euch hier Rede und Rat!»
7062#Richter,20,8#8. Da erhob sich das ganze Volk wie ein Mann und sprach: «Laßt uns nimmer gehen, jedermann nach seinem Zelt, und nicht hinziehn, jeder nach seinem Haus!
7063#Richter,20,9#9. Und nun, das ist es, was wir an ha-Gib'a tun wollen: Drauf nach dem Los!
7064#Richter,20,10#10. Und wir wollen je zehn Mann aus hundert nehmen, aus allen Stämmen Jisraëls, und je hundert von tausend und je tausend von zehntausend, um Zehrung zu holen für das Volk, um, angelangt, mit Geba in Binjamin zu tun nach all der Schandtat, die es getan in Jisraël.»
7065#Richter,20,11#11. Und so sammelten sich alle Männer Jisraëls bei der Stadt wie ein Mann, verbündet.
7066#Richter,20,12#12. Dann sandten die Stämme Jisraëls Männer durch alle Stämme Binjamins und ließen sagen: «Was ist das für ein Böses, das bei euch geschehen ist!
7067#Richter,20,13#13. Und nun, gebt die ruchlosen Männer heraus, die zu ha-Gib'a sind, daß wir sie töten und das Böse fortschaffen aus Jisraël!» Aber die Söhne Binjamins wollten auf die Stimme ihrer Brüder, der Kinder Jisraël, nicht hören.
7068#Richter,20,14#14. Und die Söhne Binjamins sammelten sich aus den Städten nach ha-Gib'a, um auszuziehn zum Kampf mit den Kindern Jisraël.
7069#Richter,20,15#15. Und die Söhne Binjamins ließen sich mustern an jenem Tag aus den Städten: Sechsundzwanzigtausend Mann, die ein Schwert führten, außer den Bewohnern von ha-Gib'a, die sich mustern ließen: Siebenhundert auserlesene Männer.
7070#Richter,20,16#16. Von all diesem Volk siebenhundert auserlesene Männer, beiderseits rechthändig, die alle mit dem Stein schleudernd auf ein Haar, ohne zu fehlen.
7071#Richter,20,17#17. Und die Männer von Jisraël ließen sich mustern, ohne Binjamin: Vierhunderttausend Mann, die das Schwert führten, die alle Kriegsmannen.
7072#Richter,20,18#18. Und sie machten sich auf, zogen nach Bet-El und befragten Gott. Da sprachen die Kinder Jisraël: «Wer soll für uns zuerst hinaufziehn zum Kampf mit den Söhnen Binjamins?» Da sprach der Ewige: «Jehuda zuerst!»
7073#Richter,20,19#19. Da machten sich die Kinder Jisraël am Morgen auf und lagerten sich gegen ha-Gib'a.
7074#Richter,20,20#20. Und die Männer von Jisraël zogen aus zum Kampf mit Binjamin, und die Männer von Jisraël ordneten sich ihnen gegenüber zur Schlacht bei ha-Gib'a.
7075#Richter,20,21#21. Die Söhne Binjamins aber zogen aus aus ha-Gib'a und vernichteten an jenem Tag zweiundzwanzigtausend Mann aus Jisraël, zur Erde hin.
7076#Richter,20,22#22. Da ermannte sich das Volk, die Männer von Jisraël, und sie ordneten sich abermals zur Schlacht an dem Ort, wo sie sich am ersten Tag aufgestellt hatten.
7077#Richter,20,23#23. Da zogen die Kinder Jisraël hinauf und weinten vor dem Ewigen bis zum Abend; und sie befragten den Ewigen, sprechend: «Soll ich noch einmal herantreten zum Kampf mit den Söhnen meines Bruders Binjamin?» Da sprach der Ewige: «Zieht hinauf gegen ihn!»
7078#Richter,20,24#24. Da rückten die Kinder Jisraël am zweiten Tag an die Söhne Binjamins heran.
7079#Richter,20,25#25. Und Binjamin zog ihnen entgegen von ha-Gib'a aus am zweiten Tag, und sie vernichteten unter den Kindern Jisraël weiter achtzehntausend Mann, zur Erde hin, die alle Schwertführende.
7080#Richter,20,26#26. Da zogen alle Kinder Jisraël und das ganze Volk hinauf und kamen nach Bet-El, und sie weinten und saßen dort vor dem Ewigen; und sie fasteten an jenem Tag bis zum Abend und brachten Hoch- und Mahlopfer vor dem Ewigen dar.
7081#Richter,20,27#27. Dann befragten die Kinder Jisraël den Ewigen - und dort war die Bundeslade Gottes in jenen Tagen,
7082#Richter,20,28#28. und Pinehas, der Sohn El'asars, des Sohnes Aharons, stand vor ihr in jenen Tagen - und sie sprachen: «Soll ich noch weiter ausziehn zum Kampf mit den Söhnen meines Bruders Binjamin oder es lassen?» Da sprach der Ewige: «Zieht hinauf, denn morgen will ich ihn in deine Hand geben!»
7083#Richter,20,29#29. Da legte Jisraël Lauerer gegen ha-Gib'a ringsum.
7084#Richter,20,30#30. Dann zogen die Kinder Jisraël gegen die Söhne Binjamins am dritten Tag und ordneten sich bei ha-Gib'a wie Mal um Mal.
7085#Richter,20,31#31. Und die Söhne Binjamins zogen aus, dem Volk entgegen, ließen sich von der Stadt abziehn und begannen von dem Volk Erschlagene zu fällen wie Mal um Mal, auf den Straßen, deren eine nach Bet-El hinansteigt, und die andere nach Gib'a, im Gefild, etwa dreißig Mann von Jisraël.
7086#Richter,20,32#32. Da sprachen die Söhne Binjamins: «Geschlagen sind sie vor uns wie zuerst.» Die Kinder Jisraël aber sprachen: «Fliehen wir, daß wir sie von der Stadt nach den Straßen hinabziehn.»
7087#Richter,20,33#33. Und alle Männer Jisraëls machten sich auf von ihrem Ort und ordneten sich in Baal-Tamar, während der Hinterhalt Jisraëls aus seinem Standort, dem Kahlfeld von Geba, hervorbrach.
7088#Richter,20,34#34. Und sie kamen von ha-Gib'a hin, zehntausend Mann, auserlesen aus ganz Jisraël, und der Kampf war schwer; jene aber merkten nicht, daß das Verderben sie erreichte.
7089#Richter,20,35#35. Und der Ewige schlug Binjamin vor Jisraël; und die Kinder Jisraël vernichteten von Binjamin an jenem Tag fünfundzwanzigtausendeinhundert Mann, die alle Schwertführende.
7090#Richter,20,36#36. Und die Söhne Binjamins hatten gesehen, wie jene geschlagen wurden. Die Kinder Jisraël aber hatten Binjamin Raum gegeben, weil sie sich auf den Hinterhalt verließen, den sie gegen ha-Gib'a gelegt hatten.
7091#Richter,20,37#37. Und die aus dem Hinterhalt eilten herbei und fielen über ha-Gib'a her; und der Hinterhalt griff zu und erschlug die ganze Stadt, ins Schwert hinein.
7092#Richter,20,38#38. Es war aber die Zeitbestimmung für die Männer von Jisraël seitens des Hinterhalts, wenn sie in Fülle den Rauchschwaden aus der Stadt aufsteigen ließen.
7093#Richter,20,39#39. Als nun die Männer von Jisraël in der Schlacht kehrt machten, und Binjamin begonnen hatte, Erschlagene zu fällen, von den Männern Jisraëls etwa dreißig Mann - indem sie sprachen: «Geschlagen ist es ja vor uns wie in der ersten Schlacht»,
7094#Richter,20,40#40. da begann der Schwaden aus der Stadt aufzusteigen, eine Rauchsäule, und als Binjamin sich umwandte, sieh, da ging die ganze Stadt in Flammen auf himmelwärts.
7095#Richter,20,41#41. Da kehrten die Männer von Jisraël sich um, die Männer von Binjamin aber erschraken, denn sie sahen, daß das Verderben sie erreicht hatte.
7096#Richter,20,42#42. Und sie wandten sich vor den Männern von Jisraël auf den Weg nach der Wüste, aber der Kampf folgte ihnen nach, und auch die aus den Städten vernichteten sie mitten unter ihnen.
7097#Richter,20,43#43. Sie umzingelten Binjamin, verfolgten es nach Menuha, trieben es bis vor ha-Gib'a nach Sonnenaufgang.
7098#Richter,20,44#44. Da fielen von Binjamin achtzehntausend Mann, die alle kriegstüchtige Männer.
7099#Richter,20,45#45. Und sie wandten sich und flohen in die Wüste zum Felsen ha-Rimmon, aber jene hielten nach ihnen Nachlese auf den Straßen: Fünftausend Mann; und sie setzten ihnen nach bis Gid'om und schlugen von ihnen zweitausend Mann.
7100#Richter,20,46#46. So waren alle von Binjamin an jenem Tag Gefallenen fünfundzwanzigtausend Mann, die ein Schwert führten, die alle kriegstüchtige Männer.
7101#Richter,20,47#47. Und es wandten sich und flohen in die Wüste nach dem Felsen ha-Rimmon hin sechshundert Mann, und sie blieben am Felsen Rimmon vier Monate.
7102#Richter,20,48#48. Die Männer von Jisraël aber kehrten zu den Söhnen Binjamins zurück und schlugen sie, ins Schwert hinein, so die Stadt, allesamt, wie das Vieh und alles, was sich vorfand. Auch alle vorhandenen Städte steckten sie in Brand.
7103#Richter,21,1#1. Die Männer von Jisraël aber hatten in ha-Mizpa geschworen und gesprochen: «Keiner von uns darf seine Tochter Binjamin zum Weib geben.»
7104#Richter,21,2#2. Nun kam das Volk nach Bet-El, und sie saßen dort bis zum Abend vor Gott, hoben ihre Stimme und weinten sehr.
7105#Richter,21,3#3. Und sie sprachen: «Warum, o Ewiger, Gott Jisraëls, ist das in Jisraël geschehen, daß heute ein Stamm vermißt wird aus Jisraël?»
7106#Richter,21,4#4. Es war nun am andern Tag, da stand das Volk früh auf, und sie bauten dort einen Altar und brachten Hoch- und Mahlopfer dar.
7107#Richter,21,5#5. Dann sprachen die Kinder Jisraël: «Wer ist da, der von allen Stämmen Jisraëls nicht mit zur Volksschar zum Ewigen heraufgekommen ist?» Denn es war der große Schwur ergangen betreffs dessen, der nicht zum Ewigen nach ha-Mizpa hinaufkommen würde, der besagte: Getötet soll er werden!
7108#Richter,21,6#6. Nun aber war es den Kindern Jisraël leid um ihren Bruder Binjamin, und sie sprachen: «Abgehauen ist heute ein Stamm von Jisraël!
7109#Richter,21,7#7. Was sollen wir für sie, die Übriggebliebenen, um Frauen tun, da wir doch beim Ewigen geschworen haben, ihnen nicht von unseren Töchtern zu Frauen zu geben?»
7110#Richter,21,8#8. Da sprachen sie: «Wo ist einer von den Stämmen Jisraëls, der nicht zum Ewigen nach haMizpa heraufgekommen ist?» Und sieh, da war niemand aus Jabesch-Gil'ad ins Lager zur Volksschar gekommen.
7111#Richter,21,9#9. Da ließ sich das Volk mustern, und sieh, da war niemand von den Bewohnern von Jabesch-Gil'ad.
7112#Richter,21,10#10. Da entsandte die Gemeinde dorthin zwölftausend Mann von den Kriegsmannen, und sie befahlen ihnen, sprechend: «Geht hin und schlagt die Bewohner von Jabesch-Gil'ad, ins Schwert hinein, samt den Frauen und Kindern.
7113#Richter,21,11#11. Und dies ists, was ihr tun sollt: Alles Männliche und jedes Weib, das Mannes Beilager kennt, sollt ihr bannen.»
7114#Richter,21,12#12. Nun fanden sie unter den Einwohnern von Jabesch-Gil'ad vierhundert jungfräuliche Mädchen, die keinen Mann im Beilager erkannt hatten. Und sie brachten sie ins Lager nach Schilo, das im Land Kenaan liegt.
7115#Richter,21,13#13. Da sandte die ganze Gemeinde und ließ sprechen zu den Söhnen Binjamins, die am Felsen Rimmon waren, und entbot ihnen Frieden.
7116#Richter,21,14#14. So kehrte Binjamin damals zurück; und sie gaben ihnen die Frauen, die man am Leben gelassen hatte von den Frauen aus Jabesch-Gil'ad. Aber sie reichten so nicht für sie.
7117#Richter,21,15#15. Dem Volk aber war es leid um Binjamin, weil der Ewige einen Riß in die Stämme Jisraëls gemacht hatte.
7118#Richter,21,16#16. Da sprachen die Ältesten der Gemeinde: «Was sollen wir für die Übriggebliebenen um Frauen tun, da die Frauen aus Binjamin ausgerottet sind?»
7119#Richter,21,17#17. Und sie sagten: «Ein gerettetes Erbteil muß Binjamin bleiben, und nimmer soll ein Stamm getilgt werden aus Jisraël.
7120#Richter,21,18#18. Wir aber können ihnen keine Frauen geben von unsern Töchtern! Denn die Kinder Jisraël haben geschworen und gesagt: Verflucht, der Binjamin ein Weib gibt!»
7121#Richter,21,19#19. Da sprachen sie: «Sieh, ein Fest des Ewigen ist Jahr für Jahr in Schilo, das nördlich von Bet-El liegt, nach Sonnenaufgang von der Straße, die von Bet-El nach Schechem ansteigt, und südlich von Lebona.»
7122#Richter,21,20#20. Und sie wiesen die Söhne Binjamins an und sprachen: «Geht hin, und lauert in den Weinbergen!
7123#Richter,21,21#21. Und wenn ihr dann seht, daß die Mädchen von Schilo herauskommen, um die Schalmeien zu spielen, so kommt aus den Weinbergen hervor und raubt euch ein jeder sein Weib von den Töchtern Schilos, und geht in das Land Binjamin.
7124#Richter,21,22#22. Und es wird sein: Wenn ihre Väter oder ihre Brüder kommen, um mit uns zu rechten, so werden wir zu ihnen sprechen: ,Schenkt sie uns; denn haben wir nicht jeder sein Weib im Krieg genommen? Ihr aber habt sie ihnen ja nicht gegeben, daß ihr jetzt der Schuld verfielet.'»
7125#Richter,21,23#23. Da taten die Söhne Binjamins so und holten sich Frauen, ihrer Zahl entsprechend, aus den Spielenden, die sie raubten. Dann gingen sie hin und kehrten heim in ihr Besitztum, bauten die Städte auf und wohnten darin.
7126#Richter,21,24#24. Dann gingen die Kinder Jisraël von dort zu jener Zeit, jeder zu seinem Stamm und zu seinem Geschlecht, und sie zogen von dort, ein jeder in sein Besitztum.
7127#Richter,21,25#25. In jenen Tagen gab es keinen König in Jisraël; jeder tat, was recht war in seinen Augen.